Wochenmarkt kämpft ums Überleben

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Nach sehr gutem Start im September mit vielen Kunden herrscht mittlerweile Tristesse auf dem Wochenmarkt in Resse, der jeden Donnerstag von 7 bis 13 Uhr auf dem Marktplatz stattfindet. Die ersten Beschicker haben dem Markt bereits den Rücken gekehrt. Dabei haben die Händler bisher unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Mit rund zwölf Händlern startete der Wochenmarkt und bot damit den Kunden eine breite Vielfalt an frischen Produkten. Und die nutzten an den ersten zwei, drei Markttagen auch das Angebot und sorgten damit für die Belebung des Marktes. Doch davon ist mittlerweile kaum noch etwas zu spüren.
„Anfangs war die Resonanz noch sehr gut. Doch mit jedem Marttag wurde es schlechter“, weiß Heike Nerzak am Stand der Bäckerei Edwin Heinrich. „Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Die Kunden, die noch kommen, sind alle sehr nett und finden den Markt auch gut.“

Auch an der „Käseglocke“ von Thomas Degen herrscht an diesem Donnerstag gähnende Leere. „Unser Markt ist toll gestartet, aber seitdem schwächelt er ein wenig. Das ist aber nicht ungewöhnlich, denn schließlich muss sich auch ein neuer Wochenmarkt erst einmal bei den Bürgern etablieren. Deshalb müssen wir uns jetzt möglichst viele Stammkunden erarbeiten“, so Degen, der auch Kritik in Richtung Stadt übt: „Vielleicht war es ein Fehler, dass der Wochenmarkt erst im Herbst gestartet ist. Denn schließlich beginnt dann die ungemütliche Jahreszeit, und bei schönem Wetter kommen sicherlich mehr Leute als bei Kälte und Regen.“

Zufrieden mit den bisherigen Markttagen ist man am Fisch-Stand. Angelika Jänicke: „Wir sind mit den bisherigen Umsätzen zufrieden. Natürlich muss sich der Markt erst noch etablieren. Aber dafür benötigen wir auch die Hilfe der Stadt, die diesbezüglich noch stärker für die Wochenmärkte werben könnte. Es wäre jedenfalls sehr schade, wenn der Markt hier untergehen würde.“
Den mit Abstand größten Platz auf dem Markt nimmt der Bekleidungsstand ein. Auch hier stimmen die Umsätze. Singh Kashmir: „Ich bin zufrieden mit dem Kundenzuspruch. Natürlich spielt das Wetter dabei eine große Rolle. Wenn es schön ist, kommen einfach mehr Leute als sonst.“

Nur alle zwei Wochen stehen Reimund Höft und Andreas Skrypczak mit ihrem Verkaufsstand in Resse. „Vor allem morgens ist hier sehr wenig los. Da stehen hier mehr Händler als Kunden“, schildert Reimund Höft seine bisherigen Erfahrungen.

Für Marlies Kratky von der Bäckerei Pawelczyk ist das schwindende Interesse am Wochenmarkt kein typisches Problem für Resse: „Mittlerweile haben es doch fast alle Märkte schwer. Die Leute gucken vor allem beim Kauf von Lebensmitteln auf ihr Geld, und da haben wir es gegenüber den vielen Discountern einfach sehr schwer“, weiß Marlies Kratky aus Erfahrung. „Der erste Markttag hier in Resse war wirklich stark. Aber seitdem gehen unsere Umsätze immer weiter zurück. Mittlerweile rechnet es sich einfach nicht mehr.“ Ähnliche Erfahrungen hat auch Dieter Oelsner, der Obst und Gemüse anbietet, gemacht: „Die Einnahmen sind oftmals so gering, dass es sich einfach nicht lohnt. Das sieht man ja auch daran, dass die ersten Stände nach so kurzer Zeit schon wieder weg sind.“

Weitaus besser sieht es dagegen am Obst- und Gemüsestand von Petra und Walter Marciniak aus: „Wir bieten unsere Produkte bereits seit über 20 Jahren in Resse an und sind hier bestens bekannt. Die Kunden wissen unsere Qualität zu schätzen. Wir müssen hier alle einfach Durchhaltevermögen beweisen, damit der Markt auch eine Chance hat“, so Walter Marciniak.

Auch Johannes Winkelmann von der gleichnamigen Fleischerei fühlt sich in Resse gut aufgehoben. „Auch wir sind hier im Ort bekannt, da wir in Resse einen Hofladen haben und die Leute hier uns und unsere Produkte dementrechend gut kennen.

Am Jahresende wird eine erste Bilanz gezogen und über die Fortsetzung des Marktes im nächsten Jahr entschieden.

Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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