Arbeitsagentur und Partner ziehen Bilanz
107 Menschen ohne Ausbildungsplatz
Zum zweiten Mal in Folge wirft die Pandemie ihre Schatten auf den Ausbildungsmarkt in Gelsenkirchen, denn auch das Ausbildungsjahr 2020/21 erlebte zahlreiche Einschränkungen durch Covid-19. Zur gemeinsamen Ausbildungsmarktbilanz trafen sich deshalb am Freitag, 29. Oktober, Vertreter der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen, des Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (IAG), des Jobcenter Arbeit für Bottrop (AfB), der IHK Nord Westfalen, der Handwerkskammer Münster, der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West und des Deutschen Gewerkschaftsbundes und warben mit Nachdruck für die betriebliche Ausbildung.
Die pandemische Lage beruhigt sich etwas, so dass Betriebe wieder die Möglichkeit nutzen, sich um Nachwuchs zu kümmern. Dennoch bleiben, wie in der Vergangenheit auch, zahlreiche Bewerber ohne Ausbildungsplatz. In diesem Jahr waren es 127 junge Menschen, die bisher unversorgt blieben. Damit ist die Situation im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie nach wie vor unbefriedigend.
Beide Seiten – Bewerber und Betriebe – haben es offenbar schwer, zueinander zu finden. Zum einen, weil die Voraussetzungen des Bewerbers auf den ersten Blick nicht dem Anforderungsprofil der Unternehmen entsprechen, zum anderen, weil Bewerber manch interessanten Ausbildungsberuf mit Einstiegschancen gar nicht erst im Blick haben. Die Agentur für Arbeit kann in vielen Bereichen beispielsweise durch entsprechende Förderungen helfen, nicht ganz passgenaue Bewerber mit ausbildungswilligen Betrieben zusammen zu bringen. Wichtig ist dafür jedoch, neben der Flexibilität der Bewerber, vor allem die Steigerung der Ausbildungsbereitschaft in den lokalen Unternehmen.
Berufsberatung unterstützt
Denn trotz der gestiegenen Zahl an gemeldeten Ausbildungsplätzen, verzeichnet der Agenturbezirk Gelsenkirchen seit Jahren einen Rückgang der Ausbildungsquote. Sie gibt wieder, wie hoch die Anzahl der sich in Ausbildung befindenden Mitarbeiter im Verhältnis zur Gesamtzahl der Beschäftigten ist. Aktuell liegt die Ausbildungsquote in Gelsenkirchen bei 5,5 Prozent. Deshalb appellieren die Konsenspartner: „Auch, wenn Corona wirtschaftlich einschneidend war – verlieren Sie die Zukunft nicht aus den Augen. Gerade jetzt ist es wichtig, die Türen wieder für junge Menschen zu öffnen. Auszubildende machen Ihren Betrieb zukunftsfähig, geben Sie dem Nachwuchs daher die Chance, Sie kennenzulernen und Ihre Fachkraft zu werden!“
Tipp für Jugendliche und Betriebe: Es gibt viele wertvolle Unterstützungsmöglichkeiten der Agentur für Arbeit, damit Ausbildungssuchende und Unternehmen auch dann zusammenkommen, wenn es auf den ersten Blick Hindernisse gibt, aber die Motivation stimmt. Auch bei Problemen in der Ausbildung gibt es Angebote, die Auszubildenden und Ausbildungsbetrieb weiterhelfen: Jugendliche, die Kontakt zur Berufsberatung oder eine Berufsausbildungsstelle suchen, können einen Beratungstermin vereinbaren, Tel. 0800/4 5555-00.
Unternehmen, die Unterstützung bei der Suche nach Auszubildenden wünschen, erreichen den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters, Telefonnummer 0800/4 5555-20.
Autor:Stephanie Klinkenbuß aus Recklinghausen |
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