"Bergmannsfrühstück": Gladbecker Geschichten von Gestern bis Heute
Als „eine Mischung aus Unterhaltung und Information“ bezeichnen die Autoren Beatrix und Michael Petrikowski ihr „Gladbecker Lesebuch“, das nun unter dem Titel „Bergmannsfrühstück“ erschienen ist. Über zwei Jahre hat das Ehepaar an dem 224 Seiten starken Werk gearbeitet, 54 Zeitzeugen interviewt und anhand dieser Geschichten einen Bogen von der Gladbecker Vergangenheit in die Gegenwart geschlagen.
Die Idee und der Auftrag zum Lesebuch kam von Walter Hüßhoff vom REVAG-Geschichtskreis, der dem Ehepaar viele Kontakte zu ehemaligen Kumpels und stadtbekannten Gladbeckern vermittelte.
Der Klassensprecher der Stadt
Und so finden sich nicht nur die Erinnerungen von Turbinenmaschinist Karl Otte, der auch auf der Zeche Graf Moltke arbeitete, wieder, sondern auch Interviews mit Toni Blümel vom Karnevalsverein Wittringer Ritter und von Bürgermeister Ulrich Roland, dem „Klassensprecher der Stadt“.
„Die meisten unserer Gesprächspartner haben einen Bezug zum Bergbau“, weiß Beatrix Petrikowski. Auch wenn sie nicht selbst unter Tage gearbeitet haben, waren es Väter oder Großväter, die in die Grube einfuhren.So arbeitete auch Tahsin Ünlütürk, Vater von Hülya Haack-Yol, die in Gladbeck einen Pflegedienst betreibt, als einer der ersten Gastarbeiter im Bergbau.
Alte Bekannte
Viele Gladbecker werden in diesem Buch auf „alte Bekannte“ treffen - auf das Lebenmittelgeschäft Laußer in Zweckel, auf die Leiterin der Werksfürsorge auf Graf Moltke, Fräulein Kukuk oder auf den Künstler Wilhelm Zimolong.
Aber auch aktuellere Projekte werden beleuchtet: der Aufbau der Barbara-Statue im Wittringer Museum, die „Sozialen Lichter im Advent“ oder der Arbeiterliteratur Abend in der Kleingartenanlage „Im Linnerott“.
Von Höcksen auf Stöcksen
„Wir haben viele interessante Menschen kennengelernt“, so Michael Petrikowski. „Und beim Plaudern mit unseren Interviewpartnern kam man dann von „Höcksen auf Stöcksen“, es ergaben sich weitere Ideen und spontan wurde auch schon mal der Nachbar zum Gespräch in den Garten geholt, der dann auch noch viel erzählen konnte.“
Bergmannsfrühstück als roter Faden
Das Gladbecker Lesebuch, das die Historie der Stadt anhand der Geschichten der Menschen zeigt, ist eine bunte Mischung, durch das sich das monatlich stattfindende „Bergmannsfrühstück“ im Freizeittreff Karo in Butendorf wie ein roter Faden zieht. Denn dort treffen sich die ehemaligen Bergleute des Revag-Geschichtskreises, klönen und planen ihre Aktivitäten.
Das Gladbecker Lesebuch (ISBN 978-3-7386-05242) kostet 18,95 Euro. Es ist über den Buchhandel, in der Gladbeck-Information im Alten Rathaus (Erdgeschoss), oder im Internet auch als e-book (8,99 Euro) erhältlich.
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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