Jürgen Ricken präsentiert eine Auswahl aus seiner Sammlung
"Barbara-Fenster" als neuer Blickfang beim STADTSPIEGEL
Der Steinkohlebergbau hat Gladbeck geprägt, hat aus dem kleinen Dorf eine heute fast 80.000 Einwohner zählende Stadt gemacht. Und der Bergbau war der größte Arbeitgeber. Der Steinkohlebergbau ist inzwischen Geschichte, doch viele Gladbecker fühlen sich immer noch eng mit dem Bergbau verbunden.
Zu diesen Menschen gehört auch Jürgen Ricken, ist er doch ein waschechter Gladbecker, ein Kind des Ruhrgebietes. An der Landstraße in Butendorf erblickte der heute 83-jährige das Licht der Welt und sein beruflicher Werdegang wurde ihm in die Wiege gelegt. Direkt vor der Haustüre begann er auf den Anlagen Moltke I/II und Moltke III/IV als Berglehrling seine Laufbahn, arbeitete sich zum Knappen und zum Hauer empor. Doch dann entschied sich Ricken zu einer schulischen Weiterbildung, nahm im Semester 1960/1961 in Dortmund ein Studium auf. Und er wechselte von unter Tage in ein Büro, war fortan für die IG Bergbau und auch die IG Chemie hauptamtliche als Gewerkschaftssekretär tätig.
Seine Neuausrichtung brachte für den Kumpel aus Gladbeck auch einen Wohnortwechsel mit sich. Bis nach Süddeutschland hin verschlug es den Mann aus dem Ruhrgebiet samt Familie. Doch seine Revier-Heimat hat er nie vergessen und kehrte er im Jahr 2004 zurück. Natürlich nach Butendorf, wo er auch immer wieder Freunde aus dem Schwarzwald begrüßen konnte, denen er gerne seine "Ruhrgebiets-Heimat" vorstellte.
Denn dem Steinkohle-Bergbau blieb Jürgen Ricken stets verbunden, baute eine beeindruckende Sammlung mit Bergbau-Relikten auf. Die prall gefüllten Vitrinen in der Wohnung von Ricken zeugen vom Sammeleifer. Besonders angetan haben es Ricken Porzellan-Figuren, so zum Beispiel "Die großte Bergbaubande" aus Fürstenberg-Porzellan.
Und so freute sich Jürgen Ricken im Jubiläumsjahr "100 Jahre Gladbeck" ganz besonders über die mit Bergbau-Utensilien geschmückten Schaufenster im Bereich der Fußgängerzone. Bekanntlich hatte der "Knappenverein Glückauf Gladbeck" auch das Fenster der STADTSPIEGEL-Redaktion entsprechend dekoriert. Und Jürgen Ricken hatte prompt die Idee, für die Adventszeit ein "Barbara-Fenster" zu gestalten.
Die Idee wurde nun in die Tat umgesetzt und aktuell zieren neben Steinkohlestücken auch historische Stücke wie eine Grubenlampe und eine Original-Ausgabe des "Bergmännischen Handbuchs für Schule und Haus". Hinzu kommen zwei Ölgemälde mit den Zechen Moltke I/II und Moltke III/IV. Nicht fehlen darf natürlich als Schutzheilige der Bergleute die Heilige Barbara und der obligatorische "Barbara-Strauß", der seine Blüten hoffentlich pünktlich am Heiligen Abend öffnet.
Anfang des kommenden Jahres werden dann alle Ausstellungsstücke wieder ihre angestammten Plätze in der Sammlung von Jürgen Ricken einnehmen.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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