Rund um dem Globus vom Lesesessel aus
Buchtipps für die Reise in Gedanken

Die hier vorgestellten Bücher eignen sich natürlich nicht nur für die eigene Gedankenreise, sondern auch als Weihnachtsgeschenke. | Foto: (Symbolbild)
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  • Die hier vorgestellten Bücher eignen sich natürlich nicht nur für die eigene Gedankenreise, sondern auch als Weihnachtsgeschenke.
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In diesem Jahr steht die Welt „dank“ Corona Kopf. Vieles, was in normalen Zeiten richtig und völlig natürlich war, das ist jetzt falsch oder gar gefährlich. Dabei bleiben Bedürfnisse auf der Strecke – so auch für viele Menschen das Reisen.

Zwar nur ein dürftiger Ersatz – aber ein Ersatz – ist die Reise in der Fantasie, für die wir hier ein paar Lesetipps für kalte Winterabende für Sie herausgesucht haben. Wir haben für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene eine kleine Liste unserer Lieblinge zusammengestellt, in denen das Abenteuer des Reisens eine Rolle spielt. Wir hoffen, dass Sie ähnlich viel Vergnügen damit haben, wie wir selbst. Gute Reise!

Heinrich Böll: Irisches Tagebuch
Das Irische Tagebuch ist so etwas wie der Prototyp des modernen Reiseberichtes. Mit allen Sinnen nimmt Heinrich Böll seine Leser mit auf seine erste Auslandsreise, erzählt kleine Anekdoten, streut hier eine Geschichte ein oder einen Eindruck, stellt so ganz nebenbei in dieser Mischung aus Dokumentation und Erzählprosa Land und Leute vor und setzt sie in Kontrast zur deutschen Heimat. Seit seinem Erscheinen im Jahr 1954 mit über einer Millionen Exemplare ein absoluter Bestseller. Und ein Muss für jeden Reisefan, der ebenso gerne liest.

dtv Verlagsgesellschaft, 144 Seiten, 8,90 Euro, ISBN 978-3-423-00001-7

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V. S. Naipaul: Afrikanisches Maskenspiel
Der Literaturnobelpreisträger V.S. Naipaul war bis zu seinem Tod im Jahr 2018 einer der großen Weltreisenden der Literatur. Geboren als Kind indischer Einwanderer in Trinidad-Tobago, lebte er sein Leben in England und in der ganzen Welt. Auf der Suche nach den Anfängen der Dinge bereiste er 2008 und 2009 sechs Länder Afrikas – Uganda, Ghana, Nigeria, die Elfenbeinküste, Gabun und Südafrika. Hier besuchte er heilige Stätten, traf auf Medizinmänner und Stammesoberhäupter und auf Gläubige verschiedener Religionen. Ein intellektueller und spannender Einblick in den vergessenen Kontinent.

S. Fischer, 352 Seiten, 18 Euro, 978-3-596-37071-9

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Rudyard Kipling: Kim
Der junge Kim lebt als Straßenjunge und erledigt des Nachts Botengänge auf den Dächern des heute pakistanischen Lahore. Als er Teshoo Lama trifft, beschließt er, ihn auf seiner Reise durch das damalige Britisch-Indien entlang der Grand Trunk Road zu begleiten. Und so wird Kim, „kleiner Freund aller Welt“, nicht nur zum Entdecker, sondern am Ende gar zum Spion im Dienste des Empire.

Nobelpreisträger Rudyard Kipling ist in der jüngeren Vergangenheit mitunter für seinen europäisch dominierten Blick im Buch von 1901 gescholten worden – zum Teil zu Recht. Doch in kaum einem anderen Roman erfährt man so viel über indisch-pakistanische Mentalitäten und die Religionen des Subkontinents. Ein spannendes, rührendes und hochinteressantes „Roadmovie“.

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Bruce Chatwin - Traumpfade
Traumpfade – das sind die unsichtbaren labyrinthischen Wege, die den australischen Kontinent duchziehen und entlang derer, so will es der Schöpfungsmythos der Ureinwohner, die Ahnen wanderten und mit ihren Liedern die Welt erschlossen. Chatwin geht diesen Fußspuren in seinem faszinierenden Buch nach, das, Roman und Reisebericht zugleich, ein Glücksfall der zeitgenössischen Literatur ist. Traumpfade gehört sicherlich zu den bekanntesten Reisebüchern zeitgenössischer Literatur.

Fischer, 400 Seiten, 12 Euro, 978-3-596-10364-4

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Jon Krakauer - In die Wildnis
Eine kleine Pistole und ein Fünf-Kilo-Sack Reis – das war die einzige Ausstattung des jungen Chris McCandless, mit der er sich in die Wildnis Alaskas begab. Seine gesamten Ersparnisse von 25.000 Dollar hatte er gespendet und das restliche Bargeld verbrannt – er wollte ein neues, ganz anderes Leben beginnen. Jon Krakauer zeichnet die Ereignisse rund um die historische Person nach und schafft mit dem Reportage ähnlichen Text eine Antithese zu den romantisierenden Vorstellungen aus Aussteiger- und „Hippie“-Kreisen, die die Zivilisation verneinen und wahre Schönheit und Erfüllung in der unberührten Natur ansiedeln. Krakauer hat die abenteuerliche Wanderung des Chris McCandless anhand von Tagebucheintragungen, Postkarten und Interviews rekonstruiert und eine spannende Geschichte geschrieben.

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Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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