Lehrer des Berufskollegs Königsstraße spenden für die Durchführung des Lernprogramms
LernBuddys machen Schule

 Lehrer Jürgen Herbold, der Initiator der Spendensammlung, Schulleiter Gorden Skorzik und sein stellvertreter Jörg Plackmann überreichten die 3450 Euro an Beate Rafalski und Sebastian Westphal von der Ehrenamtsagentur, die damit das LernBuddys-Projekt durchfinanzieren konnte. Foto: Gerd Kaemper/Ehrenamtsagentur
  • Lehrer Jürgen Herbold, der Initiator der Spendensammlung, Schulleiter Gorden Skorzik und sein stellvertreter Jörg Plackmann überreichten die 3450 Euro an Beate Rafalski und Sebastian Westphal von der Ehrenamtsagentur, die damit das LernBuddys-Projekt durchfinanzieren konnte. Foto: Gerd Kaemper/Ehrenamtsagentur
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Die Corona-Krise fördert nicht immer, aber immer öfter das Engagement der Menschen füreinander. So auch im Fall des Lehrers Jürgen Herbold, der gleich zu Beginn der Corona-Krise auf seine Kollegen zugegangen ist und sie daran erinnerte, dass es Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die durch die Krise um das wirtschaftliche Überleben kämpfen.

Dieser Aufruf führte zum Nachdenken bei seinen Kollegen am Berufskolleg Königstraße und siehe da, am Ende kam die stolze Summe von 3450 Euro zusammen. Bei 148 Lehrern ist schnell klar, dass manch einer von ihnen mehr als nur eine kleine Summe gespendet haben muss.
„Das Geld kam in relativ kurzer Zeit zusammen und ich hörte dabei nicht einmal eine kritische Stimme. Vielmehr ging es allen darum, ein Zeichen zu setzen an der Schule“, erinnert sich Jürgen Herbold.
Bei der Suche nach einem Verwendungszweck wurden Herbold und seine Kollegen von Oberbürgermeister Frank Baranowski, selbst Lehrer, an die Ehrenamtsagentur verwiesen. Die steckte zu diesem Zeitpunkt aber selbst noch in der Corona-Findungsphase und musste überdenken, was gerade möglich ist und was eher nicht.
Sebastian Westphal, der stellvertretende Geschäftsführer der Ehrenamtsagentur, schildert: „Es war ja noch zu Beginn der Pandemie und wir haben noch überlegt, was wir tun können. Klar die Einkaufshelfer- und Unterstützungsaktion für Senioren und Vorerkrankte lief bereits, aber die lief eben auch. Und dann kam uns die Idee der LernBuddys. Als dann die Spende über 5.000 Euro von der Nickel-Stiftung dazu kam, war uns klar, dass wir den Abiturienten und Studenten einen kleinen Anreiz schaffen könnten durch eine Aufwandsentschädigung.“
Gesagt, getan, am Ende profitierten rund 100 Gelsenkirchener an Lernorten quer durch die Stadt von den Lernbuddys und diese freuten sich über ein willkommenes Taschengeld.
„Dabei war es gar nicht so einfach, die Lerngruppen zu verorten. Wir dachten zuerst an Grundschulen, aber die sind in den Ferien mit Umbauten beschäftigt und die Hausmeister nicht verfügbar. Die städtischen und die Falken-Jugendheime konnten aber just in dem Moment, als die LernBuddys starten sollten, auch wieder Freizeitangebote bieten. Doch wir haben in der Kirchengemeinde St. Urbanus, dem Bürgerverein Rotthausen, den Awo-Stadtteilläden oder auch dem Jobcenter der Caritas Partner gefunden, die Räume für die Lerngruppen zur Verfügung stellten“, freut sich Beate Rafalski, Geschäftsführerin der Ehrenamtsagentur.
Nun hofft Rafalski, „dass sich die LernBuddys in ihre Schüler verlieben und das Projekt auch nach dem Sommerferien fortführen. Schaden kann es den Kindern sicher nicht.“ Auf jeden Fall denkt die Ehrenamtsagentur darüber nach, je nach Verlauf der Pandemie das Angebot in den Herbstferien noch einmal aufleben zu lassen.
Gorden Skorzik ist der Schulleiter des Berufskolleg Königsstraße und stolz auf sein Kollegium: „Die Anfrage hat mir die Augen geöffnet für die Probleme, die die Pandemie mit sich bringt. Umso mehr freue ich mich über die schöne Summe, die zusammen gekommen ist.“
Dem schließt sich sein Stellvertreter Jörg Plackmann an: „Das ist schön für die Stadt und vielleicht kommt ja der ein oder andere, der jetzt von den LernBuddys unterstützt wurde, später mal zu uns an die Schule.“
Auf jeden Fall setzt das Berufskolleg Königstraße damit ein deutliches Zeichen auch an andere Schule. Denn was es heißt in Corona-Zeiten zu unterrichten davon können auch die 148 Lehrer und 2300 Schüler des Berufskolleg ein Lied singen. Und diese Schüler sind in der Regel über 18 Jahre alt und keine kleinen Grundschüler mehr, denen noch sehr viel mehr der persönliche Kontakt zu Lehrern und Mitschülern gefehlt hat und die längst nicht so vertraut sind mit dem digitalen Lernen wie die jungen Erwachsenen.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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