Verunsicherung nach Corona-Fall in Gladbecker Grundschule
"Wir haben Angst"

Nach einem Coronafall an einer Grundschule in Schultendorf fürchten die Eltern um die Gesundheit ihrer Kinder. (Symbolbild)
  • Nach einem Coronafall an einer Grundschule in Schultendorf fürchten die Eltern um die Gesundheit ihrer Kinder. (Symbolbild)
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Für Unsicherheit bei den Eltern hat in der Woche vor Ferienbeginn ein bestätigter Corona-Fall in der zur Pestalozzischule zugerechneten Käthe-Kollwitz-Grundschule gesorgt.

von Oliver Borgwardt

Besorgte Eltern hatten sich beim Stadtspiegel gemeldet, um von dem aus ihrer Sicht beunruhigenden Fall zu berichten. Bereits am Montag in der letzten Schulwoche sei eine Mutter aufgrund ihrer Beschwerden auf eine mögliche Corona-Infektion getestet worden. Trotzdem sei ihr acht Jahre alter Sohn ganz normal weiter zum Unterricht in der zweiten Klasse gegangen. Als dann am Mittwoch ein positives Testergebnis diagnostiziert worden war, sei auch der Sohn aus dem Unterricht nach Hause geschickt worden. Bei dem Kind sei dann am Samstag ebenfalls eine Infektion mit dem Corona-Virus bestätigt worden.

Die Nachricht sorgte für große Unruhe unter den Eltern der anderen Kinder. Sie befürchten, dass sich auch ihr Nachwuchs in den drei Tagen, an denen das nun erkrankte Kind noch am Unterricht teilgenommen hatte, infiziert haben könnte. Ihre besorgten Appelle an die Schule und das Gesundheitsamt, doch alle Kinder und das Lehrpersonal testen zu lassen, seien aber verhallt oder zurückgewiesen worden.

Gesundheitsamt bleibt bei Entscheidung

Auf Nachfrage des Stadtspiegels beim Kreis Recklinghausen wurde dem Fall noch einmal nachgegangen. Letztendlich bleibt das Gesundheitsamt aber bei der Entscheidung, keine Tests anzuordnen. "Die zuständige Ärztin teilte uns mit, dass das Kind erst am Samstag erste Symptome gezeigt habe. Da man davon ausgeht, dass eine Infektionsgefahr erst etwa 48 Stunden vor Auftreten der ersten Symptome besteht, das betreffende Kind aber schon Mittwoch zum letzten Mal in der Schule war, ist eine Notwendigkeit für umfassende Tests nicht gegeben", begründete Pressesprecherin Svenja Küchmeister vom Kreis Recklinghausen die Entscheidung.

Die Eltern sind mit dieser Aussage sehr unzufrieden. Bei einem Anruf im Robert-Koch-Institut habe man ihnen mitgeteilt, dass die 48-Stunden-Regel eher eine Empfehlung, als eine medizinische Vorgabe sei. Nun haben mehrere Eltern ihre Kinder bereits auf eigene Kosten testen lassen. Bis Donnerstag lagen acht Diagnosen vor - die zum Glück alle negativ ausgefallen waren.

Die Enttäuschung der Eltern über das Gefühl, von den Behörden in ihrer Angst nicht ernst genommen worden zu sein, konnte das aber kaum mildern.

*** UPDATE: Am 2. Juli wurde bekannt, dass es an der gleichen Schule einen weiteren Fall gegeben hat - dieses Mal in der dritten Klasse. Vielen Familien droht nun die Quarantäne (lesen Sie hier mehr). ***

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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