Mit Eigenantrieb auf die Dienstfahrt

Stadtdirektor Michael von der Mühlen testete das neue Dienstfahrzeug mit seinen Referatsleitern. Alle waren begeistert über die leichte Handhabung des Verleihsystems. Foto: Harald Gerhäußer
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Stadtdirektor Michael von der Mühlen gibt den Zahlencode ein, schließt das Schloss auf und schwingt sich auf das Metropolradruhr. Auf geht es zur Dienstfahrt.

Bei Dienstfahrten denkt man sofort an das Auto, an Kilometergeldpauschalen und schwere Dienstwagen. Die Stadt Gelsenkirchen setzt nun für ihre Mitarbeiter auf ein gesundheitsförderndes und umweltschonendes Verkehrsmittel: Das Fahrrad.Seit Mittwoch (26.) können die behördlichen Dienstwege von den Stadtmitarbeitern mit dem Fahrrad zurück gelegt werden. Partner der Mobilisierungsaktion ist das öffentliche Leihradsystem „Metropolradruhr“, das der Betreiber „nextbike“ bisher an insgesamt 16 Standorten im Stadtgebiet anbietet. Das Netz werde allerdings noch ausgebaut, es sollen noch weitere vier Stationen hinzukommen, wie etwa kürzlich am Wissenschaftspark, sagt Jörg Konietzka vom Referat Verkehr der Stadt Gelsenkirchen.

Die Bedürfnisse des Alltags- und Pendlerverkehrs werden so vermehrt in den Fokus genommen. Nachdem das Rad unter dem Motto „Die Metropole erfahren“ im Juni 2010 in zehn Ruhrgebietsstädten eingeführt wurde, war es zunächst eher auf den Kulturhauptstadtbesucher zugeschnitten. Nach über einem Jahr fester Verankerung im Stadtbild haben sich die Auslastungszahlen in diesem Jahr verdoppelt. Das Metropolradruhr werde vermehrt angenommen, so Stephan Woestmann von nextbike. Die Mitarbeiter der Stadt können sich über ihre Büronummer bei der Verleih-Hotline als Nutzer registrieren lassen und die Räder kostenfrei für den Dienstweg nutzen.

Im Übrigen nicht nur im Stadtgebiet Gelenkirchen: Die Regelung gilt für alle Stationen des Metropolradruhr. Wenn ein Mitarbeiter einen Termin in Essen hat, dann kann er mit dem Fahrrad zum Gelsenkirchener Hauptbahnhof fahren, das Rad dort abstellen, mit dem Zug nach Essen fahren und dort am Bahnhof erneut ein Metropolrad nehmen, um zum Termin zu gelangen. Der Zugriff auf das bestehende Leihsystem hat den großen Vorteil, dass sich niemand bei der Verwaltung um die Wartung der Räder kümmern muss. Und die Handhabung ist einfach.

Denn nach der Registrierung kann der Mitarbeiter jederzeit ein Rad leihen. An der Verleihstation ruft er eine Festnetznummer an und gibt die Nummer des ausgesuchten Fahrrads durch. Per Kurzmitteilung (SMS) bekommt er den Zahlencode für das Schloss übermittelt. Dann braucht er sich nur noch auf den diebstahlgesicherten Sattel zu schwingen und die Dienstfahrt kann beginnen. Michael von der Mühlen testete mit seinen Referatsleitern das System unmittelbar vor dem Rathaus. An der Mietstation in der Goldbergstraße schwangen sich die Mitarbeiter auf das Leihfahrrad, um eine Testfahrt durch die buersche Innenstadt zu machen.

Der Stadtdirektor zeigte sich begeistert von der einfachen Handhabung und hofft, dass diese Initiative außerhalb des Rathauses viele Nachahmer finden wird: „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfordert das zwar ein Umdenken, hat aber auch Vorteile, man denke nur an die Gesundheit und die persönliche Fitness.“

Autor:

Harald Gerhäußer aus Bochum

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