Malteser: Tipps für ein sicheres Silvester
Silvester steht vor der Tür: Eine Nacht mit viel Spaß und vielen Hoffnungen, aber leider auch mit vielen Gefahren für die Gesundheit. Der Notarzt und Malteser Bundesarzt Dr. Rainer Löb weist auf eine Gefahr besonders hin: „Hörschäden als Folge von Knallern werden häufig unterschätzt, da der Schaden wegen der kurzen Dauer des Geräusches oft nicht alschmerzhaft empfunden wird. Doch explodierende Feuerwerkskörper erreichen in einem Umkreis von zwei Metern einen Lärmpegel von bis zu 160 Dezibel im Spitzenwert – das ist mehr als beim Start eines Flugzeugs. Der entstandene Hörschaden wird dann oft erst später bemerkt. Möglich sind irreparable Hörschäden wie Knalltraumata, Trommelfellriss oder Tinnitus.“
Die Malteser geben folgende Tipps zum Feiern im Freien und mit Feuerwerkskörpern:
• Vergewissern Sie sich, dass sich niemand in der Wurfrichtung der Knallkörper befindet. Mit der sichersten Hand werfen. Nicht bis zum letzten Moment warten. Es werden immer wieder Hände schwer verletzt. Gerade Kinder halten die Knallkörper als Mutprobe oft sehr lange in der Hand. Die Folge: Verbrennungen, Bruch eines oder mehrerer Finger, wenn nicht sogar Verlust der Finger. Bei offenen Brandwunden: Unbedingt den Arzt aufsuchen, bei mehr als 5 Prozent betroffener Körperoberfläche in den Notruf 112 wählen.
• Unbedingt auf die Zulassung der Feuerwerkskörper durch die Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) und eine deutschsprachige Gebrauchsanweisung achten.
• Ohren schützen, besonders die Ohren von Kindern. Ab 110 Dezibel (dB) ist die maximale Wochenbelastung für das Gehör innerhalb von zehn Minuten erreicht. Zugelassenes Feuerwerk hat bei einem Sicherheitsabstand von acht Metern maximal 120 dB (Klasse II, z.B. Chinakracher), zum Vergleich: ein startendes Flugzeug hat 110-140 dB.
• Kleidung: Wettergerecht und möglichst schwer entflammbar (keine Tücher, Handtücher oder Decken um den Körper wickeln). Tragen Sie festes Schuhwerk.
• Vorsicht mit Alkohol: Nicht alkoholisiert mit Feuerwerkskörpern hantieren. Trotz innerer Wärme für warme Kleidung sorgen, sonst besteht Auskühlungsgefahr. Sie wird durch eisgekühlte Getränke wie Sekt verstärkt.
• Kinder: Die Kleinen nicht mit Knallern und Feuerwerk hantieren lassen. Sie sollten ausreichenden Sicherheitsabstand halten. Wie für die Erwachsenen gilt für Kinder ganz besonders: Keine Blindgänger aufsammeln!
Notarzt Löb: „Feuer und Explosion sind Gefahrenquellen. Das sollte niemand unterschätzen. Ich empfehle einen Abstand von einigen Metern."
Autor:Jennifer Clayton aus Gelsenkirchen |
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