Amigonianer
30 Jahre Jugendtreff

Der Jugendtreff der Amigonianer feierte seinen 30. Geburtstag mit vielen Gästen im "stadt.bau.raum". Auch Bruder Johannes (rechts) und Bruder Anno (2.v.r.) waren selbstverständlich dabei.  | Foto: Gerd Kaemper
  • Der Jugendtreff der Amigonianer feierte seinen 30. Geburtstag mit vielen Gästen im "stadt.bau.raum". Auch Bruder Johannes (rechts) und Bruder Anno (2.v.r.) waren selbstverständlich dabei.
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Der Jugendtreff der Amigonianer in der Aldenhofstraße feiert 30. Geburtstag. Grund genug für die katholische Ordensgemeinschaft, zu einer großen Feier in den "stadt.bau.raum" einzuladen.

Und sie begrüßten viele Gäste - von Oberbürgermeister Frank Baranowski bis zu Domkapitular Dr. Michael Dörnemann -, die die vielfältige Arbeit der Amigonianer zu würdigen wissen.
Pater Johannes entdeckte in den späten 80ern eine neue Aufgabe für die Ordensgemeinschaft, schaute sich in den sozialen Brennpunkten des Stadtteils Heßler genau um. „Hier konnte wir von Null anfangen und etwas verändern“, erinnert sich Pater Johannes. „Der Stadtteil Heßler war einer mit vielen sozialen Problemen, das bestätigte uns damals auch das Jugendamt.“

Hausaufgabenhilfe, Spielen, Basteln

In einer angemieteten Wohnung an der Aldenhofstraße leisteten die Brüder zunächst ihre sozialpädagogische Arbeit, rund 80 Kinder und Jugendliche kamen zur Hausaufgabenhilfe, zum Spielen und Basteln oder machten bei Ausflügen mit.
Durch Zufall entdeckte Pater Johannes schließlich ein Grundstück, das der Stadt gehörte. Obwohl die Fläche zunächst unbebaubar schien, fand Pater Johannes mit dem Bau eines Holzhauses eine Lösung, die nicht gegen die Bauordnung verstieß. „Gemeinsam mit den Jugendlichen haben wir dieses Haus aufgebaut“, erzählt Pater Johannes. „Sie haben es deswegen mit viel mehr Respekt behandelt. Denn was man selbst erbaut hat, wird man auch nicht anzünden und zerstören.“ Nach der Eröffnung des neuen Jugendtreffs im Juni 1989 halfen die Amigonianer den Jugendlichen vor allem bei Hausaufgaben und Prüfungen, stellten Kontakte für Praktika und Ausbildungsplätze her.
Das Holzhaus an der Aldenhofstraße steht heute noch, wurde bereits zehn Jahre nach der Eröffnung von 150 auf rund 300 Quadratmeter erweitert. Auch heute sind die Amigonianer für rund 150 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 18 Jahren in Gelsenkirchen da - rund um die Uhr, an drei Standorten. Sport-, Musik- und Tanzkurse, ein warmer Mittagstisch, ein Familiencafé, Ausflüge und Austauschprogramme nach Spanien oder Beratung rund um Schule und Beruf helfen den jungen Menschen heute in allen möglichen Lebensbereichen.

Zielgruppe hat sich stark verändert

In der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen müssen die Ordensbrüder ihre Pädagogik ständig erneuern und anpassen an die Lebensumstände der Menschen. Blickt Pater Johannes zurück auf die 1980er-Jahre, so hätte sich vor allem die Zielgruppe der Jugendlichen geändert. „Früher hatten wir viele Hauptschüler, heute sind es auch zunehmend Abiturienten oder Studenten, die uns um Hilfe bitten. Da haben wir zum Beispiel schon für ein freiwilliges soziales Jahr in Lateinamerika geholfen“, sagt Pater Johannes. Seit einigen Jahren kämen auch immer mehr Menschen aus anderen Nationen und Flüchtlinge zum Jugendtreff. Auch die Probleme der Jugendlichen hätten sich gewandelt. „In den 80er- und 90er-Jahren waren Drogen ein starkes Problem, das sich heute gebessert hat. Dafür beschäftigen sich heute viele Kinder und Jugendliche mit Smartphones und Computern, brauchen diesen Freizeitausgleich im Jugendtreff umso nötiger.“

"Wir gehören zur Stadt"

Im Laufe der Jahre verbessert habe sich auch die Kooperation mit Schulen oder dem Jugendamt, regelmäßig gehen die Ordensbrüder direkt in Schulklassen. Für den Ordensbruder ist der Jugendtreff aus Gelsenkirchen „nicht mehr wegzudenken.“ „Wir gehören zur Stadt“, freut sich Pater Johannes.
Um Erinnerungen an alte Zeiten geht es auch am 28. Juni beim Ehemaligentreffen nochmal. Das Amigofest mit Bischof Franz-Josef Overbeck findet am 6. Oktober statt.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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