Hans Liberg im Interview

Musik-Multitalent Hans Liberg. | Foto: Thomas Mayer / emschertainment

Am Montag, 8. Oktober, 20 Uhr, ist es soweit: Hans Liberg kommt mit seinem neuen Programm „Ick Hans Liberg“ nach Gelsenkirchen und bringt seine Gäste im Musiktheater im Revier zum Lachen: Mit viel Musik, Tanz und natürlich auch Kabarett.

Wo finden Sie die Inspiration für ihr Bühnenprogram?
„Zum Beispiel auf einer Durchfahrt durch Gelsenkirchen! (lacht) Wirklich, als Kabarettist findet man überall, besonders im Alltag, seine Inspiration. Man braucht sich nur umzusehen. Besonders Musikalisches inspiriert mich, zum Beispiel ein Jingle in der Fernsehwerbung. Aber auch die aktuellen Nachrichten geben mir immer neue Ideen: dort habe ich erfahren, dass der neue niederländische Premierminister Klavier spielt und dachte sofort: ‚Er kann also sein eigenes Regierungsprogramm komponieren‘. Daraus ist dann schließlich eine Nummer für meine neue Show geworden. Auf Inspiration darf man nicht warten, man muss sie suchen!“

Wie kam es, dass Sie so viele Instrumente beherrschen?
„Ach, so viele sind das gar nicht. Ich kann sehr gut Klavier spielen, und wenn man ein Tasteninstrument spielen kann, kann auch alle anderen Tasteninstrumente spielen. genau dasselbe gilt für die Gitarre: wenn man die beherrscht, ist das Balalaika-Spielen gleich viel einfacher. Vieles bringe ich mir, anhand meines bereits vorhandenen Wissens, selbst bei und für die Show reicht es! Die Violine zum Beispiel beherrsche ich gar nicht!“

Ist es nicht schwierig, ihr Showprogramm auf Deutsch, Niederländisch, Englisch und Französisch einzustudieren?
„Es sind ja nur vier Sprachen. Und ich arbeite ja zum größten Teil mit der Musik. Natürlich war ich am Anfang sehr nervös, denn die Improvisation ist in einer fremden Sprache nicht einfach, aber nach zwei Jahren ist es deutlich besser geworden! Und die vielen Sprachen erlauben mir auch, ein größeres Publikum zu erreichen. Andere Comedians sind da ortsgebundener. Und die Deutschen sind ein sehr musikalisches Volk, sie werden mein Programm gut verstehen können.“

Ihre Frau kümmert sich ja bekanntlich immer um ihr Bühnenbild und die Ausstattung. Was erwartet das Publikum bei ihrem neuen Programm?

„Sie macht das meist in fünf Minuten. Sie ist Künstlerin und ein scharfes Auge dafür, was gut passt. Sie schaut sich mein Programm an, und geht dann hin und sagt ‚Das ist zu grell, das ist zu dunkel, das ist zu wuchtig...‘ Und am Ende stehe ich dann mit einem fertigen Bühnenbild da. Dieses Mal ist es in Gold gehalten, schließlich ist das im Moment die bestmöglichste Investition! Und dann sind da natürlich auch mein Jazz-Trio und mein Praktikant, der am Ende des Abends immer der Publikumsliebling ist, weil er so viel tanzen kann. Wir tanzen auch gemeinsam. Wer sie schonmal gesehen hat, in Zeiten der Eurokrise, kann sich auch auf ein Wiedersehen mit meiner ‚Euro-Gitarre‘ freuen, eine Gitarre in Form eines Euros, da sie ja zur aktuellen Kreditkrise passt.“

Was ist neu an ihrem Programm „Ick Heinz Liberg“?

„Für die, die mich noch nie gesehen haben, natürlich alles. Aber auch für alle anderen bleibt es spannend. Es hat sich ja viel getan in der Welt. Neben Musik von Johann Sebastian Bach gibt es die bereits erwähnte Nummer über klavierspielende Premierminister, natürlich auch etwas zur Kreditkrise und, nicht zuletzt auch persönliche Anekdoten. Das Programm heißt nicht umsonst ‚Ick Hans Liberg‘, wie meine Autobiographie: Ich erzähle viel von meine Zeit in Amsterdam, wo ich aufgewachsen bin. Und natürlich kommt auch die Erotik nicht zu kurz, die geht ja mit Musik einher. Da fällt mir ein: Haben Sie schon ‚50 Shades of Grey‘ gelesen? Der Erfolg dieses Buches ist höchstinteressant.“

Gibt es noch etwas, was Sie unseren Lesern gerne sagen würden?
„Sie müssen unbedingt kommen! Schließlich ist das was ganz Neues, ich war ja noch nie in Gelsenkirchen! Und die Deutschen verstehen Musik sehr gut, deswegen wird es ein toller Abend für sie. Außerdem lebt meine Familie von meinen Auftritten; da sollten sie schon aus reiner Solidarität kommen, um meine Show zu sehen!“

Zur Person:

- 1954 in Amsterdam geboren; verheiratet, drei Kinder.
- 1972: Beginn seines Musikwissenschaftsstudiums in Amsterdam.
- Nachdem er 1980 beschloss, Kabarettist zu werden, hatte er 1981 seinen ersten Auftritt im Theater, nämlich im Kikker Theater in Utrecht.
- 1997 gewinnt er den renomierten Emmy Award.

Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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