Gedenken an den Bergbau
Noch ist auf dem großen Rondell inmitten des Hauptfriedhofes in Buer noch nichts von der Erinnerungsstätte zu sehen, aber die Planungen laufen auf Hochtouren, viele mögliche Hindernisse sind bereits entschärft und die Künstlerin ist mit der ersten Figur des Denkmals schon beinahe fertig.
2018 soll das Denkmal fertig sein
In gut zwei Jahren soll das Rondell dann von drei Bergleuten in typischer Haltung, einer mit Grubenlampe, ein weiterer mit dem Abbruchhammer und der dritte mit der Pannschüppe, geziert werden. Bis dahin liegt nicht nur vor der Steinmetzmeisterin Christiane Hellmich noch eine Menge Arbeit.
Eine Idee von Konrad Herz
„Die Idee dazu hatte vor etwa zehn Jahren Konrad Herz, der vielen Gelsenkirchenern bekannt ist durch seine Friedhofsgärtnerei, aber auch sein Engagement um die Frauenkirche für deren Wiederaufbau er sich engagiert hatte. Konrad war der Ansicht, dass es auch in Buer eine Gedenkstätte für verunglückte Bergleute geben sollte. Im Stadtsüden gibt es auf mehreren Friedhöfen solche Erinnerungsorte, im Norden der Stadt keinen einzigen“, erzählt Axel Barton, der wie Konrad Herz zum Vorstand des Vereins Kulturgut Bergbau gehört. Dabei sind nach seinen Recherchen auf den Zechen Westerholt, Hugo, Ewald und Nordstern ebenfalls rund 500 Bergleute unter Tage verstorben.
OB Baranowski unterstützt den Verein
Einige der damaligen Gründungsmitglieder, wie Gerhard Teulings und Hans Schaper, sind inzwischen schon verstorben, doch die Idee lebt weiter und mittlerweile ist der Verein guten Mutes. Denn dank der Unterstützung durch Oberbürgermeister Frank Baranowski, der sich beeindruckt zeigte über das ehrenamtliche Engagement, konnten inzwischen mehrere Großspender gefunden werden. So zählen die Sparkasse, Volksbank, RAG-Kulturstiftung, Bundesknappschaft und Vivawest zu den Sponsoren. Eberhard Goldau, ein ehemaliger Steiger-Kollege von Vorstandsmitglied Gerd Rehberg, verstarb im letzten Jahr im Alter von 90 Jahren und hinterließ dem Verein für sein Vorhaben ebenfalls eine größere Summe. Der FC Schalke 04 als „Knappen-Club“ unterstützt das Vorhaben ideell, doch auch das könnte sich für den Verein noch in barer Münze auszahlen.
Viele Unterstützer helfen bei der Umsetzung der Idee
„Das ist wichtig für uns, weil wir nur über unsere Mitgliedsbeiträge so etwas gar nicht stemmen könnten“, weiß Barton.
Inzwischen hat Gelsendienste überprüft, dass die Wurzeln der drei auf dem Rondell befindlichen großen Bäume nicht leiden, wenn dort der Sockel errichtet wird für die drei Figuren.
Neben dem Sammeln und Akquirieren von Spenden sind die Vereinsmitglieder auch aktiv wenn es darum geht, der Künstlerin das passende Material zu liefern. So wünschte sich Christiane Hellmich Lavagestein aus der Eifel, aber wichtig war ihr dabei, dass es sich um feinporiges handelt. „Nicht, dass bei der Beschlagung der Nase plötzlich ein Hohlraum auftritt. Das wäre ja denkbar kontraproduktiv“, erklärt Axel Barton den Wunsch der Steinmetzin.
Echte Accessoires für die Stein-Bergmänner
Die Accessoires der rund 2,10 Meter großen Bergmänner, die auf einem Sockel errichtet werden sollen, trugen echte ehemalige Bergmänner bei. Siegfried Geissler, der früher auf Hugo anfuhr, steuerte eine überdimensionale Grubenlampe bei, die etwa 40 bis 45 Zentimeter groß ist, damit sie zur Größe der Figur passt. Den Presslufthammer und die Pannschüppe konnte Gerd Rehberg besorgen, der sein Geld als Steiger auf Zeche Westerholt verdiente.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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