Verein zur Stadtteilerneuerung Bismarck/Schalke-Nord rundet und feiert später
20 Jahre Forum 2000
Eigentlich sollte am gestrigen Freitag mit vielen bunten Gästen groß gefeiert werden! Grund: Das Forum 2000 Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke-Nord hatte Geburtstag und wurde 20 Jahre alt. Doch leider hat auch hier die Coronakrise einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Mitstreiter versprechen aber: Die Feier wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt!
„…dann lass uns doch mal gemeinsam ein Fest feiern – eigentlich wollten wir das doch immer schon einmal machen, aber das klappt ja sowieso nicht!“ Das waren so ziemlich genau die Worte, die drei Aktive aus den Bismarcker Sportvereinen Turnverein Einigkeit Bismarck, Rot-Weiss Wacker Bismarck und Sportfreunde Haverkamp im Herbst 1995 bei einem Kinderfest auf der Sportanlage Reckfeldstraße aussprachen. Wer hätte gedacht, dass daraus eine 20-jährige Geschichte werden würde?
Ehrenamtliches Treiben in Bismarck
Denn sie bekamen Mut, ihre Illusion Wirklichkeit werden zu lassen. Sie erhielten vom Stadtteilbüro in der alten Paulschule das Wort, dass die Fixkosten für ein gemeinsames Sommerfest bezuschusst würden und somit kein Verein bei einem Misslingen auf einem Minus hängen bleiben würde. Nun wurden die Sportvereine auf der Sportanlage Trinenkamp ins Boot geholt.
So konnte im Sommer 1996 ein gemeinsames Sommerfest aus der Taufe gehoben werden und da fünf Fußballvereine mitmachten, fand natürlich auch ein Kinderfußballturnier statt. Trotz Regenwetter kamen rund 1.000 Menschen zum Trinenkamp und hatten viel Spaß an dem bunten Programm, das neben dem Fußballturnier auch Tanz- und Taekwondo-Darbietungen bot. Den Veranstaltern blieb am Ende des Tages statt der befürchteten Miese sogar etwas Gewinn übrig für die Vereinskassen.
Im gleichen Jahr fand der erste Bismarcker Weihnachtsmarkt auf dem Bürgerplatz statt. Bismarcker Kindergärten und das Fritz-Steinhoff-Haus hatten sich zusammengetan und den Weihnachtsmarkt bestehend aus sechs Zelten und einer kleinen Bühne ins Leben gerufen. Und wieder wurde die Veranstaltung von den Bismarcker positiv angenommen.
Unterstützung durch Julius B
Unterstützt durch das damalige Stadtteilprojekt Julius B (Jung sein und leben in unserm Stadtteil Bismarck), das die Moderation und Koordination übernahm, wurden beide Feste jährlich fortgeführt.
Die Zahl der teilnehmenden Vereine und Organisationen wuchs weiter. 1999 waren es schon 30 und der Bürgerplatz konnte in seiner ganzen Größe mit Bühne und Ständen bestückt werden. Und allen war klar:
Die Bürgerplatz-Party und der Weihnachtsmarkt mit ihrem familiären Charakter waren inzwischen Traditionsveranstaltungen, die nicht mehr wegzudenken sind. Und jeder, der sich dem Slogan „ehrenamtlich und nicht kommerziell“ anschloss, konnte mitmachen.
Der Haverkämper Kinderkarnevalsumzug sollte einmalig stattfinden, zog aber 2020 mit über 350 Kindern zum 19. Mal durch die Straßen des Haverkamps.
Die guten Erfolge der Stadtteilveranstaltungen waren in den ersten Jahren auf die jährliche Unterstützung aus dem Stadtteilerneuerungsprogramm „Soziale Stadt“ zurückzuführen. Mit dieser Unterstützung konnten sich die Vereine so nach und nach eigenes Equipment wie Festzeltgarnituren, Zelte und Gerätschaften kaufen, die bei den Festen zum Einsatz kamen und allen Stadtteilvereinen zur Verfügung standen.
Die Geburtsstunde des Forums 2000
Ende 1999 setzten sich die Verantwortlichen zusammen und besprachen die Durchführung der Bismarckfeste, wenn das Stadtteilerneuerungsprogramm auslaufen und damit die Unterstützung durch ein Stadtteilbüro und des Projektes Julius B enden würde. Man kam zum Entschluss, sich frühzeitig zu verselbstständigen und dafür einen Trägerverein zu gründen, der sich als Sprecher für die Stadtteilvereine und die Menschen aus Bismarck einsetzt und eigenständig die Stadtteilfeste organisiert.
Im Frühjahr 2000 war die Satzung fertig und man lud alle Vereine und Organisationen aus dem Wirkungsumfeld zur Gründungsveranstaltung ein. Der Abend des 19. Juni 2000 war spannend, denn niemand wusste, ob sich die erforderlichen sieben Vereinen finden würden, die eine Gründung beschließen könnten. Am Ende waren insgesamt 20 Vereine und drei engagierte Einzelpersonen erschienen und erklärten die Gründung des neuen Dachvereins „Forum 2000 Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke-Nord e.V.“.
In der am gleichen Abend beschlossenen Satzung wurde als Zweck des Vereins die „Verbesserung der Lebensqualität und des Zusammenlebens der Menschen in den Stadtteilen Gelsenkirchen-Bismarck und -Schalke-Nord“ festgeschrieben.
Um diesen Satzungszweck zu erreichen, werden die Stadtteilveranstaltungen, die 2020 beide bereits zum 24. Mal stattfinden, durchgeführt. Mit dabei sind rund 40 Vereine und Organisation, die sich an den Festen mit Infoständen, Mitmachaktionen, Bühnenprogramm, Catering beteiligen, und zwar immer nach dem Motto „ehrenamtlich und nicht kommerziell“. Rund 130 Vereine haben sich bisher eingebracht. Beim letztjährigen Weihnachtsmarkt wurdeder Chor auf der Bühne durch Bürgermeisterin Martina Rudowitz unterstützt.
Highlights beim Forum 2000
Sowohl der Uefa-Pokal 1997 wie auch der DFB-Pokal 2001 wurden bei Bismarcker Stadtteilfesten präsentiert. Unter dem Motto „Ein Stadtteil kämpft gegen REL“ sendete der Radiosender 2002 live vom Bismarcker Weihnachtsmarkt. Beteiligung an den Projekten „LOS - Lokales Kapital für soziale Zwecke“ und „SvO - Stärken vor Ort“, Orientierungs- und Qualifikationsmaßnahmen.
Durch das „Gelsenwasser-Generationen-Projekt“ führt das Forum 2000 Jung und Alt zusammen. Das „Spiel ohne Grenzen“ fördert die Inklusion. Seit elf Jahren gibt es den Stadtteilführer Consol-Lotsen.
Das Consol-Gelände wird seit mehr als zehn Jahren für den Bismarcker Weihnachtsmarkt genutzt, außerdem beteiligt sich das Forum 2000 am Drachenfest und dem Bismarcker Familienfest. Aktuell gibt es 48 Mitglieder, darunter 37 Vereine und elf engagierte Einzelpersonen. Insgesamt konnten in den 20 Jahren rund 80 Vereine und Organisationen über Mitgliedschaften erreicht werden.
Die Mitgliederliste spiegelt auch die interkulturelle Vielfalt in dem Stadtteil wider; so gehören auch türkische und ein tamilischer Kulturverein sowie zwei Moscheevereine inzwischen dazu.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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