Traurige und unverständliche Aktion!

Schmierereien am Graffiti „Wir alle sind Rentfort Nord“ - Unbekannte beschädigen Bild mit antisemitischen Schmierereien Rentfort.

Entsetzt und empört sind viele Rentforter über die Schmierereien am Graffiti „Wir alle sind Rentfort-Nord“ an der Berliner Straße. Vor fünf Jahren hat der Gladbecker Graffiti-Künstler Maurizio Bet den 30 Meter langen kunterbunten Zug an die Wand gesprüht.

Bei dem Kunstprojekt, organisiert vom Runden Tisch Rentfort-Nord und der Wohnungsverwaltung Norten, haben viele Stadtteil-Bewohner – Jung und Alt, Groß und Klein – mitgemacht, Ideen für das Gemeinschaftswerk geliefert, die Umsetzung über Tage und Wochen begleitet und schließlich die Vollendung gemeinsam groß gefeiert.

Jetzt sind Teile des „Murals“ mit fremdenfeindlichen Symbolen verunstaltet, Judenstern und Hassparolen verweisen auf eine (Neo)-Nazi-Urheberschaft. Bei der Polizei wurde Strafanzeige erstattet und die Bürger um Mithilfe bei der Aufklärung gebeten.

„In unserem Stadtteil darf so etwas nicht vorkommen, wir setzen uns ein für ein friedliches Miteinander der Kulturen und Generationen“, so Claudia Braczko vom Runden Tisch Rentfort-Nord. „Wir haben hier viele Migranten, wir leben miteinander gute Nachbarschaft. Manchmal gibt es natürlich Probleme, aber darüber reden wir – miteinander – und lösen sie“ ergänzt Norten-Sozialmanager Michael Tollmann. „Echte Graffiti-Sprayer würden nie das Werk eines Kollegen beschädigen. Weil das hier passiert ist, müssen wir annehmen, dass diese Schmierereien politisch motiviert sind“.

Die Anzeige bei der Polizei bezieht sich auf Sachbeschädigung. Beschädigt wurde aber viel mehr als nur die Sache: Es geht um Kunst im öffentlichen Raum, ein Werk, das die Rentforter gemeinsam erstellt haben: „Wir alle sind Rentfort-Nord!“