Projekt des Runden Tischs Horst: Blumen für die Optik, Obstbäume für den Genuss
Lebendiger (Knochen-)Park
In dem Park, den der Volksmund „Knochenpark“ nennt, weil er mal ein Friedhof war, wurde kürzlich richtig schwer gearbeitet: Eine Blumenspende der Flower Company by Blumenfrank des Inhabers Frank Tiemann wurde vom Runden Tisch Horst an optisch prägnanten Punkten im Park verteilt. Aber die Ehrenamtler mussten nicht allein Hand anlegen ...
Denn während die Ehrenamtler die Blumen pflanzten, halfen die Kollegen von Gelsendienste mit ihrem Bagger, an den voraus bestimmten Standorten die Löcher für vier Obstbäume auszuheben.
Für diese Hilfe sind die Aktiven des Runden Tischs Horst sehr dankbar, denn der Boden ist doch recht schwer – aber genau richtig für die Pflaume, die Kirsche, die Birne und den Apfel. Und die wurden dann pünktlich angeliefert.
Mit dem Setzen dieser Bäume und dem Sichern durch je zwei Anwuchsstützen sind die "Runde Tischler" ihrer Idee vom „essbaren Park“ ein gutes Stück näher gekommen – und interessierte Vorbeikommende gaben ihrer Freude über die zu erwartende Ernte schon mal freundlichen Ausdruck …
Jetzt kann der Sommer kommen …
… denn Dank der aktiven Unterstützung der Gelsenwasser AG gibt es nun auch einen direkten Zugang zu Wasser: Der Leiter der Betriebsabteilung in der Betriebsdirektion Gelsenkirchen, Markus Fels, ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit Aktiven des Runden Tischs Horst das „Wasser marsch“ selbst zu starten.
Jetzt können die von der Initiative gerade frisch gepflanzten Stauden, Sträucher und Obstbäume in trockenen Zeiten mit ausreichend Wasser versorgt werden. Und Gelsenwasser zeigt sich großzügig bei diesem Projekt zur Wiederbelebung des alten Friedhofs in Horst, dem „Knochenpark“. Denn das Standrohr zur Entnahme von Trinkwasser zur Bewässerung der Neubepflanzung wird im Rahmen einer Trinkwasserspende zur Verfügung gestellt.
Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Fortsetzung des Verschönerungsprogramms: Neue Stauden, Blumen und Gehölze werden ihren Platz finden. Es wird auch an die Erweiterung der Streuobstwiese gedacht –das aber erst im Herbst.
Zur Geschichte des "Knochenpark"
Dazu kann man auf den Gelsenkirchener Geschichten so manch Interessantes nachlesen: "Der alte Friedhof Horst–Nord wurde 1823 angelegt und befindet sich an der Horst-Gladbecker-Straße. Im Volksmund wird er auch „Knochenpark“ genannt.
Er war damals der dritte Horster Friedhof, denn zuvor wurden die Verstorbenen auf dem Kirchhof an der Kapelle auf der Vorburg von Schloß Horst und ab ca. 1755 auf dem Friedhof um die neue Hippolytus-Kirche an der Burgstraße beerdigt worden. Im Jahr 1888 erhielt der Friedhof einen evangelischen Teil.
Im Juli 1950 fasste der Rat der Stadt Gelsenkirchen den Beschluss, dass die noch vorhandenen 423 Gruften auf dem Friedhof weiter belegt werden können. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die kleine Kapelle des Friedhofs abgerissen. Ende der 1950er Jahre wurde vom Rat der Stadt Gelsenkirchen beschlossen, den Friedhof Horst-Nord in einen Öffentlichen Park umzugestalten. Der ehemalige Hauptweg wurde beseitigt, neue Seitenwege und Flächen mit Sitzbänken angelegt und ein Pavillon aufgestellt.
Die Horster Einwohner, die im Besitz einer Gruft oder eines Wahlgrabs waren, konnten noch bis zum Ende der 1970er Jahre dort bestattet werden. Der letzte dort zur Ruhe getragene Tote war Paul van Suntum, langjährige Küster der St. Hippolytus-Pfarrkirche in Horst. 1980 wurde der Friedhof entwidmet."
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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