Institut für Stadtgeschichte
Erinnerungsschatz heben

Oberbürgermeister Frank Baranowski (rechts) hat nun Dr. Daniel Schmidt zum Leiter des Instituts für Stadtgeschichte bestellt. Schmidt tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Stefan Goch an, der als stellvertretender Leiter in die Planungsgruppe für das Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen gewechselt ist. Stadträtin Annette Berg, zuständig für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration, gratulierte dem neuen Kollegen.  | Foto: Gerd Kaemper
  • Oberbürgermeister Frank Baranowski (rechts) hat nun Dr. Daniel Schmidt zum Leiter des Instituts für Stadtgeschichte bestellt. Schmidt tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Stefan Goch an, der als stellvertretender Leiter in die Planungsgruppe für das Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen gewechselt ist. Stadträtin Annette Berg, zuständig für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration, gratulierte dem neuen Kollegen.
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Der neue Leiter des Instituts für Stadtgeschichte, Dr. Daniel Schmidt, will den Erinnerungsschatz der Gelsenkirchener Bevölkerung heben.

„Alle Geschichte, die passiert, passiert auch in der Stadt, dementsprechend steht einem das gesamte Feld der Geschichte offen.“ Mit dieser Aussage machte jetzt Dr. Daniel Schmidt deutlich, warum er sich auf seine neue Aufgabe als Leiter des Instituts für Stadtgeschichte (ISG) besonders freut. Oberbürgermeister Frank Baranowski übergab nun offiziell das Ernennungsschreiben.
„Die neue Aufgabe“, so Dr. Schmidt weiter, „gibt einem viele thematische Freiheiten, aber das ISG bleibt auch weiterhin seinen traditionellen Themenfeldern verpflichtet und wird sich auch zukünftig intensiv mit ihnen befassen.“
Zu diesen Pflichtthemen zählt der Historiker zum Beispiel die Geschichte des Nationalsozialismus. Daher wird auch die Dokumentationsstätte Gelsenkirchen im Nationalsozialismus weiter ein Schwerpunkt der Arbeit des ISG bleiben. Dr. Daniel Schmidt hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Ort noch stärker in das städtische Bewusstsein zu holen und als außerschulischen Lernort zu stärken. Ebenso soll das Stadtarchiv im Wissenschaftspark für die Bürgerinnen und Bürger ein Ort werden, an dem Geschichte erfahrbar wird.
Daniel Schmidt stammt aus dem Ruhrgebiet und hat sich in seiner gesamten Laufbahn immer mit dem Ruhrgebiet beschäftigt. Einer seiner Schwerpunkte liegt in der NS-Geschichte. Daneben nennt er als weitere Kernthemen die Sozialgeschichte des Ruhrgebiets und damit verbunden die Geschichte der Zuwanderung. Gerade die jüngere Migrationsgeschichte gilt es noch zu erforschen, besonders da sie ja die eigenen Erfahrungen und Familiengeschichten vieler Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener unmittelbar betrifft.
Um das Stadtarchiv stärker im Bewusstsein der Menschen zu positionieren, plant Dr. Schmidt weitere Schulpartnerschaften oder auch konkrete Projekte mit Schulen. Es gibt bereits vier Bildungspartnerschaften, die erfolgreich laufen. Aktuell beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums in Gelsenkirchen-Buer mit der Geschichte des Bergbaus und werden dabei historisch durch das ISG gecoacht.
Insgesamt möchte der neue ISG-Leiter das Stadtarchiv als Gedächtnisspeicher für die Bürgerinnen und Bürger profilieren und mit ihnen ins Gespräch kommen. Dafür werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ISG künftig immer wieder Anlässe schaffen. Konkret nennt Dr. Schmidt ein Zeitzeugenprojekt: „Wir wollen mit den Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchenern ihre Erinnerungen als historischen Schatz sichern und für zukünftige Forschungen zur Verfügung stellen.“
Als eine der ganz großen Herausforderungen der Zukunft sieht Dr. Schmidt die digitale Aufbereitung und Nutzung des Stadtarchivs. Zwar sei Gelsenkirchen bei dieser zentralen Herausforderung bereits weiter als viele andere Städte, trotzdem bleibe noch sehr viel zu tun.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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