Schwerpunktkontrollen am Karfreitag
Raser, Poser und illegale Tuner im Fokus der Polizei

Im Rahmen der "Carfreitag"-Schwerpunktkonrollen hat die Polizei auch zwei Fahrzeuge sichergestellt. Beide Pkw wurden in Herten gefunden. | Foto: Polizei
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Am sogenannten "Carfreitag" hat die Polizei Recklinghausen mit Schwerpunktkontrollen in verschiedenen Städten auch in diesem Jahr wieder Raser, Poser und illegale Tuner in den Fokus genommen. Die Aktion war eingebettet in bundesweite Kontrollen, die unter dem Leitspruch "Rot für Raser, Poser und illegales Tuning" standen.

Mit Kontrollschwerpunkten in den Bereichen Herten, Bottrop und Castrop-Rauxel wurden im gesamten Zuständigkeitsbereich der Recklinghäuser Polizei bekannte Treffpunkte der Szene angefahren und kontrolliert. In Herten fanden stationäre Großkontrollen rund um das Gelände der ehemaligen Zeche Ewald statt. In Bottrop und Castrop-Rauxel waren mobile Kontrollteams, auch in zivil, unterwegs. Insbesondere in Castrop-Rauxel waren in den vergangenen Wochen mehrfach Treffen mit zahlreichen Fahrzeugen im Bereich Westring bekannt geworden.

Kontrollaktionen am "Carfreitag"

Die Kontrollen am "Carfreitag" fanden in Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk sowie den Kommunen Herten, Bottrop und Castrop-Rauxel statt. Ein besonderes Augenmerk legten die speziell geschulten Polizeibeamtinnen und - beamten auf unsachgemäße beziehungsweise illegale technische Veränderungen an den Fahrzeugen sowie verbotene Kraftfahrzeugrennen.

Die Bekämpfung verbotener Kraftfahrzeugrennen sowie der illegalen Tuner- und Poserszene dient unmittelbar der Verhinderung schwerer Verkehrsunfälle und ist auch im Jahr 2022 ein Schwerpunktthema des Polizeipräsidiums Recklinghausens. "Wir schöpfen bei unseren Maßnahmen alle rechtlichen, technischen und taktischen Möglichkeiten aus, um die Gefahren im Straßenverkehr zu minimieren. Wir setzen da an, wo es am meisten weh tut - bei der Sicherstellung der Pkw", betont Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.

Im Jahr 2022 haben die Einsatzkräfte insgesamt 107 Pkw und Kräder sichergestellt. Die festgestellten Verstöße sind hierbei im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent gestiegen (85 Pkw).

Neben Bußgeld- beziehungsweise Strafverfahren kommen auf die Betroffenen noch die Kosten für die Sicherstellung und die Erstellung von Gutachten zu.

Dienstfahrzeug beschädigt

"Die Szene muss sich auch im Verlauf des Jahres auf weitere Kontrollen der Recklinghäuser Polizei einstellen. Wir wollen unsere Straßen noch sicherer machen. Dazu gehört, dass wir diejenigen, die diese als Rennstrecke missbrauchen, konsequent aus dem Verkehr ziehen", so die Polizeipräsidentin weiter.

Die Bilanz des Schwerpunkteinsatzes am Karfreitag: * 317 kontrollierte Fahrzeuge, * 383 kontrollierte Personen, * 22 x Verwarngelder wegen Erlöschen der Betriebserlaubnis, * 5 x Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Erlöschen der Betriebserlaubnis, * 2 sichergestellte Pkw in Herten, * 139 Geschwindigkeitsverstöße (107 Verwarngelder und 32 Ordnungswidrigkeitenverfahren), 17 sonstige Verwarngelder, * 7 sonstige Ordnungswidrigkeitenverfahren) * 1 Strafanzeige (Sachbeschädigung an Dienst-Fahrzeug)

In Castrop-Rauxel am Westringcenter trafen ab 22.30 Uhr immer mehr szenetypische Fahrzeuge ein, die bereits zuvor in anderen Städten aufgefallen waren. In der Spitze konnten bis zu 1.000 Personen und etwa 400 Fahrzeuge festgestellt werden. Mit starken Einsatzkräften und einer konsequenten Ansprache gelang es der Polizei dafür zu sorgen, dass die Personen die Örtlichkeit wieder verließen. Gegen 00.20 Uhr war der Parkplatz am Westringcenter wieder frei. Bei dem Einsatz wurde durch bisher unbekannte Täter ein Dienstfahrzeug beschädigt. Eine entsprechende Strafanzeige wurde gefertigt.

Null-Toleranz-Strategie

Die Polizei Recklinghausen weist ausdrücklich darauf hin, dass derartige Kontrollen grundsätzlich  nicht nur im Rahmen von Schwerpunktkontrollen durchgeführt, sondern auch in den täglichen Dienst integriert. Im Sinne einer "Null-Toleranz-Strategie" verfolgt die Polizei Recklinghausen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten beweissicher und konsequent. Dabei geht es ausdrücklich nicht um Autoliebhaber, die im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten, ihr Fahrzeug verändern.

Der Einsatz am Karfreitag war übrigens keineswegs die erste großangelegte Aktion der Recklinghäuser Polizei zur Bekämpfung der Raserszene und des illegalen Tunings. Bereits in den vergangenen Jahren wurden bei ähnlichen Kontrollen nicht nur etliche Ordnungswidrigkeiten und Straftaten zur Anzeige gebracht, sondern auch manipulierte Kraftfahrzeuge sichergestellt. Die Fahrzeuge werden nach der Sicherstellung durch amtliche Gutachter überprüft.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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