Eine von fünf auserwählten und förderungswürdigen Kommunen / Projekt läuft bis Mitte 2022
Stadt Gelsenkirchen digitalisiert Grundwasser-Messung

Im Open Innovation Lab (OIL) im Gelsenkirchener Arena Park erprobt die Stadt gerade digitale Grundwasser-Messverfahren. Auf dem Foto (v.l.): Dennis Bednarz, Anne Maja Reiniger-Egler, Matthias Gersdorf und Annette Litwora. | Foto: Zur Verfügung gestellt von: Stadt Gelsenkirchen
  • Im Open Innovation Lab (OIL) im Gelsenkirchener Arena Park erprobt die Stadt gerade digitale Grundwasser-Messverfahren. Auf dem Foto (v.l.): Dennis Bednarz, Anne Maja Reiniger-Egler, Matthias Gersdorf und Annette Litwora.
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Wie wird sich der Grundwasserspiegel in Gelsenkirchen in den kommenden Jahren entwickeln – eine vor dem Hintergrund des Klimawandels enorm wichtige Frage. Im Open Innovation Lab (OIL) im Gelsenkirchener Arena Park erprobt die Stadt gerade digitale Messverfahren, um diesen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Grundwasserversorgung besser nachvollziehen, veranschaulichen und planen zu können.

Dazu wurde jetzt der zweite Grundwasser-Datenlogger im OIL verbaut. Im OIL werden außerdem noch weitere Technologien erprobt, die die digitale Stadtentwicklung weiter vorantreiben sollen.

Auf dem Foto (von links): Dennis Bednarz, Projektbüro OIL (Teamleiter Big Data & Smart City/Data Scientist comNET/Gesellschaft für Kommunikation und Netzwerke mbH), Anne Maja Reiniger-Egler, Projektbüro OIL (Projektleitung Smart City comNET/Gesellschaft für Kommunikation und Netzwerke mbH), Matthias Gersdorf, Referat Umwelt, Teamleiter Wasserwirtschaft (untere Wasserbehörde, Stadt Gelsenkirchen), Annette Litwora, Vertrieb Außenbüro Braunschweig, Umwelt- und Ingenieurtechnik GmbH Dresden.

Genehmigungsverfahren

Bei der Stadt Gelsenkirchen mehren sich in den trockenen Sommermonaten die Anfragen der Bürger zur Genehmigung von Brunnenbohrungen. Die im Experimentierfeld OIL in etwa drei Metern Tiefe verbauten Datenlogger sollen wichtige Daten zur Entwicklung des Grundwasserspiegels liefern und somit Genehmigungsverfahren langfristig stützen.

Im OIL sollen zukünftig zusätzlich in der Nähe installierte Wetterstationen parallel wichtige Daten zu Lufttemperatur, Niederschlagsmenge, Windgeschwindigkeit und -richtung, etc. aufzeichnen, die mit den Messdaten der Logger digital in einen Bezug gestellt werden. „Mithilfe einer digitalen Langzeitbetrachtung und Testung des Verfahrens von mindestens zwei Jahren hoffen wir zukünftig in der Lage zu sein, verlässliche und belastbare Aussagen über die kontinuierliche Entwicklung des Grundwassers abgeben zu können“, beschreibt Matthias Gersdorf vom Referat Umwelt der Stadt Gelsenkirchen den Nutzen dieser Testreihe und ergänzt: „Wir wollen unsere derzeit noch analogen Messverfahren in den Stadtteilen zunehmend digitalisieren und erhoffen uns mittels der Digitalisierung, Entscheidungen gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt verständlicher und schneller begründen zu können.“

Reallabor für digitale Stadtentwicklung

Für die Stadt Gelsenkirchen bietet das Reallabor OIL im 140 Hektar großen Arena Park die Chance, im Zuge der Nutzung neuer Technologien die Pilotierung von Smart City Anwendungen im realen Umfeld zu erproben und zu analysieren. Neben dem Einsatz von Datenloggern sollen auch beispielsweise Smart City Lösungen für Klimamessung, Lärmentwicklung und Crowd-Monitoring von Fußgängern sowie Radfahrern erprobt werden. Das OIL leistet somit einen wichtigen Beitrag zum kommunalen Technologie-Einsatz und hilft, die Wirksamkeit und Passgenauigkeit von Lösungen für die Kommunen im realen Umfeld auszutesten.

„Das OIL ist auf dem besten Wege, das digitale und zukunftsorientierte Herz unserer Stadt zu werden. Es ist als Experimentierfeld für die digitale Stadtentwicklung Gelsenkirchens konzipiert“, sagt Manfred vom Sondern, Chief Digital Officer Stabsstelle „Vernetzte Stadt“ und ergänzt: „Es bietet neben dem Mehrwert für die Stadtplanung und Entwicklung wichtiger Mobilitätskonzepte ebenfalls perfekte Bedingungen für Start-ups aus Wirtschaft und Wissenschaft, die über die Stadtgrenzen hinaus eigene Use Cases unter realen Bedingungen erproben wollen.“

Digitale Modellregionen in NRW

Weitere Anwendungsfälle im OIL befinden sich derzeit in Planung, so zum Beispiel eine Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut in den Themenfeldern Lärm und Akustik. Außerdem wird eine WiFi-6-Trasse auf dem OIL-Areal installiert.

„Die Stadt Gelsenkirchen ist eine von fünf digitalen Modellregionen in NRW, eine von vier deutschen Städten bei der Intelligent Cities Challenge der Europäischen Kommission und ist beim Smart-City-Call des Bundesinnenministeriums als eine der 32 Modellstädte gekürt worden. Mit dem OIL treiben wir maßgeblich die Digitalisierung der gesamten Stadt weiter voran“, betont Manfred vom Sondern.

Hintergrundinformationen:

Das Open Innovation Lab (OIL) im Arena Park ist das Leuchtturmprojekt der digitalen Stadtentwicklung Gelsenkirchens.

Das Quartier des Arena Parks ist ein in sich geschlossenes Testareal, in dem alle Funktionen einer Stadt auf kleinem Raum als Reallabor abgebildet werden können.

Das OIL ist Experimentierlabor und Zukunftsstandort, an dem vielfältige Smart-City-Lösungen und neue Technologien anhand konkreter Anwendungsfälle getestet und zum Leben erweckt werden können. Dies umfasst beispielsweise die Bereiche Verkehr, Bildung, Gesundheit, Sport, Großveranstaltungen, Abfallentsorgung, Beleuchtung, Parkraumbewirtschaftung, Wasserversorgung und Energie.

Die Basis für die Realisierung aller Digitalisierungsprojekte bildet die im Arena Park bereits vorhandene leistungsfähige technische Infrastruktur in Form von Funknetzen (u.a. LoRaWAN) sowie in naher Zukunft ein WiFi 6-Netz. Auf dieser technischen Grundlage können smarte Anwendungen und innovative Applikationen für die Bürger und Unternehmen der Stadt geschaffen werden.

Auf dem mit Wege- und Parknetz erschlossenen 140 Hektar großen Gelände befinden sich unter anderem die Veltins-Arena des FC Schalke 04, eine Gesamtschule, ein Hotel, Sport- und Trainingsstätten etc. Somit bietet sich der Arena Park als Freiluftlabor für Anwendungen mit hoher Relevanz für die Stadt, aber auch die gesamte digitale Modellregion Emscher-Lippe an. Unternehmen und Forschungsinstitute, die diese Labor-Umgebung für IoT-Anwendungen und App-Entwicklungen nutzen wollen, finden im OIL die besten Voraussetzungen vor.

Das OIL wird im Rahmen des Förderprogramms der Digitalen Modellregionen NRW vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE) mit rund 1,3 Million Euro gefördert.

Die Stadt Gelsenkirchen ist eine von fünf auserwählten und förderungswürdigen Kommunen. Das Projekt läuft bis Mitte 2022.

Mehr Infos

Weitere Infos zum Open Innovation Lab gibt es unter www.gelsenkirchen.de/oil

Digitale Modellregion

Die digitale Modellregion Emscher-Lippe mit der Leitkommune Gelsenkirchen ist eine von insgesamt fünf digitalen Modellregionen in NRW. Das Förderprogramm wurde durch das Wirtschafts- und Digitalministerium (MWIDE) ins Leben gerufen, um die landesweite Digitalisierung voranzutreiben.

Ziel des Förderprogramms ist die Entwicklung von übertragbaren Lösungen und innovativen Anwendungen in den Bereichen digitale Verwaltung (E-Government) und digitale Stadtentwicklung (Smart City). www.gelsenkirchen.de/digitalemodellregion

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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