Geistlicher betrat in Gladbeck Neuland
Brachthäuser-Stiftung initiiert "Johannes-van-Acken-Jahr"

Johannes van Acken war über zwei Jahrzehnte als katholischer Geistlicher in Gladbeck. Anlässlich des 85. Todestages des Geistlichen hat die "Pfarrer Brachthäuser-Stiftung" ein "Johannes-van-Acken-Jahr" mit mehrere Veranstaltungen initiiert. | Foto: Familienarchiv van Acken
  • Johannes van Acken war über zwei Jahrzehnte als katholischer Geistlicher in Gladbeck. Anlässlich des 85. Todestages des Geistlichen hat die "Pfarrer Brachthäuser-Stiftung" ein "Johannes-van-Acken-Jahr" mit mehrere Veranstaltungen initiiert.
  • Foto: Familienarchiv van Acken
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Vor 100 Jahren entstand in Gladbeck eine Schrift, die über Jahrzehnte den modernen Kirchenbau des 20. Jahrhunderts beeinflussen sollte - in Deutschland und weit darüber hinaus, bis hin zum II. Vatikanischen Konzil (1962–1965).

Die „Christozentrische Kirchenkunst“, so ihr Titel, findet seit rund fünfzehn Jahren in der Kunst- und Architekturgeschichte wieder verstärkt Beachtung. Kaum eine wissenschaftliche Arbeit über den neuzeitlichen Sakralbau kommt an diesem Werk vorbei. Ihr Autor, der katholische Priester Johannes van Acken (1879–1937), wirkte zwei Jahrzehnte lang in Gladbeck. Als Kaplan, Rektor des St. Barbara-Hospitals, Caritasmann, Triebfeder bei den Vereinsgründungen der katholischen Arbeiterschaft, Mitbegründer des Katholischen Frauenbundes sowie des Orts- und Heimatvereins, Politiker im Stadtrat, Schriftsteller, Heimatforscher und auf vielen anderen Gebieten betrat dieser vielseitig begabte Geistliche in unserer Stadt Neuland.

Anlässlich der 100-Jahrfeier seiner epochemachenden Schrift hat die Pfarrer Brachthäuser-Stiftung ein „Johannes van Acken-Jahr“ mit einer Reihe von Schwerpunkten initiiert.

Zunächst wird der Gladbecker Priester und Kirchenhistoriker Ralph Eberhard Brachthäuser am 17. Mai, dem 85. Todestag van Ackens, auf Einladung der hiesigen Volkshochschule über das Leben dieses bedeutenden Mannes berichten. Gezeigt werden dabei auch zahlreiche weithin unveröffentlichte Bilddokumente sowie jüngst in einem Unternehmensarchiv entdeckte Filmaufnahmen mit Johannes van Acken und dem späteren Bundeskanzler Konrad Adenauer. Und zwei Wochen später, am 31. Mai, referiert die Münchener Kunsthistorikerin Dr. Manuela Klauser ebenfalls in der VHS über van Ackens Ideen zum modernen Kirchenbau unter besonderer Berücksichtigung der Gladbecker Kirchen Herz Jesu und Heilig Kreuz.

Aktuell wird für den Herbst von zwei renommierten Instituten eine international besetzte Tagung über Johannes van Acken in Berlin vorbereitet, die sein vielfältiges Wirken in ganz Deutschland beleuchten soll.

Außerdem geht derzeit eine wissenschaftlich kommentierte Neuauflage der „Christozentrischen Kirchenkunst“ ihrer Vollendung entgegen. Die beiden ursprünglichen Auflagen von 1922 und 1923 sind in Archiven und Bibliotheken nur noch in wenigen Exemplaren erhalten. Auch ein Nachdruck von Johannes van Ackens reich bebilderter Festschrift zur Einweihung der Gladbecker Kirchen Herz Jesu und Heilig Kreuz aus dem Jahr 1914 ist jüngst in Aussicht genommen worden.

Spannende Ausblicke also auf einen vielseitigen und bedeutenden Mann, der den größten Teil seines priesterlichen Lebens in Gladbeck verbrachte und hier die Anfänge zu weitreichenden Entwicklungen in ganz Deutschland und darüber hinaus setzte.

Weitere Informationen zum Johannes van Acken-Jahr finden sich auf www.stiftshaus.de.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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