The Muddy Echoes lassen sich für Geld nicht verbiegen

Lars, Julian, Stefan und Dale leben für ihre Musik und vielleicht klappt es sogar einmal von ihrer Musik zu leben. Doch die vier jungen Musiker im Alter zwischen 22 und 24 Jahren wissen, dass das ein langer und steiniger Weg sein kann.
Von silke Sobotta

GE. Nachwuchsbands gibt es viele, aber nur wenige von ihnen schaffen den wirklichen Durchbruch. Wenn man „The Muddy Echoes“ über ihre Musik und ihr sonstiges Tun reden hört, gewinnt man jedoch schnell den Eindruck, dass die Vier auf einem guten Weg sind.
Denn Musik ist die Leidenschaft der Band, wenn daraus eine Berufung entstehen könnte, die sich in Cent und Euro auszahlt, wären sie sicherlich nicht traurig. Ganz im Gegenteil. Und sie geben eine Menge, um ihr Können unter Beweis zu stellen.
Musikalisch sind The Muddy Echoes in keine Schublade zu stecken: Elektro, Pop, Rock und Indie. Ihr erstes Album bestand aus Akustik-Rock-Tönen mit elektronischen Sachen. Das zweite ist ein Konzeptalbum mit einem Hörspiel und mehr. „Unser neues gerade in der Entstehung befindliches soll wieder in eine ganz andere Richtung gehen“, erklärt Gitarist Julian. „Oft ändert sich ein Song auch schon bei den Proben im C4.“
Möglich wird das natürlich auch dadurch, dass bei der Band alles „handmade“ ist. Das Artwork für ihre Alben und Werbesticker entwickelt Bassist Stefan, der gerade ein Praktikum in einem Tonstudio absolviert, das er als Grundlage für ein Studium in Medieninformatik oder ähnliches braucht. Sein Praktikum verhalf der Band auch dazu, dass sie ihr zweites Album in einem professionellen Studio aufnehmen konnte. Der Rest, wie Vertrieb, Verkauf, Kopieren etc. wird wiederum in Eigenregie erledigt.
Langeweile kommt so jedenfalls nie auf. „Wir wechseln uns auch bei der Elektromusik am Synthesizer ab, damit Abwechslung ins Spiel kommt, es aber auch niemanden zu langweilig wird“, verrät Lars.

Die Musik ist das was wirklich zählt

Die Bandmitglieder, die seit Ende 2010 in der aktuellen Besetzung zusammen musizieren, sind Gelsenkirchener Eigengewächse. „Aber wichtiger als wo wir herkommen, ist uns das was wir machen. Unsere Musik könnte überall in der Form entstehen, die sie durch uns erhält“, erklärt Julian.
Dabei ist ihr Name für die vier Musiker auch Programm, denn der bedeutet so viel wie „übel Nachrede“ oder „schmutzige Gerüchte“ und für genau solche, haben sie auch schon selbst gesorgt. So wurde ein Sticker, den sie bei ihren Auftritten verteilten, einigen Fans zum Nachteil. Denn auf dem Sticker steht: „Ich habe Hausverbot im ....“, der betroffene Gastronom fand die Idee nicht ganz so witzig und erteilte Gästen, die diesen Sticker bei oder an sich trugen, tatsächlich Hausverbot. Darüber können The Muddy Echoes nur lachen.
Julian erzählt: „Viele Leute kommen gerade deswegen zu unseren Auftritten, weil sie einfach nicht wissen, was sie von uns halten sollen.“ Damit sich das ändert, nutzen die Vier jede Gelegenheit und machen sich mit ihrem Bandbus auf den Weg in Fußgängerzonen oder vor angesagte Locations. „Wir hatten mal einen Gig in einem Lokal, der plötzlich abgesagt wurde. Also sind wir genau dort vorgefahren und haben draußen am Bus gespielt. Am Ende waren mehr Leute bei uns, als in der Lokal“, erinnert sich ein stolzer Lars.
Für die Citys von Gelsenkirchen und Buer hat die Band inzwischen eine Genehmigung für Straßenmusik, die sie sicherlich öfter einmal nutzen wird. Wobei „wir haben in letzter Zeit häufiger in Gelsenkirchen gespielt. Wir wollen jetzt lieber mal in die Umgebung, das kann mal in Essen wie im September, aber auch in Köln sein. In der Domstadt am Rhein ist es auch einfacher, mal ganz spontan Musik zu machen“, weiß Julian.
Ansonsten geben sich die Musiker auf der Bühne aber grundsätzlich anders als im normalen Leben. „Ein Comedian ist auch nicht dauernd lustig, nur weil er ein Comedian ist“, meint Stefan.
Will sagen: Die Band macht nicht nur Musik, sondern liefert eine Show. Wer sie nur hört, wird erstaunt sein über ihr Bühnengehabe. „Wer uns noch nicht live gesehen hat, der hat wirklich was verpasst. Manchmal tritt Lars mit Gasmaske und Anzug oder auch gern mal mit Schlagstock auf. Das sind dann echte Hingucker“, weiß Julian.

Hier kann man sich
Einblicke verschaffen

Wer sich schon mal ein Bild von The Muddy Echoes machen möchte, kann mal auf you tube reinschauen, dort gibt es Einblicke in Live-Gigs und mehr. „In Essen haben wir mal ein Video gedreht. Dazu haben wir Leuten auf der Straße unsere Musik aufs Handy geschickt und sie haben dazu getanzt, während wir gefilmt haben. Das hat was“, ist sich Lars sicher.
Und sicher sind sich die Vier auch, dass Dieter Bohlen seinen Spaß mit ihnen hätte, zumindest mit dem Song „Let‘s Disco/nnect“. „Das ist ein echter Partysong, der auch in die Disco passen würde“, verspricht Lars.
Wer mehr über The Muddy Echoes erfahren möchte, kann die Band auf facebook adden oder per mail themuddyechoes@hotmail.de kontaktieren.
Natürlich würden sich die Musiker auch freuen, über Auftrittsangebote oder an den CDs-Interessierte. Beides ist ebenfalls über die genannten Kontakte möglich.