Eine gute Gelegenheit für ein Gespräch mit Schalker Legenden
"Schalke hilft" auch in Corona-Zeiten

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Schalke - der Malocher-Klub für alle Menschen im Revier. In dieser Region und in diesen Zeiten, ein anderes wichtiges Thema. Sportlich läuft es seit einiger Zeit nicht wirklich rund. Nicht einmal wie der vieleckige Ball beim klassischen Tippkick. Eher läuft es bei Schalke "rund" wie beim berühmten Zauberwürfel: Mal rotiert das Trainerkarussell, mal diskutiert man die Vereinsführung, dann die Rechtsform, schließlich wieder die sportliche Seite ... aber schlussendlich gibt es glücklicherweise noch "Schalke hilft" - auch in Corona-Zeiten...

Mittwoch morgen, 10h ... Vor dem Eingang der VELTINS-Arena, an der 1000-Freunde-Mauer, stehen drei Schalker "aus besseren Zeiten", wie man so schön sagt. Trotz dieser Tage üblicher Corona-Schutzmaske, erkennt man die Drei sofort. Es sind die Kremers-Zwillinge und Olaf Thon. Die lebenden Fussball-Legenden stehen hier für "Schalke hilft" und den Schalker Golfkreis. Eingeladen zu diesem Termin hat die DORNIEDEN-Gruppe, vertreten durch Jürgen Kläber, dem Leiter der Projektakquise. Kläber hat einen Spendenscheck dabei, der stellvertretend dem Stiftungsleiter Sebastian Buntkirchen übergeben werden soll. 

Die Stimmung ist noch besser als das Wetter. Olaf Thon und Helmut Kremers begrüßen sich am Ellenbogen, bevor man über Bizeps und aktuelle Fitness feixt. Es wird gelacht, als auch noch Erwin Kremers seinen Bizeps "anbietet". Natürlich entsteht in dieser Atmosphäre auch ein Gespräch. Über den Traditionsclub und die momentane Lage. Für die Leser vom Lokalkompass/Stadtspiegel kann ich an die gut aufgelegten Herren einige Fragen loswerden...

Olaf Thon reagiert als erster Gesprächspartner. "Wenn man die Zahlen kennen würde, wäre man besser im Bilde, was die Diskussion um die Rechtsform von Schalke angeht", meint er. Diese Zahlen kennen aber nur sehr wenige wirklich, kann man zwischen den Zeilen hören. 

Schalke, als Verein in der ersten Liga

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Dabei muss man wissen: Während noch vor ein paar Monaten im Verein regelrecht ein Loblied auf die Tradition und Form des eingetragenen Vereins "gesungen" wurde, sieht diese Diskussion in diesen Tagen anders aus. Nicht nur Alexander Jobst bringt das Thema mit der Ausgliederung der Profiabteilung. Aktuell befinden sich in der ersten Fussball-Bundesliga vielleicht noch drei wirkliche Vereine. Der "Rest" sind Kapital-Gesellschaften, die mit größeren Etats auch in anderen Sphären "einkaufen" können. Leipzig ist dabei in Wahrheit nicht der einzige Klub, der auf großes Geld gebaut ist... und auch die Bayern sind hier keine Ausnahme, was die finanziellen Mittel angeht. Vielleicht ist Schalke ja seit Jahren der Deutsche Meister der eingetragenen Vereine in der 1. Liga, kommt mir in den Sinn. 

Auf die Frage, ob nicht eine finanzielle Obergrenze für alle Fussball-Teams in der Liga, auch eine Idee sein könnte, die "Inflation" der Spielergehälter einzugrenzen, hat Erwin Kremers sofort eine klare Aussage parat:"Wenn andere erfolgreich im Bett liegen, während sich Menschen sportlich engagieren... soll sich das auch finanziell lohnen (...)". Die Kremers-Brüder halten den Grundgedanken der Ausgliederung der Fussball-Profis für eine Idee, die zumindest diskussionswürdig ist. Es ist kein Neid zu hören, dass junge Spieler heutzutage viel größere Gehälter bekommen, als zur aktiven Zeit der Zwillinge. 
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Schalke hilft finanziell Benachteiligten

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Alle anwesenden Herren stellen sich schließlich zum Foto auf. In der Mitte ein überdimensionaler Scheck über 5.000€ für eine wirklich gute Sache. "Schalke hilft!" Dabei unterstützt die genannte Stiftung schnell, direkt und unbürokratisch, Menschen aus Gelsenkirchen, dem Ruhrgebiet und angrenzenden Regionen. 

Zuletzt konnten viele Veranstaltungen, bei denen die Stiftung normalerweise Spendengelder einnimmt, nicht stattfinden. Dem Schalker Golfkreis und der DORNIEDEN-Gruppe ist es aber ein Anliegen, mit der aktuellen Aktion dafür ein Zeichen zu setzen, trotz der Pandemie soziales Engagement nicht aus den Augen zu verlieren. So kann mit dem aktuellen Geld, dem Projekt RuhrTalente unter die Arme gegriffen werden, um insgesamt die Bildungschancen von finanziell benachteiligten Familien zu verbessern. 

Auch wenn die Diskussion um die Rechtsform von Schalke an der 1000-Freunde-Mauer damit nicht geklärt ist, zeigt der Verein einmal mehr, dass man auf Schalke nicht vergessen hat, wo der Verein seine Wurzeln hat. Ein Verein, der selber momentan angezählt ist und Hilfe brauchen kann, - hilft zu helfen. Das ist aller Ehren Wert... und verdient Nachahmer. 

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P.S. Beim Weggehen fällt mir eine besondere Plakette an der 1000-Freunde-Mauer auf. "Mein 1. Gehalt Christian Löbler". Keine Ahnung, wieviel Geld dieser Fan gestiftet hat, und was auch immer sein erstes Gehalt gewesen ist. Aber aus solchem Holz ist Soziales Engagement geschnitzt. Das kann man nicht mit Aktien oder Geschäftsanteilen "kaufen". Das kann man nur geschenkt bekommen... 

Glückauf.

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Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

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