Gelsenkirchener Wirtschaft: "Das Glas ist halbvoll!"
Zum zehnten Mal lud dieWirtschaftsinitiative Gelsenkirchen am Donnerstagabend zur Gala ein: Im neuen Hans-Sachs-Haus sorgte sie dafür, dass die Besucher auf charmante Weise das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden konnten.
So wurden sie bestens unterhalten und hatten gleichzeitig die Gelegenheit Kontakte zu knüpfen und zu pflegen - wovon rege Gebrauch gemacht wurde.
Für Unterhaltung sorgte zunächst der Filmemacher Frank Bürgin, der schon mit seinem „Heimatabend“ bewies, dass er ein echter Gelsenkirchener ist. Er präsentierte einen filmischen Rückblick auf neun Gala-Jahre. Lokalzeit-Moderator Lars Tottmann führte durchs Programm - erstmals, weil Dr. Christopher Schmitt ins politische Fach gewechselt hat - und bat Oberbürgermeister Frank Baranowski zum Quiz: Welches Foto von ihm entstand bei welcher Gala? Baranowski scheiterte sympathisch beim zweiten Bild, lag aber nur um ein Jahr daneben. Den vereinbarten Wetteinsatz - einen OB-Rap - blieb er aber schuldig...
Beste Unterhaltung
Mit ihm und Peter Schnepper, dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord-Westfalen, sprach Tottmann über die wirtschaftliche Situation der Stadt. Beide sorgen sich um die Auswirkungen der Energiewende auf Gelsenkirchen, sind sich aber auch einig in der Tatsache, dass schon viel geschafft wurde. „Schön wäre, wenn das Glas öfter mal halbvoll wäre“, meinte OB Baranowski. „Da stimme ich zu“, erklärte Schnepper und wünscht sich „mehr Selbstständigkeit und mehr Unternehmer für Gelsenkirchen.“
Zeit zum Kontakte knüpfen
Die nächste Talkrunde präsentierte zwei junge Gelsenkirchener, die es geschafft haben: Bastian Bielendorfer ist Bestseller-Autor, sein Durchbruch gelang mit dem Buch „Lehrerkind“. Christoph Wiegand ist Jugendamts-Mitarbeiter, aber am Wochenende der ausgesprochen erfolgreiche Rapper „Weekend“, dessen jüngster Erfolgs-Song dem geneigten Publikum als Video präsentiert wurde. „Schatz, du Arschloch“ lautet der Titel des Raps, dessen Zielgruppe nicht im Saal saß, aber das Publikum trotzdem hinreichend beeindruckte. Genauso wie der Interpret, der trotz seines Erfolgs noch halbtags im Jugendamt arbeitet - und in Gelsenkirchen wohnen geblieben ist.
Bielendorfer, inzwischen Kölner, erzählte noch einmal die Entstehungsgeschichte seines ersten Bestsellers: „Ich war bei „Wer wird Millionär“ und erzählte aus meinem schweren Leben als Lehrerkind und erklärte vollmundig, dass ich da jede Menge Storys habe, Manuskript liegt schon im Schrank.“ Am nächsten Tag habe er Anrufe von Verlagen erhalten, die das Manuskript sehen wollten. „Es gab nur leider gar keins“, schmunzelte Bielendorfer verschmitzt. Aber das hat er ja geändert. Nach seiner Lesung und der Zugabe („Warum ich mein Lehramtsstudium erfolgreich abgebrochen habe“) war die Stimmung im Saal bestens.
Zwei coole Gelsenkirchener Jungs
Da fehlte nur noch so einer wie Fatih Cevikkollu, der mit seinem Programm den Saal so richtig aufmischte, auch nicht mit Kritik am Publikum sparte, wenn es - aus seiner Sicht - nicht richtig mitging. Im glänzend roten Anzug und mit Lack-Birkenstöckern erntete er jede Menge Lacher.
Spaß mit Fatih Cevikollu
Zwischendurch gab‘s Blumen für die Choreographin Bridget Breiner, die den „Faust“ für eine Choreographie im Musiktheater gewonnen hatte und Genesungswünsche für den neuen Vorsitzenden der Wirtschaftsinitiative Roland Hundertmark, der kurzfristig erkrankte, aber sich auf dem Weg der Besserung befinden soll. Und zum Schluss der große Dank an Christopher Schmitt, der die ersten neun Galas moderiert hatte, und es „sicher komisch gefunden hätte, es diesmal nicht zu tun, wenn‘s nicht so cool gewesen wäre.“
Nach dem Programm im Saal klang der Abend im Hans-Sachs-Haus mit vielen guten Gesprächen harmonisch aus.
Autor:Silke Heidenblut aus Essen |
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