Fünf Jahre "Warm durch die Nacht" in Gelsenkirchen jetzt zum Nachlesen
„Man müsste alles mal aufschreiben“
Als sich im Dezember 2014 die Bürgerinitiative "Gelsenkirchen packt an! - Warm durch die Nacht" gründete, ahnte vermutlich keiner der Akteure, was sich daraus in den nächsten fünf Jahren entwickeln würde. Unter anderem wurde aus der Bürgerinitiative ein Verein, der im März 2016 als solcher eingetragen wurde. Und schon früh entstand die Idee: „Man müsste alles mal aufschreiben.“
Aus dieser Idee ist nun ein Buch entstanden, das auf satten fast 400 Seiten von dem berichtet, was die Akteure von "Warm durch die Nacht" in fünf Jahren so alles erlebt haben.
Petra Bec, die erste Vorsitzende des Vereins, erzählt über das Buchprojekt: „Ein paar Geschichten aufschreiben und jetzt sind es fast 400 Seiten geworden. Ein ganzes Jahr Arbeit daran liegt nun hinter uns. Der Plan war, das Buch auf der Straßenfeuer-Spendengala Ende April vorzustellen, aber jetzt wollen wir nicht bis zum Ersatztermin im Oktober warten. Wir freuen uns einfach, dass es endlich fertig ist.“
In dem Buch geht es natürlich um das, was "Warm durch die Nacht" so tut. Darüber berichtet Bec: „Wir packen abends unseren Bollerwagen und ziehen bestückt mit Suppenterrinen, Kaffee und Tee, Obst und ein paar Süßigkeiten und viel guter Laune los, um Bedürftige und Obdachlose in der Gelsenkirchener Innenstadt mit Essen zu versorgen, uns Sorgen und Nöte anzuhören, unsere 'Freunde von der Straße' mal mit 'warmen Worten' aufzubauen, mal die richtigen Anlaufstellen zu benennen, manchmal auch einfach nur zuzuhören ohne etwas zu bewerten, in Frage zu stellen oder gar zu schimpfen.“
Darüber hinaus versuchen die Akteure auch noch, warme Kleidung, Schuhe, Schlafsäcke oder auch Hygieneartikel zur Verfügung zu stellen. Sogar das ein oder andere Möbelstück konnte bereits an Bedürftige, die nicht obdachlos sind, vermittelt werden.
Nun stellt sich natürlich die Frage: Warum machen die Vereinsmitglieder und dem Verein Verbundenen das?
„Einfach weil es viel zu viele Menschen gibt, die sich aus verschiedensten Gründen eine warme Mahlzeit oder gar ein Obdach nicht leisten können. Und vor allem machen wir das, weil viel zu oft einfach ein offenes Ohr fehlt. Wir wollen an dieser Stelle das 'offene Ohr' sein, das zuhört, tröstet und hilft. Wir alle haben doch im Leben gelernt: Geteiltes Leid ist halbes Leid“, heißt es dazu von Seiten des Vereins.
Und so haben die Aktiven in den vergangenen fünf Jahren eine ganze Menge erlebt, das sich in einem Buch festzuhalten lohnt. „Unsere Gäste und wir haben so viel erlebt in den fünf Jahren, haben gelacht, geweint, waren verzweifelt und glücklich. In diesem Buch gibt es Tourberichte, Biografisches, Anekdoten und Fotos. Und viele liebe Menschen kommen zu Wort: Tourgänger ebenso wie Gäste und Unterstützer“, schildert Petra Bec.
Denn der Verein finanziert sich durch Sachspenden. „Wir sind ein Verein, der 'Warm durch die Nacht' noch immer als Bürgerinitiative ehrenamtlich betreibt. Durch die Vereinsgründung können wir auch Geldspenden entgegennehmen und Spendenbescheinigungen ausstellen“, erläutert die Vereinsvorsitzende.
Wer nun Lust auf das Buch bekommen hat, der kann sich den „Wälzer“, wie Petra Bec das Buch liebevoll nennt, ganz einfach per E-Mail an Petra.bec@gepa-WddN.de oder per persönliche Nachricht bei Facebook bestellen. Für das Buch ist eine Spende von 15 Euro erbeten, „damit wir kein Minus machen“ auf das Konto des Warm durch die Nacht e.V., IBAN DE66 4205 0001 0101 1757 87, BIC WELADED1GEK, Verwendungszweck: „Spende Buch“.
Petra Bec verspricht und hofft: „Sobald die Lieferung angekommen ist, kümmern wir uns um die Auslieferung.Wir hoffen auf viele Leser, die genauso viel Spaß dabei haben wie wir, die letzten fünf Jahre noch einmal zu erleben.“
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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