Gladbecker Landtagsabgeordneter scheint von "politischem Motiv" überzeugt
"Schüsse" auf das SPD-Wahlkreisbüro von Michael Hübner?
Ziel bislang unbekannter Täter war vor wenigen Tagen das Büro des SPD-Stadtverbandes Dorsten, das vom hiesigen Landtagsabgeordneten Michael Hübner (Wahlkreis Gladbeck/Dorsten-Süd) auch als Wahlkreisbüro genutzt wird.
Demnach war es Hübner selbst, der am Freitag, 24. Januar, bei einem Besuch des Büros in der 3. Etage eines Gebäudes an der Halterner Straße am so genannten "Gemeindedreieck" gleich zwei Einschusslöcher in der Fensterfront entdeckte. Hübner alarmierte umgehend die Polizei.
Die Tat hat sich wahrscheinlich in der Zeit zwischen dem 22. und 24. Januar ereignet. Zum Tatzeitpunkt befanden sich keine Personen in den Räumen des SPD-Büros. Aufgrund der geringen Größe der Einschusslöcher geht Michael Hübner davon aus, dass die Täter eine Luftdruckwaffe, Pistole oder auch Gewehr, benutzten. Möglicherweise wurden die Geschosse aber auch mit Hilfe einer Zwille abgefeuert.
"Das ist ein Anschlag auf die Grundwerte unserer Demokratie", glaubt Michael Hübner durchaus an einen politischen Hintergrund. "Das ist keine Sachbeschädigung mehr, sondern ganz klar eine Straftat."
Angst kommt bei Hübner, der bekanntlich für den Landratsposten im Kreis Recklinghausen kandidiert und somit sein Landratsmandat abgeben müsste, aber nicht auf. "Das wäre fatal. Ich mache weiter wie bisher. Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen, denn das würde bedeuten, dass die Täter gewonnen hätten," zeigt sich Hübner kämpferisch.
Die SPD hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Ungeachtet des überschaubaren Sachschadens (Hübner: "So eine Scheibe lässt sich schnell ersetzen!") hofft der SPD-Politiker gemeinsam mit seinen Dorstener Genossen auf eine Aufklärung der Tat. "Es darf nicht sein, dass die Täter ungeschoren davonkommen und Schüsse als Mittel der Meinungsäußerung herhalten."
In einer Pressemitteilung bestätigt die Polizei "...zwei kleinere runde Beschädigungen..." an einem Fenster. "Die bisherigen Ermittlungen, insbesondere die kriminaltechnische Untersuchung, ergaben bisher keine Hinweise darauf, wodurch die Beschädigungen entstanden sind," führt die Polizei weiter aus. Nach Angaben der Ermittler wurden die Beschädigungen vermutlich schon in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (21. auf 22. Januar) verursacht.
Wie ernst aber auch die Ermittler den Vorfall einschätzen, zeigt die Tatsache, dass der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen hat, womit also eine "politisch motivierte Tat" nicht ausgeschlossen wird.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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