Skat ist (m)eine Leidenschaft
Schon in früher Jugend gehörten Spielkarten zu meinem Leben. Ich erinnere mich noch gerne an unsere Familientreffen. Weihnachten, Ostern, Pfingsten oder Allerheiligen waren in unserer Familie, neben den Geburtstagen, immer ein Anlass, um uns bei den Großeltern zu treffen. Zur Kaffeezeit traf sich die Großfamilie, bestehend aus Oma und Opa, Tanten und Onkel, Cousinen und Cousins im Wohnzimmer, dass wegen Überfüllung schon das eine oder andere Mal geschlossen werden musste. Kaum war der Kuchen verdrückt, wurden die Männer der Familie unruhig und drängten in die Küche, den Spielsalon der Wohnung. Schnell lagen die Karten auf dem Tisch und in Abhängigkeit der Anzahl der Anwesenden wurde Skat oder Schafskopf gespielt. Einige Kinder, und zu denen gehörte auch ich, saßen neben den Großen und verfolgten das Spielgeschehen, dessen Verlauf häufig im Nachgang laut kommentiert und diskutiert wurde.
Die weiblichen Mitglieder der Familie saßen derweilen im Wohnzimmer, widmeten sich ihren Handarbeiten und holten auch irgendwann die Spielkarten heraus, wenn die Kinder zu sehr quengelten, um mit ihnen „Schwimmen“, bei manchen auch als „Knack 31“ bekannt, zu spielen. Wir, die heranwachsenden Männer der Familie, lernten so das Kartenspiel und wurden am Ende eines langen Nachmittags für unsere Ausdauer belohnt. Wir erhielten als Belohnung, weil wir die Bewirtung der Männer übernommen hatten, einige Groschen vom Gewinn des Onkels oder Opas.
Wenn ich damals noch geglaubt habe, dass meine Familie die Ausnahme in dieser Beziehung war, so wurde ich eines Besseren belehrt, als ich in die Familie meiner Frau eingeführt wurde. Bei der ersten großen Familienfeier zog sich auch hier der männliche Teil der Gesellschaft zum Kartenspiel zurück. Ich durfte auch mitspielen und wurde gleich beim ersten Mal wie eine Weihnachtsgans ausgenommen. Aber wie sagte schon mein Opa: Nur so lernt man das Spiel.
Das Kartenspielen hat mich auch im weiteren Verlauf meines Lebens immer begleitet. Spielkarten waren häufig dabei, wenn man sich im Schrebergarten oder in einer der reichlichen Kneipen, die zum Leben dazu gehörten, traf. Bei jeder Gelegenheit wurde mit Leidenschaft und Emotionen Skat, Schafskopf oder Klammern gespielt.
Fast 30 Jahre ist es jetzt schon her, dass ich mich dem in Hessler ansässigen Skatklub „Der Skatkreis“ angeschlossen habe. Seither spiele ich mit den Skatbrüdern an jedem zweiten Freitag ein internes Turnier. Die heutigen Mitspieler sind eine treue und eingeschworene Gemeinschaft. Selten wird eines dieser Treffen von den Skatbrüdern verpasst. In diesem Jahr haben 17 Mitglieder an mindestens der Hälfte der Spieltage teilgenommen. Als Belohnung erhalten Sie zu Weihnachten einen Festtagsbraten.
Leider wird es immer schwieriger neue Interessenten für das Skatspiel zu finden da Jüngere das Spiel nie gelernt haben. Wir sind allesamt keine Skatprofis. Natürlich gibt es qualitative Unterschiede hinsichtlich der Begabung und des Könnens der einzelnen Mitspieler. Trotzdem ist es auch möglich, dass man am Ende eines Turniers mit einem begehrten dem Zufall überlassenen Preis, einem Wurstpaket, nach Hause geht, auch wenn man nicht zu den besseren Spielern an diesem Abend gehörte. Das und andere Kleinigkeiten tragen dazu bei, dass das Gewinnen nicht der wichtigste Aspekt an unseren Spielabenden ist. Ehrgeiz ist in den Satzungen jedoch nicht ausdrücklich verboten worden.
Das diesjährige Weihnachtsturnier fand am Freitag, den 23.12.2016, in unserem Vereinslokal „Steakhaus Fischer“ in Gelsenkirchen-Hessler statt. Traditionell hat man sich bereits eine Stunde früher getroffen, um an diesem Abend gemeinsam zu essen. Außerdem stand die Ehrung der Jahressieger auf dem Programm. Die zwölf besten Tagesergebnisse der Skatabende des Jahres bestimmten die Reihenfolge der Klubmeisterschaft.
1. Egbert Mech
2. Jürgen Fischer
3. Detlev Ulepić
Die Sieger erhielten als Preis ein gerahmtes Diplom, das trotz seines rein symbolischen Charakters auch in diesem Jahr heiß begehrt und umkämpft war.
Der Abend endete mit guten Wünschen zum bevorstehenden Weihnachtsfest und der Hoffnung, dass man sich im neuen Jahr gesund wiedersieht. Bevor die Mitglieder den Heimweg antraten, nahmen Sie vorher noch den bereits zuvor erwähnten Weihnachts-braten, der speziell nach dem Wunsch des Einzelnen bestellt und geliefert wurde, in Empfang.
Skat-Interessierte sind in unserem Klub gerne willkommen und gesehen. Die Termine der nächsten drei Skatabende sind:
• 30.12.2016
• 13.01.2017
• 27.01.2017
Wir treffen uns jeweils um 19:00 Uhr im „Steakhaus Fischer“, Kanzlerstrasse 38, 45883 Gelsenkirchen-Hessler, Telefon-Nummer: 0209/490063.
Für weitere Informationen zum Ablauf und zu den Terminen kann auch der telefonische Kontakt mit Detlev Ulepić gesucht werden. Die beiden Rufnummern lauten: 0209/496883 oder 0172-2601260.
Autor:Detlev Ulepic´ aus Gelsenkirchen |
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