Gelsenkirchener Werkzeugmaschinen-Unternehmen setzt auf Ausbildung - auch in der Corona-Pandemie
IHK-Anerkennung für Gelsenkirchener Betrieb
Auch in der Corona-Pandemie wagen sich viele Betriebe erstmals an die Ausbildung eigener Fachkräfte – so wie Roitzheim Werkzeugmaschinen. Das Unternehmen in Gelsenkirchen stellte im vergangenen Jahr mit Hannah Savoulidis seine erste Auszubildende ein. Sie lernt dort den Beruf Kauffrau im E-Commerce.
Das Gelsenkirchener Werkzeugmaschinen-Unternehmen wurde jetzt von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen stellvertretend für alle Betriebe in der Stadt Gelsenkirchen öffentlich ausgezeichnet, die 2020 in die Ausbildung eingestiegen sind.
Fachkräfte sichern
Die Urkunde erreichte das Unternehmen per Post. Wegen der Pandemie konnte sie nicht, wie bei den Ehrungen vergangener Jahre von einem IHK-Repräsentanten persönlich übergeben werden. „Die Anerkennung ist deswegen nicht geringer“, unterstreicht Carsten Taudt, IHK-Geschäftsbereichsleiter für Bildung und Fachkräftesicherung. Denn mit Ausbildung sicherten sich Unternehmen nicht nur Fachkräfte. „Sie stärken damit auch die Wirtschaftskraft der Region“, so Taudt.
324 Erstausbilder-Betriebe
Im IHK-Bezirk Nord Westfalen, zu dem das Münsterland und die Emscher-Lippe-Region gehört, bildeten im vergangenen Jahr insgesamt 324 Betriebe erstmals aus. „Diese Unternehmen haben genau die richtige Entscheidung getroffen, denn der Fachkräftemangel wird selbst in der Krise größer“, weist Taudt auf eine aktuelle IHK-Umfrage und das bundesweite KfW-ifo-Fachkräftebarometer hin.
In der März-Ausgabe des IHK-Magazins Wirtschaftsspiegel berichten acht Erstausbilder über ihre Motivation, diesen Schritt zu machen.
Onlinegeschäft wird immer wichtiger
Weiterhin zukunftsfähig zu bleiben, war auch die Motivation für das Gelsenkirchener Werkzeugmaschinen-Unternehmen, in die Ausbildung einzusteigen. Dass die Wahl auf den Beruf Kauffrau für E-Commerce liegt nahe. „Corona beschleunigt in vielen Branchen den digitalen Wandel, das Onlinegeschäft wird immer wichtiger“, erklärt Ausbilderin Annette Rittmann und ergänzt: „Die Zukunft liegt im E-Commerce.“
Maschinenpark in Schuss bringen
2013 gründete Matthias Roitzheim das Unternehmen, das mit sechs Beschäftigten gebrauchte CNC-Maschinen aufbereitet und mit moderner Technik ausrüstet. Außerdem kauft das Unternehmen gebrauchte Ersatzteile für die Steuerungs- und Automatisierungstechnik, die sie einkauft und instand setzt. Auch große Unternehmen bringen ihren alten Maschinenpark auf diese Weise wieder in Schuss. „Das ist nachhaltiger und günstiger als der Austausch durch neue Anlagen“, betont Annette Rittmann.
Kauffrau für E-Commerce
Hannah Savoulidis hat die Aufgabe, Ersatzteile zu erfassen und dann in den eigenen Onlineshop sowie bei Ebay einzustellen. Darüber hinaus berät sie die Kunden per E-Mail und telefonisch. Das erfordert technisches Verständnis, weshalb die Auszubildende neben der Büroarbeit auch Einblicke in die Werkstatt bekommt. „Wir sind schon sehr speziell ausgerichtet“, sagt Ausbilderin Rittmann. Und weil Roitzheim eben „kein Allerweltsbetrieb“ ist, wurde ein Berufsstarter gesucht, der die Betriebsabläufe von Grund auf kennenlernt.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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