Schalke-Girl for ever
Die noch lebenden Schalker Meisterspieler haben inzwischen ein hohes Alter erreicht und die meistenGelsenkirchener kamen noch nicht in den Genuss eine Deutsche Meisterschaft ihrer Königsblauen zu feiern. Klar, der UEFA-Cup und der DFB-Pokal wurden vom FC Schalke 04 in den Pott geholt, aber die Meisterschale wäre doch noch ein viel besseres Highlight. Der Stadtspiegel sprach mit Angelika Sefzyk, die als Sechsjährige erlebte, wie Schalke Meister wurde und seitdem ein glühendes Schalke-Girl ist.
Von Silke Sobotta
GE. Die Gelsenkirchenerin hatte Brüder und auch Schwestern, aber sie wurde als einzige vom blau-weißen Fieber ihres Vaters angesteckt und begleitete ihn in die Glückauf-Kampfbahn zu den Spielen der Schalker. Dabei lernte sie Ernst Kuzorra und viele andere ehemalige und auch aktuelle Kicker persönlich kennen. Denn ihre Liebe zum FC Schalke 04 ist nie verblasst.
„Ich habe in meiner Wohnung ein blau-weißes Zimmer eingerichtet. Darin gibt es eine Regalwand, die gefüllt ist mit blau-weißen Din A4-Ordnern, in denen ich meine Bilder, Eintrittskarten und Zeitungsausschnitte rund um Schalke sammele“, erzählt die 60-Jährige, die jeden Tag die Zeitungen nach blau-weißen Artikeln durchstöbert, um diese zu archivieren.
In ihren „Schätzen“ befinden sich noch Originaleintrittskarten von Meisterschaftsendspiel 1958, vom DFB-Pokalfinale 1972 oder auch vom UEFA-Cup-Sieg 1997. Alles akurat in Schutzhüllen gesichert.
„Als Schalke Meister wurde, war hier richtig was los. Und es ist kein Märchen, wenn es heißt, dass die Mädchen damals eine Woche lang in blau und weiß gekleidet durch die Stadt gingen. Ich gehörte ja auch schon dazu“, erklärt die Fan-Frau.
Und darum hat sie in einem ihrer Ordner sogar ein Foto mit Originalunterschriften von Fritz Szepan, Ernst Kuzorra und anderen.
Ihren Gatten infizierte sie ebenfalls mit ihrer Schalke-Verrücktheit, bei ihren Kindern hat es nur zum Teil geklappt: Ihr Sohn ist quasi von Geburt an Schalke-Mitglied. Angelika Sefzyk selbst ist seit knapp 50 Jahren Mitglied des Clubs.
Und ihre Liebe zu Schalke machte auch vor dem Papst nicht halt, als dieser einst das Parkstadion besuchte und ja auch Mitglied der Königsblauen wurde, wie man sich sagt. „Ich habe ihm sogar die Hand gedrückt“, erinnert sich die Gelsenkircherin.
„Ich kenne alle Schalker persönlich. Denn ich besuche ja auch wann immer ich kann das Training und spreche sie dann an“, plaudert Angelika Sefzyk. Die Erinnerung an Stan Libuda stimmt sie traurig, weil er doch gerade wieder auf dem richtigen Weg war mit einer neuen Frau und überhaupt, als er verstarb. „Er ist immer vermummt mit der Straßenbahn zum Spiel gefahren, damit ihn keiner erkennt“, verrät sie.
Natürlich war sie auch zur Beerdigung von Charly Neumann und bedauert Rudi Assauers Alzheimer-Erkrankung: „Rudi tut mir leid. Man war ja nach den Spielen immer zusammen und jetzt das“.
Gefragt nach ihren Lieblingstrainern sprudelt sofort der Name Jörg Berger über ihre Lippen. Aber auch Huub Stevens: „Ich habe mich gefreut, dass er wieder da ist.“
Bei den Lieblingsspielern wird es schwieriger, weil sie ja schon so lange dabei ist. Aber ihre Lieblinge sind: „Kuzorra, Libuda, Raul, der ja die Nummer 7 hat genau wie Libuda, und Pukki, weil sein Spiel echt wahnsinnig gut ist.“
Natürlich besitzt das Schalke-Girl eine Dauerkarte und zwar für Block 5 der Nordkurve, „weil in 4 sitzen die Rowdys“. Dafür ganz vorn, „weil ich ja ganz nah dabei sein will.“
Ihre Liebe zum Club bekommen auch ihre tierischen Freunde zu spüren. So war ihr früherer Hund am Spieltag in blau und weiß gehüllt. Ihrem aktuellen Hund, einem Golden Retriver, strickt sie demnächst einen blau-weißen Pulli.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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