Ratsgymnasiasten trafen bei ihren Recherchen auch einen Zeitzeugen
Geiseldrama ist für Gladbeck ein ungeliebtes Stück Stadtgeschichte

Ortstermin mit einem Zeitzeugen an der Schwechater Straße in Rentfort-Nord: Peter Braczko, 1988 noch als Pressefotograf für die "Ruhr-Nachrichten" in Gladbeck tätig, berichtete den Ratsgymnasiasten vom Verlauf des "Gladbecker Geiseldramas", das bis heute ein ungeliebtes Stück Stadtgeschichte darstellt. | Foto: Katharina Gerlach
  • Ortstermin mit einem Zeitzeugen an der Schwechater Straße in Rentfort-Nord: Peter Braczko, 1988 noch als Pressefotograf für die "Ruhr-Nachrichten" in Gladbeck tätig, berichtete den Ratsgymnasiasten vom Verlauf des "Gladbecker Geiseldramas", das bis heute ein ungeliebtes Stück Stadtgeschichte darstellt.
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Auch bei der diesjährigen Sommer-Projektwoche des Ratsgymnasiums stand das Jubiläum "100 Jahre Stadt Gladbeck" im Mittelpunkt. Und einige Schüler bearbeiteten intensiv das Ereignis, das Gladbeck ab dem 16. August 1988 weltweit in die Schlagzeilen und auch Fernseh-Berichterstattung bracht: Das "Gladbecker Geiseldrama".

Bekanntlich hatten die beiden Gladbecker Hans-Jürgen Rösner und Dieter Degowski am frühen Morgen des 16. August die Filiale der "Deutschen Bank" im Geschäftszentrum Rentfort-Nord überfallen. Beide Täter waren bis dahin eher als Kleinkriminelle aktenkundig geworden. Es erfolgte noch in Rentfort-Nord die erste Geiselnahme und dann eine mehrtägige Odysee der Täter durch Deutschland und sogar die Niederlande. Schließlich erfolgte auf der Autobahn südlich von Köln nahe der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz ein Polizei-Einsatz. Im Geschosshagel starb die im Täterfahrzeug sitzende Geisel Silke Bischoff. Zuvor hatte Dieter Degowski bei einem Zwischenfall auf dem Gelände einer Autobahn-Raststätte bei Bremen bereits den 14-jährigen Italiener Emanuele De Giorgi getötet. Und im Verlaufe des mehrtägigen Einsatzes kam bei einem Verkehrsunfall auch ein Polizeibeamter ums Leben.

In drei Gruppen beschäftigten sich die Schüler mit dem wohl wichtigsten Gladbecker Kriminalfall. Mit Peter Braczko, 1988 noch als Pressefotograf der Gladbecker Redaktion der "Ruhr-Nachrichten" tätig, standen den jungen Damen und Herren auch ein Zeitzeuge als Ansprechpartner zur Verfügung.

Besonders zwei Fragen beschäftigten die "Nachwuchs-Kriminalisten" bei ihren Recherchen: "Warum ist das Ereignis auch heute noch so präsent?" und "Wie hätte sich heute in Zeiten von Handy, Facebook, Twitter, Instagram, Mail und SMS dieser Banküberfall entwickelt?".

Auf dem Programm stand auch ein Spaziergang der Schüler zum Tatort in Rentfort-Nord. Dort konnten die Räume besichtigt werden, in denen sich vor 31 Jahren noch die "Deutsche Bank"-Filiale befand. Vor Ort berichtete Peter Braczko über den Verlauf der Geiselnahme und die Aktivitäten, die sich noch auf Gladbecker Stadtgebiet abspielten.

Das Interview mit Peter Braczko wurde von den Schülern aufgezeichnet und wurde als TV-Dokumenation während der Projektwoche gezeigt.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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