Bei Einsätzen ist ein erhöhtes Ansteckungsrisiko unvermeidbar
Ehrenamtliche Wehrleute aus Gladbeck erhalten Impfung

Im Einsatzfall sind die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr einem erhöhten Corona-Infektionsrisiko ausgesetzt. Daher werden nun auch alle ehrenamtlich Aktiven aus den Reihen der Gladbecker Wehr Schutzimpfungen gegen das Virus erhalten.  | Foto: Kreis Recklinghausen
  • Im Einsatzfall sind die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr einem erhöhten Corona-Infektionsrisiko ausgesetzt. Daher werden nun auch alle ehrenamtlich Aktiven aus den Reihen der Gladbecker Wehr Schutzimpfungen gegen das Virus erhalten.
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Auch in Gladbeck sind sie sind 365 Tage im Jahr und 24 Stunden für die Bürger da. Und viele von ihnen üben den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr ehrenamtlich aus.

Der Brandschutz und damit auch die Sicherstellung der öffentlichen Ordnung im Kreis Recklinghausen und somit auch in Gladbeck wären ohne die hauptamtlichen, aber eben auch ohne die vielen tausend ehrenamtlichen Frauen und Männer in den Freiwilligen Feuerwehren in den zehn Städten des Kreises Recklinghausen undenkbar. "Gemeinsam mit den Hilfsorganisationen und dem Katastrophenschutz sorgen sie für unser aller Sicherheit. Sie stehen Tag und Nacht bereit, wenn wir Hilfe brauchen, sind unsere Retter in der Not. Sie fragen nicht nach Datum und Uhrzeit. Sie helfen, wenn sie gebraucht werden", so Landrat Bodo Klimpel.

Ist eine hauptamtliche Wache im Einsatz, übernimmt auch in Gladbeck ein ehrenamtlicher Löschzug den Grundschutz – und ist dann genauso dem Einsatzgeschehen ausgesetzt wie die hauptamtlichen Kräfte. Das gilt natürlich auch bei Großeinsätzen. "Hier sind die ehrenamtlichen Mitglieder der Feuerwehr genauso einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt wie ihre hauptamtlichen Kameraden. Sie rücken im engen Innenraum eines Fahrzeugs zusammen, um Menschenleben, aber auch Hab und Gut professionell zu retten. Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in einem Schreiben an die Kreise und Städte betont hat, dass man zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung individuell abwägen müsse, Retterinnen und Retter bei der Impfpriorisierung in die Prioritätsgruppe 2 hochzustufen. Aus diesem Grund habe ich unseren Kreisbrandmeister Robert Gurk gebeten, unmittelbar in der kommenden Woche mit dem Impfzentrum und den Feuerwehren in den zehn Städten eine schrittweise Impfstrategie für die Feuerwehrleute zu erarbeiten und schnellstmöglich umzusetzen", erläutert Klimpel. In Abstimmung mit der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern sei man zu dem Schluss gekommen, dass aufgrund der hohen Einsatzzahlen der Feuerwehren im Kreis Recklinghausen eine Impfpriorisierung aller Angehörigen im Feuerwehreinsatzdienst geboten sei, um die Einsatzbereitschaft und die öffentliche Ordnung dauerhaft sicherstellen zu können.

Beim Impfen der Feuerwehrleute werden selbstverständlich klare Regeln eingehalten. Es gehe zunächst um den aktiven Einsatzdienst, also diejenigen, die im Einsatz Mindestabstände nicht immer einhalten könnten und auch aufgrund der hohen körperlichen Belastung nicht immer den Mund-Nasen-Schutz tragen könnten. Die Verwaltungschefs haben sich darüber hinaus auch Gedanken darüber gemacht, wie im Ehrenamt wieder mehr Übungszeiten möglich werden könnten. Die Übungsdienste könnten, wenn überhaupt, seit fast einem Jahr nur sehr eingeschränkt stattfinden. Hier wäre ergänzend auch eine Schnellteststrategie eine gute Ergänzung.

Neben Prioritäten (zum Beispiel Sonderfunktionen wie Atemschutzgeräteträger oder Drehleitermaschinist) müsste bei der Impfreihenfolge auch berücksichtig werden, dass niemals ein gesamter Löschzug gleichzeitig geimpft werden könne. Wenn es zu den üblichen Impfreaktionen kommen würde, dürfe nicht der gesamte Löschzug für ein oder zwei Tage ausfallen.
Abschließend betont der Landrat: "Mir ist bewusst, dass viele Menschen aktuell sehnsüchtig auf eine Impfung warten. Wir sollten aber bedenken, dass die Feuerwehr jeden Tag rund um die Uhr für unsere Sicherheit sorgt und der Ausfall eines ganzen Löschzugs den Menschen in den Städten gegenüber nicht zu verantworten wäre. Die Möglichkeit, die Feuerwehren jetzt bei den Impfungen zu berücksichtigen, ist daher wichtig für uns alle. Ich weiß, dass wir hier gemeinsam als Bürgerschaft im Kreis Recklinghausen hinter unseren Feuerwehrangehörigen stehen."

In Gladbeck sind die organisatorischen Vorbereitungen nahezu zu 100 Prozent abgeschlossen. Dies wird aus dem Rathaus gemeldet. Und aktuell sieht es so aus, als würden die ersten ehrenamtlichen Wehrleute aus Gladbeck ihre erste Impfung bereits Anfang der 15. Kalenderwoche, sprich ab dem 12. April, erhalten. Die zweiten Impfungen sind demnach für Ende Mai/Anfang Juni geplant. Geimpft werden die Wehrleute mit den Mitteln der Produzenten "BioNTech" und "Moderna".

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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