Ehrenamtsagentur hilft Vereinsvorständen auf dem Weg in eine sichere Zukunft
Fit für die Zukunft

 In den Kleingruppen an runden Tischen in der Privatbrauerei Stauder wurde intensiv an Themen gearbeitet, die in Zukunft auf die Vereine und ihre Vorstände zu kommen werden. Foto: Ehrenamtsagentur
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  • In den Kleingruppen an runden Tischen in der Privatbrauerei Stauder wurde intensiv an Themen gearbeitet, die in Zukunft auf die Vereine und ihre Vorstände zu kommen werden. Foto: Ehrenamtsagentur
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Mitglied in einem Verein zu sein, ist nach wie vor aktuell. Egal ob im Sport, Kleingartentum, Geschichtskreisen oder Stadtteilaktivitäten, die Vereine erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Dagegen hapert es immer wieder bei der Besetzung der Vorstände, denn Funktionärsposten sind immer schwerer zu besetzen. Doch wie macht man die Vereine dann fit für die Zukunft, in der „Vereins-Meierei“ immer schwieriger wird?

Die Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen, übrigens selbst ein eingetragener Verein, ist seit fünf Jahren aktiv in Sachen Vereinsarbeit und hier besonders im Bereich der Vorstandstätigkeit.
Durch Fortbildungen haben sich die Geschäftsführer der Ehrenamtsagentur, Beate Rafalski und Johannes Mehlmann, auf diese Aufgabe vorbereitet und mit der Staatskanzlei des Landes NRW und Mitteln der Glücksspirale, die finanziellen Unterstützer gefunden.
Um die Vereinsvorstände fit für die Zukunft zu machen, bietet die Ehrenamtsagentur in diesem Jahr drei Vorstandswerkstatt-Termine an, die sie gemeinsam mit Gelsensport und dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen Kreis 12 vorbereitet. Der erste Termin fand kürzlich in der Privatbrauerei Stauder in Essen statt und wird von den Teilnehmer als „ernergetisch“, „zielorientiert“, „intensiv“ und „ergiebig“ bewertet.
30 Personen, darunter 21 Mitglieder aus 18 verschiedenen Vereinen, waren an der ersten Vorstandswerkstatt beteiligt. Darunter waren Fußballvereine, Stadtteilvereine, Trägervereine, ein Kleingartenverein, ein sozialer Verein, ein Bergbauverein, ein Freizeitsportverein und ein Verein aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Man könnte sagen: Ein Querschnitt durch das Vereinsangebot in Gelsenkirchen.
Um sich ein wenig kennen zu lernen, fand zunächst eine Brauereibesichtigung statt und beim anschließenden Imbiss gab es eine gute Gelegenheit, sich schon einmal auszutauschen. Danach ging es in Kleingruppen an die Arbeit.
Dazu standen drei Tische zur Verfügung, an denen jeweils zwei Gastgeber bereit standen, um die Teilnehmer zu begrüßen und sie an die drei vorgegebenen Fragestellungen heran zu führen. Dabei ging es um die Themen: Was läuft gut in meinem Verein? Was könnte in meinem Verein besser laufen? Was muss sich in meinem Verein ändern?
Die dritte Frage stand natürlich besonders im Fokus, denn die hier diskutierten Probleme sollen bei den weiteren Vorstandswerkstatt-Terminen weiter diskutiert werden.

Hilfe zur Selbsthilfe ist das Ziel der Werkstatt

Jörg Peter war als Vertreter des Kleingartenvereins Trinenkamp bei der ersten Vorstandswerkstatt dabei und regte das Thema Integration an. „Die Integration birgt in unseren Vereinen Schwierigkeiten. Denn die Bürger mit Migrationshintergrund möchten oftmals den Kleingarten als Oase nutzen, aber sich nicht in die Aktivitäten und Arbeiten des Vereins einbringen. Das zeigt sich als besondere Schwierigkeit, wenn Vorstandswahlen anstehen“, gibt Peter zu bedenken.
Friedhelm Ostrowski ist Vorsitzender des Ausschuss für Vereins- und Kreisentwicklung im FLVW-Kreis 12 stellte zur Debatte, dass „der C-Schein für Trainer eigentlich erst ab der D-Jugend greift. Was ist dann mit der E- und F-Jugend?“
Neu im Ehrenamt unterwegs ist Axel John, der der Ehrenamtsagentur als Kommunikationsberater dient und mit der Vorstandswerkstatt seinen ersten Einsatz hatte. John zeigt sich begeistert: „Die Werkstatt hat eine Plattform geboten für ungezwungene Gespräche ohne dabei Wertungen abzugeben. Für mich als Jemanden, der normalerweise mit Leuten aus der Wirtschaft zu tun hat, war die Erfahrung mit den Ehrenamtlern etwas Besonderes. Denn ein solches Engagement und eine so intensive Beteiligung bin ich von den Hauptamtlichen nicht gewohnt. Ich bin begeistert von der guten Energie, die das Treffen belebt hat.“
Wenn die Ehrenamtsagentur am Montag, 6. Mai, um 18 Uhr in die Begegnungsstätte Haverkamp an der Bickernstraße 98 einlädt, geht es um folgende Themen:
Vorstandsbesetzung , Vorstandsstruktur, Verjüngung im Vorstand.
 Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation, Vernetzung.
Jugendarbeit und mehr aktive Mitglieder.
Quaifizierungsangebote und Wissenstransfer.
Inklusion und Integration.
Infrastruktur.
Axel John, ein brandneuer Ehrenamtler, wird dabei als Kommunikationsberater fungieren und einen Input zu der Themenauswahl vorbereiten.
Beate Rafalski und Johannes Mehlmann hoffen auch bei der zweiten Vorstandswerkstatt auf reges Interesse zu stoßen. „Denn,“ wie Beate Rafalski schildert, „auf die Vereine kommen neue Zeiten zu. Das bisherige System stammt aus vergangenen Zeiten und muss angepasst werden, damit die Vereine überlebensfähig bleiben. Langsam wird das Problem auch in den Vereinen präsent, aber es ist meist noch unklar wie es zu lösen wäre.“
Die zweite Vorstandswerkstatt kann auch besucht werden von Interessierten, die die erste verpasst haben. Darum wurde mit der Begegnungsstätte Haverkamp eine Räumlichkeit gewählt, in der bis zu 100 Interessierte Platz finden.
Darum wünscht sich Johannes Mehlmann: „Diese Workshops sind offen für alle und wir hoffen auf einen großen Zulauf. Die Themen liegen vor, nun kann der Austausch stattfinden und dabei wird zeitlich nach hinten kein Ende gesetzt, um zu guten Ergebnissen zu kommen. Allerdings muss auch klar sein, dass die Vereinsbegleiter, wie der Name schon sagt, Begleiter sein sollen, aber keine Experten für alles. Vorrangig ist, dass wir Hilfen zur Selbsthilfe anbieten möchten.“
Mit einem Schmunzeln fügt Mehlmann an: Außerdem wird dabei auch für Schnittkes gesorgt.“
Der dritte Termin zur Vorstandswerkstatt ist für den Herbst geplant und dann trifft man sich irgendwo in Buer, die Örtlichkeit ist noch nicht benannt.
Anmeldungen für die zweite Vorstandswerkstatt am Montag, 6. Mai, um 18 Uhr in der Begegnungsstätte Haverkamp, Bickernstraße 98, sind möglich bei der Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen, Ahstraße 9, Telefon 179893-0, ehrenamtsagentur@gelsenkirchen.de. Anmeldung

 In den Kleingruppen an runden Tischen in der Privatbrauerei Stauder wurde intensiv an Themen gearbeitet, die in Zukunft auf die Vereine und ihre Vorstände zu kommen werden. Foto: Ehrenamtsagentur
Die Flipchart informierte über die Fragestellungen, die bei der Vorstandswerkstatt anstanden. Foto: Ehrenamtsagentur
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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