Foodsaver bitten um Lebensmittel, die durch Corona über sind
Auf den Teller statt in die Tonne
„Sie haben in nächster Zeit ein Konzert, eine (Betriebs-)Feier, eine Tagung oder eine andere Veranstaltung geplant, die aufgrund der neuen Corona-Einschränkungen abgesagt werden muss? Sie haben hierfür bereits Lebensmittel organisiert und bleiben darauf sitzen? Bei foodsharing heißt es Teller statt Tonne! Melden Sie sich gerne!“
Mit diesem Aufruf bittet foodsharing Gelsenkirchen um Lebensmittel, die der Corona-Schutzverordnung zum Opfer fallen und definitiv zu gut für die Tonne sind, denn es gibt Menschen, die sich darüber freuen würden.
Bei foodsharing Gelsenkirchen sind rund 50 Foodsaver aktiv. Foodsaverretten ehrenamtlich genießbare Lebensmittel, die ohne ihr Engagment den Weg in den Müll finden würden. Gründe hierfür sind beispielsweise die Überschreitung des Mindesthaltbarkeitsdatums, Überplanungen von Bedarfen oder dass die Lebensmittel nicht mehr „schön“ genug für den regulären Verkauf sind.
Kampf gegen die Verschwendung
Hierbei sagt foodsharing der Lebensmittelverschwendung den Kampf an. Aktuell werden alleine in Gelsenkirchen wöchentlich 200 bis 400 Kilogramm genießbare Lebensmittel gerettet. In Gelsenkirchen kooperieren derzeit neun Betriebe mit den Lebensmittelrettern, aber auch spontane Abholungen sind durch das starke Gelsenkirchener foodsharing Netzwerk schnellstens organisiert.
„Selbstverständlich haben die Tafel und andere Organisationen, die Lebensmittel an Bedürftige weitergeben (zum Beispiel Warm durch die Nacht) für uns immer Vorrang. foodsharing rettet nur in Betrieben, bei denen die Tafel nicht abholen kann oder nicht abholen darf. Oder aber foodsharing rettet zusätzlich zur Tafel in einem Betrieb jene Lebensmittel, die die Tafel nicht abholen darf,“ erklärt Inga Clever, eine der 50 Foodsaver in der Stadt.
Für gemeinnützige Organisationen, die Lebensmittel an Bedürftige weitergeben, gelten strenge Auflagen. Beispielsweise dürfen keine bereits verarbeiteten oder gekochten Lebensmittel weitergegeben werden und dazu gehören besonders Lebensmittel, die bereits auf einem Buffet standen, aber auch belegte Brötchen. Auch rettet foodsharing Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben.
foodsharing steht in keiner Konkurrenz zu sozialen Organisationen, sondern stellt eine wertvolle Ergänzung da, um noch genießbare Lebensmittel vor der Tonne zu retten. Insgesamt landen ein Drittel aller Lebensmittel im Müll. Um dieser Menge entgegenzuwirken braucht es ein starkes Netzwerk von sozialen Organisationen, foodsharing und kooperierenden Betrieben.
Betroffene, die ihre geplanten Veranstaltungen ändern müssen, dafür aber bereits Lebensmittel organisiert haben, können sich um eine Kooperation bemühen. Auch Cafés oder Restaurants, Betriebe oder Supermärkte können sich bei foodsharing Gelsenkirchen per E-Mail melden: gelsenkirchen@foodsharing.network oder über Instagram: foodsharing_gelsenkirchen. Mehr Infos auf www.foodsharing.de.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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