Gelsenkirchen zeigt digitale Fitness und erreicht Rang 129
Platz 5 in Sachen Breitband

Blick vom Rathausturm/ Gelsen-Net-Techniker. Montage: Landgraf | Foto: Gerd Kaemper/ Gelsen-Net
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Die Stadt Gelsenkirchen ist in einem Ranking der „Vorzeigeregionen in Sachen Digitalisierung“ auf Rang 129 von 401 Kreisen und Städten platziert. Durchgeführt wurde dieser Digitalisierungskompass 2018 vom Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos und der index Gruppe. Prognos ist jenes Institut, das Gelsenkirchen in Sachen Lebensqualität auf Platz 401 gesetzt hat.

Daran erkennt man, wie undifferenziert Studien sein können. Schaut man sich den Bereich Breitbandinfrastruktur an, ist Gelsenkirchen sogar auf Rang 5 platziert. Dieser Wert floss nur zu 20 Prozent ins Gesamtergebnis ein. Der „Arbeitsmarkt digitaler Berufe“ (Platz 271) und die „Informations- und Kommunikationstechnik-Branche“ (287) gehen zu jeweils 40 Prozent in den Gesamtindex ein.

Stadt-Land-Gefälle deutlich sichtbar

Auf Rang 1 ist der Landkreis München vor der Stadt München gesetzt. Bestes Ergebnis im Ruhrgebiet hat Dortmund mit dem Platz 48.
Die Ergebnisse des Digitalisierungskompass 2018 zeigen laut Prognos ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. In allen Regionen Deutschlands und allen drei Teilbereichen punkten insbesondere Großstädte. Unter den Top 20 finden sich fünf Landkreise, die jedoch direkte Umlandkreise von Metropolen wie München oder Stuttgart sind.
„Unsere Studie zeigt deutlich, dass eine gute Breitband-Infrastruktur eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für die digitale Fitness einer Region ist“, sagt Prognos-Chef Christian Böllhoff. So gebe es einige Städte und Kreise, die trotz vergleichsweise schlechten Breitbandwerten gute Gesamtergebnisse im Digitalisierungskompass erzielen. Hierzu zählen der Kreis Paderborn, der Bodenseekreis und die Stadt Darmstadt. „Im Kontext der Digitalisierung spielen aber auch die Fachkräfte eine entscheidende Rolle. Sie sind häufig die Digitalisierungstreiber und legen bei der Wahl des Arbeits- und Wohnortes großen Wert auf die Attraktivität und das digitale Image des Standortes“, ergänzt Jürgen Grenz, CEO der Index Gruppe.
Auf Gelsenkirchen bezogen, bedeutet das Ergebnis, dass die „digitale Modellstadt“ wenigstens schon mal die Grundvoraussetzungen einer digitalen Infrastruktur geschaffen hat. Nun fehlt es an noch mehr Firmen, die Arbeitsplätze schaffen können, Neugründungen (Start ups), Stellenausschreibungen, Ideen, Geschäftsmodellen und Patenten. Denn auch die Zahl der Patente fließt als ein Indikator in die Bewertung der Branche ein.
Ein beruhigendes Signal kann man durchaus an den Werten ablesen: Gelsenkirchen ist auf dem Vormarsch und dürfte all diejenigen Lügen strafen, die noch immer nicht das Jammertal verlassen haben.
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Die Studie wurde in Kooperation mit dem Handelsblatt durchgeführt. Mehr Informationen unter www.digitalisierungskompass.info

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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