Presseerklärung zum Verkehrslagebild 2012
Gelsenkirchen. Das Jahr 2012 ist auf den Gelsenkirchener Straßen insgesamt positiv verlaufen. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle sank, die Zahl der Verunglückten sank und die Zahl der Schwerverletzten sank. Eine weitere erfreuliche Entwicklung ist bei den Verkehrsunfällen mit Betei-ligung von Kindern festzustellen. Dieser positive Trend ist jedoch nicht selbstverständlich. Er ist von vielen Faktoren abhängig; von solchen, die von der Polizei nicht beeinflusst werden können (Wetter, Verkehrsdichte, Fahrzeugtechnik) und von solchen, auf die die Polizei bis zu einem gewissen Maß einwirken kann (Verkehrsverstöße wie Geschwindigkeitsüberschreitungen, Fahren unter Alkohol-/ BTM-Einwirkung, falsches Verhalten von Fußgängern; fehlendes Gefahrenbewusstsein). Damit dieser gute Verlauf fortgesetzt werden kann, wird die Polizei Gelsenkirchen die in 2012 durchgeführten und teilweise verstärkten Maßnahmen in den Bereichen der Verkehrsüberwachung und der Verkehrsprävention/-aufklärung konsequent in 2013 weiterführen. Bei der Verkehrsüberwachung wird auch in Gelsenkirchen ein besonderes Augenmerk auf die Verfolgung der Geschwindigkeitsüberschreitungen gelegt und dies wird u.a mit dem Einsatz des neuen Messfahrzeugs ESO 3.0 unterstrichen werden.
Die Unfallentwicklung bei unseren älteren Verkehrsteilnehmern unterliegt 2012 insgesamt ebenfalls dieser positiven Entwicklung. Jedoch sind wiederum Senioren im Straßenverkehr tödlich verun-glückt, und auch die Zahl der passiv verletzten Senioren (als Mitfahrer in Pkw und in Bussen) hat sich verdoppelt. Neben repressiven Verkehrsüberwachungsmaßnahmen werden verstärkt Gespräche und Vorträge und auch Übungen mit älteren Menschen durchgeführt, um so insbesondere deren Gefahrenbewusstsein zu sensibilisieren und das Mitfahren - auch mit Rollatoren - in Linienbussen zu trainieren.
Auf den Punkt gebracht ( ) Zahlen des Vorjahres
- Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle sank um 1,8 % auf 8877
(9039). Landesweit war eine Abnahme von 0,8 % zu verzeichnen.
- Die Zahl der Verunglückten in Gelsenkirchen sank um 5,9 % auf
964 (1024). Landesschnitt minus 4,6 %.
- Die Zahl der Schwerverletzten in Gelsenkirchen sank um 10,5 %
auf 153 (171). Landesweite Abnahme um 9,1 %.
- Die Zahl der Verkehrstoten sank auf 6 (7). Davon verunglückten 5
Senioren tödlich ( 4 Fußgän-ger, 1 motorisierter Zweiradfahrer,
1 Mitfahrer). Landesweite Abnahme 17,4 %.
Im Einzelnen
- Verkehrsunfälle mit Kindern (unter 15 Jahre)-
Insgesamt sank die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Kindern um 8 auf 98 (106). Als Fußgänger verunglückten 41 (49) Kinder. Als Mitfahrer (passiv) verunglückten 36 (34) Kinder. Die Zahl der verunglückten Radfahrer sank auf 20 (22). 1 Kind verunglückte tödlich.
- Verkehrsunfälle mit Jugendlichen (15 bis unter 18 Jahre) -
Die Anzahl der verletzten Jugendlichen sank auf 42 (47), davon 8 Schwerverletzte (9). Als Fah-rer motorisierter Zweiräder verunglückten 14 Jugendliche, als Fußgänger 7 und als Radfahrer 6.
- Junge Erwachsene (18 bis unter 25 Jahre)
Die Zahl der Verunglückten in dieser Altersgruppe sank gegenüber dem Vorjahr um 8 oder 4,4 % auf 173 (181). Als aktive und passive Verkehrsteilnehmer wurden 150 (155) Personen leicht und 23 (25) schwer verletzt. 85 junge Erwachsene verunglückten als Pkw-Fahrer, 18 als Radfahrer, 16 als Fußgänger und 14 als motorisierte Zweiradfahrer. 0 (1) "Junger Erwachsener" wurde im Straßenverkehr getötet.
- Senioren (65 Jahre und älter)
Die Zahl der verunglückten Senioren sank 2012 um 6 oder 5,3 % auf 107 (113). Als aktive Verkehrsteilnehmer verunglückten 75 (98) Senioren, als passive Verkehrsteilnehmer 32 (15). 35 Senioren verunglückten als Radfahrer, 21 als Fußgänger und 16 als Pkw-Fahrer. 5 (6) Senioren über 65 Jahre wurden in Straßenverkehr getötet.
- Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort
Von insgesamt 8.877 Verkehrsunfällen entfernten sich 1.786 Verursacher unerlaubt vom Unfallort. In 42,8 % der Fälle konnte die Polizei die Straftat aufklären. Landesweit betrug die Aufklärungsquote 45,4 %.
- Unfallfluchten mit Personenschaden
Die Unfallfluchten mit Personenschaden (77) konnten in 76,6 % der Fälle aufgeklärt werden. Landesweit 67,4 %.
Fazit für das Jahr 2013
- Die Verringerung der Unfälle mit schwerverletzten Personen ist
u.a. auf die Steigerung der Ver-kehrsüberwachungsmaßnahmen, hier
besonders der Geschwindigkeitskontrollen, zurückzuführen.
- Geschwindigkeitskontrollen (Radar/ Laser/ ESO 3.0) werden
weiterhin intensiv durchgeführt und teilweise angekündigt.
- Gezielte Maßnahmen zur Reduzierung der Kinderunfälle waren
erfolgreich, müssen aber fortgeführt werden.
- Demografische Entwicklung und Unfalllage bei Senioren erfordern
gezielte Überwachung (Personen/ Fahrzeuge) und neue
Präventions-/Aufklärungskonzepte.
gez. Schlöhlein, POR -Leiter Direktion Verkehr-
Gruppe Blaulicht:
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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