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Die Beseitigung von Kampfmitteln ist auch 75 Jahre nach Kriegsende eine Aufgabe für Generationen
Reul: „Die Beseitigung von Kampfmitteln ist auch 75 Jahre nach Kriegsende eine Aufgabe für Generationen.“
Die Experten der Kampfmittelbeseitigung in Nordrhein-Westfalen haben im vergangenen Jahr 2.160 Bomben geräumt und unschädlich gemacht. Das waren 651 Bomben oder rund 23 Prozent weniger als im Jahr 2018 (2.811 Bomben). 307 dieser Bomben wogen mehr als 50 Kilogramm, im Jahr zuvor mussten die Sprengmeister 291 Mal wegen dieser schweren Blindgänger tätig werden, ein Plus von rund fünf Prozent. „Die Beseitigung von Kampfmitteln ist auch 75 Jahre nach Kriegsende eine Aufgabe für Generationen. Aber wenn wir darüber reden, dann müssen wir uns den geschichtlichen Zusammenhang vor Augen führen. Diese Bomben waren die Antwort auf einen von Nazi-Deutschland ausgehenden Krieg und auf eine Ideologie, die die Ermordung von Millionen zum Ziel hatte und in beispielloser Grausamkeit ausführte. All diese Bomben sind Mahnungen im Boden“, sagte Minister Herbert Reul heute (7. Mai 2020).
Insgesamt räumten die Expertinnen und Experten im vergangenen Jahr knapp 15.000 Kampfmittel. Neben den erwähnten Bomben, handelte es sich hierbei um Granaten, Minen, Handgranaten, Munition und andere Sprengmittel mit einem Gewicht von knapp 123 Tonnen, drei Tonnen mehr als im Jahr 2018. Zum Glück kam auch in diesem Jahr keiner der Sprengmeister bei einer Entschärfung oder Sprengung zu Schaden. „Doch mir ist bewusst, dass hier jeden Tag Menschen ein hohes persönliches Risiko eingehen. Ausdrücklich möchte ich den Männern und Frauen der Kampfmittelbeseitigung deshalb für ihren Einsatz danken“, sagte Reul.
Insgesamt wurden während des Zweiten Weltkrieges auf das Gebiet des Deutschen Reiches 1,3 Millionen Tonnen Sprengmittel abgeworfen. Experten gehen davon aus, dass bis zu 15 Prozent der Bomben Blindgänger waren. Rund die Hälfte der Luftangriffe haben sich auf das heutige Nordrhein-Westfalen konzentriert. 22,7 Millionen Euro mussten aus dem Landeshaushalt 2019 für die Kampfmittelbeseitigung aufgewendet werden. Vor 71 Jahren - am 1. Mai 1949 - nahm die Kampfmittelbeseitigung ihre Arbeit auf und leistet bis heute einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Land. Sie ist bei den Bezirksregierungen Arnsberg und Düsseldorf angesiedelt. Rund 90 Männer und Frauen arbeiten in der Kampfmittelbeseitigung.
Reul erinnerte daran, dass am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht in Kraft trat und damit der Zweite Weltkrieg in Europa sowie die Herrschaft der Nationalsozialisten endete: „Wenn wir heute im Radio davon hören, dass eine Weltkriegsbombe entdeckt wurde und deshalb tausende Menschen vorsorglich in Sicherheit gebracht werden müssen, dann erinnert uns das daran, welche Gefahren im Verborgenen unter einer scheinbar harmlosen Oberfläche lauern können.“
Auch das DRK Gladbeck it seinen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Bereich der Gefahrenabwehr ist eingebunden bei Evakuierungsmaßnahmen. Viele erinnern sich auch noch an die Evakuierung im Innenstadtbereich Gladbeck am 10.02.2019. Der letzte große Einsatz erfolgte in Dortmund mit der Räumung von mehreren Krankenhäusern.
Quelle / IM NRW Pressemitteilung
Autor:Wilhelm Walter aus Gladbeck |
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