Goldene Herzen: Mittwochs ist Markttag in Horst-Nord

"Heute Endivien, der Salat mit dem goldenen Herzen, für 99 Cent" – laut preist eine Händlerin ihr Gemüse an. An anderer Stelle wird Non-Food-Ware angeboten. "Alles billiger, billiger, billiger", wird hier gerufen. Der Markt zwischen Hippolytuskirche und Schloss wird gut angenommen.

Es ist ein Mittwoch, Markttag in Horst-Nord. Auch in Horst-Süd gibt's einen Marktplatz, am Brunnen von Oma Kinski. Der öffnet freitags – hat aber nur sechs, sieben Anbieter. Gefühlt unzählige sind es dagegen auf dem Josef-Büscher-Platz. Auffällig das große Angebot an Textilien. Der Blumenverkäufer hat farbenfrohe Ware, die anspricht – doch für ein Frühlingsfoto ist er nicht zu gewinnen.
Es ist noch sehr frisch an diesem Tag, nur langsam verzieht sich der Nebel. Menschen unterhalten sich über dies und das - hier trifft man sich. Persönliches kommt zur Sprache. Plötzlich ein sirrendes Geräusch. Ein Mann fährt mit seinem E-Scooter von Marktstand zu Marktstand, genügend Raum hat er an diesem Morgen. Ob schlesische Wurst, Frischfleisch, Käse, Räucherfisch und Backwaren, diverse Textilien, Miederwaren, Lederartikel, Handtaschen, Handyequipment – das Angebot ist wirklich breit gefächert. "Der Markt ist gut, sonst wären wir nicht hier", erzählt eine Verkäuferin. Frischwurst bietet sie an. Direkt nebenan werden Reibekuchen gebrutzelt. Man bestätigt, dass sonst mehr Kunden da wären. "Es ist noch zu kalt."

Die größte Auswahl gibt's an Textilien und Non-Food-Artikeln, diese werden auch noch in der kleinen Hippolytusstraße feilgeboten. Zwischen Metzgern und Bäckern und anderen Kaufleuten erklärt sich Kaufmann Tim Schifferer zum Gespräch bereit: "Schon seit Jahren bin ich hier, es ist ein schöner Job, gerade hier, mittwochs in Horst, das ist ein schöner Markt." Seit 16 Jahren verkauft er schon Obst und Gemüse, schon in Studienzeiten hat er damit angefangen. Samstags ist er auch auf dem Hauptmarkt und freitags in Horst-Süd. Der Beruf macht ihm sichtlich Freude. Jahreszeitlich bedingt, erwartet er bald mehr Kundschaft. "Es ist nicht mehr weit bis zu den Erdbeeren, zum Spargel, der Winter ist vorbei", sagt er und empfiehlt selbst angebaute Kartoffeln direkt vom Erzeuger vom Niederrhein.
Das Besondere am hiesigen Markt seien die vielen Händler, seit Jahren. Schifferer kann bestätigen: "Der Markt hält sich in der Größe."