Die Task Force Flüchtlingshilfe eröffnet eine Begegnungsstätte nicht nur für Geflüchtete
Treffpunkt der Nationen
Eine ehemals leerstehendes Gebäude auf dem Grundstück Adenauerallee 102, auf dem sich auch die Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete befinden, wurde einer neuen Bestimmung übergeben. Renoviert, umgestaltet und neu eingerichtet bietet das Gebäude den Raum für das Zusammentreffen von Menschen verschiedenster Nationen und Kulturen.
Zur Eröffnung des „Treffs der Nationen“ erschienen neben den maßgeblich Beteiligten, Vertretern der Wohlfahrtsverbände und Stadtverwaltung natürlich auch die Menschen, die die Räume mit Leben füllen sollen: Die in den von der Stadt Gelsenkirchen errichteten Variohäusern der Gemeinschaftsunterkunft lebenden Geflüchteten.
Der Vorsitzende der Task Force Flüchtlingshilfe Jürgen Hansen begrüßte in seiner Eröffnungsansprache als Gäste Oberbürgermeister Frank Baranowski, Vertreter der Referate Zuwanderung und Integration sowie Flüchtlinge und Wohnungslose, des Paritätischen und der Diakonie, weil sie alle an der Umsetzung und Realisierung des Vorhabens mitgewirkt haben.
„Als wir dieses Objekt erhalten haben, haben wir uns als erstes gefragt: Was machen wir daraus? Schnell kamen wir zu dem Schluss, dass hier viele Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern in den Variohäusern leben, die einen Treffpunkt brauchen, um gemeinsam einen Kaffee oder Tee zu trinken und sich einfach zu begegnen und auszutauschen“, erinnert sich Hansen an die Idee hinter den Räumlichkeiten.
Natürlich brauchte die Task Force Hilfe bei der Umsetzung der Idee und so wurden die passenden Ansprechpartner in den genannten Institutionen angesprochen und Jürgen Hansen konnte sich über eine positive Resonanz auf die Idee freuen.
Aber die Größe des Objektes ermöglichte der ehrenamtlichen Hilfsaktion auch, neben dem Treffpunkt für die Erwachsenen einen eigenen Bereich für die Kinder zu schaffen. „Hier leben viele Kinder, aber es gibt keinen richtigen Spielplatz. Darum haben wir in den hinteren Räumen die Kreativwerkstatt Sonnenblume ins Leben gerufen, die als Projektwerkstatt für mehr als 70 Kinder, die altersgerecht aufgeteilt werden, Angebote bereit hält. An sieben Tagen in der Woche zu unterschiedlichen Zeiten wird hier gebastelt, Musik gemacht und mehr. Das gibt den Kindern eine gewisse Struktur“, erklärt Hansen.
Doch das Haus soll nicht allein den Geflüchteten vorbehalten bleiben. Die Task Force wünscht sich viel mehr, dass hier das Zusammentreffen der verschiedensten Nationalitäten erfolgt. Vorstellbar wären darum auch Feiern oder ähnliches. „Wir werden dem Objekt Leben einhauchen“, verspricht Jürgen Hansen.
Für Oberbürgermeister Frank Baranowski ist das, was hier passiert ist und weiterhin passieren wird, keine Selbstverständlichkeit: „Ich erinnere mich noch als 2015 die vielen Menschen als Flüchtlinge zu uns kamen. Menschen aus allen möglichen Ländern, die über Nacht hier in unserer Stadt unterzubringen waren. Das wäre für die Stadt allein nicht möglich gewesen. Und darum war es gut, dass die Task Force schon damals für Hilfe gesorgt hat. Inzwischen hat sich die Stimmung in der Republik geändert, aber es kommen weiterhin Flüchtende hier an. Hinzu kommt, dass vielen der schon damals Beteiligten klar war, dass die Menschen hier bleiben werden und darum sind die Wohlfahrtsverbände und die Task Force auch weiterhin hilfreiche Unterstützer der Stadt. Wie Herr Hansen mir gerade versicherte, ‚brummt im anderen Help-Laden an der Von-der-Recke-Straße immer der Bär‘. Und darum gratuliere ich zur Eröffnung des neuen Treffs der Nationen und wünsche der Task Force weiterhin viel Erfolg.“
Und weil der Oberbürgermeister bei seinem Eintreffen vor Ort auch gleich eine kleine Besichtigung vorgenommen hatte, wusste er, dass der „Spielplatz“ tatsächlich ein wenig spartanisch ist. Darum erklärte Baranowski: „Ich habe mir den Spielplatz zeigen und auch erklären lassen, wieviele Kinder da spielen. Das hat mich veranlasst, direkt den heute hier anwesenden Uwe Gerwin, den Referatsleiter Zuwanderung und Integration, zu fragen, ob wir als Stadt da nicht noch das eine oder andere Spielgerät aufstellen können.“
Solche „Geschenke“ werden natürlich sehr gern entgegen genommen, denn gerade das Wohl der Kinder liegt der Task Force Flüchtlingshilfe Gelsenkirchen von Anfang an am Herzen.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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