Westfälische Hochschule Gelsenkirchen präsentiert
Umweltfreundliches Fahrradauto

Drei Tage vor Weihnachten erblickte das fair.be das Licht der Welt, als Helen Kessel und Michael Roch - im Fahrradauto vorne und hinten - es der internen Hochschulöffentlichkeit an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen vorstellten. | Foto: WH/Philipp Klaushardt
  • Drei Tage vor Weihnachten erblickte das fair.be das Licht der Welt, als Helen Kessel und Michael Roch - im Fahrradauto vorne und hinten - es der internen Hochschulöffentlichkeit an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen vorstellten.
  • Foto: WH/Philipp Klaushardt
  • hochgeladen von Stephanie Klinkenbuß

Das fair.be ist ein Fahrradauto und schließt die Lücke zwischen E-Auto und Pedelec. Ein Forschungsteam an der Westfälischen Hochschule stellte den Bau eines Prototyps für ein Fahrzeug fertig, das mit einem Elektroantrieb zwei Personen und Gepäck bis zu insgesamt 200 Kilogramm Nutzlast transportieren kann.

Nein, es sei nicht die Quadratur des Kreises, das fair.be komme dem aber schon ziemlich nahe, weil es viele Zukunftsaufgaben gleichzeitig löse, so das Institut für Innovationsforschung und -management der Westfälischen Hochschule. Als Fahrradauto kombiniert es die Vorteile aus Auto und Fahrrad. Getankt wird Strom, dadurch ist es umweltfreundlicher und günstiger als ein Auto, bietet aber auch einen Wetterschutz. Es darf auf allen Radwegen und in autofreien Innenstädten fahren und integriert Nutzergruppen, die keinen Führerschein haben. Auf dem Rücksitz und im Kofferraum findet eine zusätzliche Person und Gepäck Platz. Als Antrieb dient ein sogenanntes Pedal-by-wire-System, bei dem die Kraft nicht mechanisch wie bei einem Kettenantrieb, sondern elektrisch übertragen wird. Das sei wartungsärmer und biete konstruktiv mehr Freiheiten beim Aufbau des Fahrzeugchassis, so die Teamleiter Helen Kessel und Michael Roch.

Kein Führerschein nötig

Die notwendige Energie für die Motoren kommt aus zwei Akkus, welche zukünftig zusätzlich über ein Solarmodul geladen werden sollen. Helen Kessel, die einen Master-Abschluss in Angewandter Nachhaltigkeit hat, und Diplom-Mechatroniker Michael Roch - beide vom Institut für Innovationsforschung und Innovationsmanagement der Westfälischen Hochschule - fassen es mit den Worten zusammen „Das fair.be soll die Welt ein bisschen besser und nachhaltiger machen“.

Zum Entwicklungsteam des Fahrradautos gehören außerdem die Maschinenbau-Studenten Lukas Kittel und Christian Roters sowie Kai Rimkus, der Energiesystemtechnik studiert. Die Fachgebiete der Entwickler spiegeln dabei die vielfältigen Anforderungen an die Entwicklung wieder. Den Antrieb lieferte der Bochumer Schwerlastenradhersteller Antric, den Rahmen schweißte die Gelsenkirchener Werbetechnikfirma Klostermann. Auch die hochschulinterne mechanische Werkstatt, die Werkstatt der Hochschule Bochum und die Werkstatt der Diakonie Recklinghausen Süd unterstützten das Projekt. Der größte Teil aber wurde im Makerspace Halle 1 der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen gebaut und montiert. „Und es gibt kaum ein Werkzeug im Makerspace Halle 1, das wir nicht be- und genutzt haben“, so Michael Roch.

Braucht kein Benzin und ist steuerfrei

Wichtig war den Entwicklern, dass das Fahrzeug auch von Menschen genutzt werden kann, die keinen Zugang zu einem Führerschein haben. Um diesen sozialen Aspekt verfügbar zu machen, arbeitet das Team mit der Diakonie zusammen, der es etwa im internen Werksverkehr von Sozialwerkstätten und beziehungsweise oder für den ambulanten Pflegedienst nutzen will. Aber auch einige Privatleute haben bereits angefragt, wann fair.be marktreif ist.

Mit zehn- bis zwölftausend Euro liegt der spätere Verkaufspreis durchaus schon im Bereich eines Autos, aber fair.be braucht kein Benzin, es ist steuerfrei und kann von jedem überall emissionsfrei und ressourcenschonend gefahren werden. Helen Kessel: „Eine echte Mobilitätsalternative.“

Einen Verkaufsslogan hat das Team auch schon: fair.be fährt fair from a to b.

Autor:

Stephanie Klinkenbuß aus Recklinghausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

6 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.