Agentur für Arbeit Gelsenkirchen
Jahresbilanz zum Ausbildungsmarkt
Der Ausbildungsmarkt in Gelsenkirchen und Bottrop:
die Jahresbilanz
372 Ausbildungsplätze im Agenturbezirk noch unbesetzt
Auf 100 Ausbildungsstellen kommen im Agenturbezirk rechnerisch 180 Bewerberinnen und Bewerber
Anteil der Gelsenkirchener und Bottroper Betriebe mit mindestens einem/einer Auszubildenden liegt mit 21,1 Prozent knapp über der NRW-Quote (20,8%)
95 Prozent der Ausbildungsinteressierten haben einen Schulabschluss
Praktika sind nach wie vor die besten Türöffner
Gemeinsam mit den Jobcentern Gelsenkirchen und Arbeit für Bottrop zieht die Agentur für Arbeit Gelsenkirchen auch in diesem November wieder ihre jährliche Bilanz zum vergangenen Ausbildungsjahr 2023/24. Der Blick auf die Zahlen:
In diesem Jahr haben sich 2.429 Jugendliche und junge Erwachsene bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen und Bottrop gemeldet, um bei der Suche nach dem passenden Ausbildungsplatz Unterstützung zu finden. Gegenüber dem letzten Ausbildungsjahr ist die Anzahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber damit um 139 Personen gesunken. Die Anzahl der bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungsstellen betrug 1.473 und sank gegenüber dem Vorjahr um 341 Stellen. Auf 100 gemeldete Ausbildungsstellen kommen damit aktuell 180 Bewerberinnen und Bewerber, damit liegt der Agenturbezirk Gelsenkirchen über dem NRW-weiten Schnitt von 102 Bewerberinnen und Bewerber auf 100 Stellen.
202 junge Menschen sind bisher ohne Ausbildungsplatz. Im vergangenen Berichtsjahr blieben überdies 372 betriebliche Ausbildungsstellen unbesetzt. Damit kommen rein rechnerisch 54 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen. Von allen Ausbildungsinteressierten können 95 Prozent einen Schulabschluss vorweisen. Den größten Anteil daran hatten Personen mit einem Realschulabschluss (35,7%), 24,2 Prozent der Interessierten hatten einen Hauptschulabschluss, nur 0,4 Prozent waren ohne Hauptschulabschluss.
Im Jahresvergleich ist sowohl die Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber als auch die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen gesunken. Hatten sich im vergangenen Jahr noch 2.568 junge Männer und Frauen ausbildungssuchend gemeldet, ist die Zahl in 2023/24 um 5,4 Prozent auf 2.429 Personen gesunken. Bei den Ausbildungsstellen wurden der Arbeitsagentur Gelsenkirchen in diesem Jahr 1.473 Stellen gemeldet (2023: 1.814).
Die Ausbildungsbeteiligung der Betriebe blieb in den vergangenen Jahren nahezu konstant. Von 6.884 Betrieben im Agenturbezirk bilden 1.453 Betriebe aktuell mindestens einen/eine Auszubildende aus – das sind 21,1 Prozent und der Agenturbezirk Gelsenkirchen liegt damit 0,3 Prozentpunkte über der NWR-weiten Ausbildungsbetriebsquote von 20,8 Prozent.
Annette Höltermann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit
Gelsenkirchen:
„Wenngleich die Ausbildungsbeteiligung der Gelsenkirchener und Bottroper Betriebe nahezu gleichgeblieben ist, wurden der Agentur im vergangenen Jahr weniger Ausbildungsangebote gemeldet. Ein Blick auf die Zahlen verrät auch, dass es Betrieben zunehmend schwerer fällt, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen und das, obwohl wir einen überdurchschnittlichen Bewerberüberhang verzeichnen.
Vergleichen wir die Berufswünsche der jungen Menschen mit den noch unbesetzten Ausbildungsangeboten, so weichen sie oft wenig voneinander ab. Unsere Aufgabe ist es nun, gemeinsam mit den Unternehmen, jungen Menschen handlungsorientiert verschiedene Berufsbilder vorzustellen, um Arbeitgebende und Bewerberinnen und Bewerber nachhaltig zusammenzubringen. Dies kann durch unsere vielseitigen Vermittlungsformate geschehen, wie etwa Speeddatings oder Bewerbertage. Vor allem jedoch sind Praktika und praxisorientierte Veranstaltungen sowie Unterstützungsangebote, wie z.B. eine Einstiegsqualifizierung, der Schlüssel, sowohl passende Bewerberinnen und Bewerber zu identifizieren, als auch tiefer in ein Berufsbild einzusteigen und persönliche Vorlieben zu entdecken. Eine möglichst frühe und niedrigschwellige Berufsorientierung ist ein weiterer Ansatz, den jungen Menschen für später mehr Sicherheit bei der Einschätzung der eigenen Talente und Vorlieben zu geben. Unser Ziel sollte es bleiben, gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern Berufe erlebbar zu machen und damit stabile Ausbildungsverläufe zu fördern.“
Anke Schürmann-Rupp, Geschäftsführerin Jobcenter Gelsenkirchen:
„Die duale Ausbildung ist ein erfolgsversprechender Einstieg in die Berufswelt, meist verbunden mit Aufstiegsmöglichkeiten. Voraussetzung für einen gelingenden Start in die Arbeitswelt ist eine frühzeitige und umfassende berufliche Orientierung, die die individuellen Stärken, Eignungen, Interessen berücksichtigt. Im Rahmen der Jugendberufsagentur arbeiten wir gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern, allen arbeitsmarktpolitischen Akteuren und Unternehmen daran, Jugendliche bei ihrer beruflichen Orientierung zu unterstützen und zu stärken, ihnen passende Möglichkeiten des Berufseinstiegs zu eröffnen, sie individuell zu beraten und mit Unternehmen zusammenzubringen. In unterschiedliche Berufsfelder einzutauchen, sich zu erproben ist wichtig, um den passenden Ausbildungsberuf zu finden. Unser Ziel dabei ist, nachhaltig in Ausbildung zu vermitteln und auch denen eine Chance zu geben, deren Lebenslauf bislang nicht immer gradlinig verlaufen ist.“
Tanja Jesenek-Förster, Geschäftsführerin Jobcenter Arbeit für Bottrop (AfB):
„Obwohl wir in Bottrop einen Bewerberüberhang im Vergleich zu den gemeldeten Stellen aufweisen, gelingt es uns nicht alle gemeldeten Stellenangebote der Arbeitgebenden passgenau zu besetzen. Es bleiben dennoch nur wenige Bewerber*innen zum Berichtsjahresende unversorgt. Unsere Aufgabe sehen wir darin, Bewerber*innen dort abzuholen wo sie stehen. Wir versuchen, den Jugendlichen frühzeitig Einblicke in unterschiedliche Ausbildungsberufe zu ermöglichen. Dies erfolgt zum Beispiel durch Betriebspraktika oder die Teilnahme an Sonderaktionen der Arbeitgebenden, wie an Bewerbertagen. Das Ziel dabei ist immer, möglichst viele Interessent*innen mit der Gruppe der Arbeitgebenden auf einfachen Wegen zum Erstkontakt zusammen zu bringen. Beispielhaft kann hier unsere gemeinsame Nachvermittlungsaktion mit der Agentur für Arbeit und unseren Netzwerkpartnern genannt werden, welche im Stenkhoff-Freizeitbad stattfand. Damit wurde den Jugendlichen ein niederschwelliger Zugang zu noch freien Ausbildungsstellen ermöglicht und beide Ausbildungsmarktpartner*innen haben den ersten Schritt aufeinander zu gemeistert.“
Tipp für Jugendliche und Betriebe:
Es gibt viele wertvolle Unterstützungsmöglichkeiten der Agentur für Arbeit, damit Ausbildungssuchende und Unternehmen auch dann zusammenkommen, wenn es auf den ersten Blick Hindernisse gibt, aber die Motivation stimmt. Auch bei Problemen in der Ausbildung gibt es Angebote, die Auszubildenden und Ausbildungsbetrieb weiterhelfen:
Jugendliche, die Kontakt zur Berufsberatung oder eine Berufsausbildungsstelle suchen, können unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 4 5555 00 einen Beratungstermin vereinbaren.
Unternehmen, die Unterstützung bei der Suche nach Auszubildenden wünschen, erreichen den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 4 5555 20.
Nach dem Ausbildungsbeginn ist vor dem Ausbildungsbeginn! Melden Sie sich daher jetzt schon bei den Expertinnen und Experten der Agentur für Arbeit.
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