Emotionale Aufklärung mit Schock-Videos

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zählte zu den Gästen beim Crash Kurs NRW im Max-Planck-Gymnasium. | Foto: Gerd Kaemper
  • NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zählte zu den Gästen beim Crash Kurs NRW im Max-Planck-Gymnasium.
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Ein Verkehrsunfall ist schnell passiert: Ein kurzer Moment am Steuer unkonzentriert, und schon kracht es. Erst recht, wenn man zu schnell unterwegs ist oder Alkohol und andere Rauschmittel im Spiel sind. Um junge Menschen für die Gefahren beim Autofahren zu sensibilisieren, hat die Polizei in NRW die Präventionskampagne „Crash Kurs NRW“ vor gut zwei Jahren ins Leben gerufen.

„Wir wollen mit der Kampagne dafür sorgen, dass weniger junge Menschen bei Verkehrsunfällen zu Schaden kommen. Dafür nutzt der Crash Kurs das älteste Kommunikationsmittel der Welt, nämlich das Erzählen von selbst Erlebtem“, sagte Minister­präsidentin Hannelore Kraft zu Beginn der Veranstaltung am Donnerstag im Max-Planck-Gymnasium in Buer, an der sie gemeinsam mit Innenminister Ralf Jäger und rund 250 Schülern des Max-Planck-Gymnasiums, der Realschule Mühlenstraße und des Leibniz-Gymnasiums teilnahm.

„Der Anteil von jugendlichen Verkehrsteilnehmern bei den Verursachern von schweren Unfällen ist überproportional hoch“, erklärte Jürgen Schlöhlein, Leiter der Polizeidirektion Verkehr, der die Aktion moderierte. Der „Crash Kurs NRW“ richtet sich an Jugendliche der 10. und 11. Klasse und zeigt ihnen die Gefahren zu schnellen Fahrens auf. Und zwar mit Hilfe von teilweise sehr drastischen Bildern und kurzen Schock-Videos, in denen Verkehrsunfälle mit Jugendlichen sehr realistisch nachgestellt werden. „Ich musste einige Male schon schlucken“, gestand Hannelore Kraft in einer abschließenden Talkrunde mit allen Beteiligten.

Um bei den Jugendlichen ein realitätsnahes Gefahrenbewusstsein zu schaffen und eine positive Verhaltensänderungen zu bewirken, hatten zuvor Vertreter von Polizei, Feuerwehr, der Notfallseelsorge und ein Notarzt von ihren Erfahrungen in Zusammenhang mit Verkehrsunfällen berichtet und gestatteten dabei auch Einblicke in ihr Seelenleben. Dabei schilderten sie konkrete Unfälle aus dem Gelsenkirchener Stadtgebiet mit dem entsprechenden Bildmaterial. „Durch die Schilderungen von schweren Verletzun­gen und der Reaktionen von Eltern bei der Übermittlung von Todes­nachrichten ihrer Kinder können sich die Schüler vorstellen, welches Leid ein schwerer Verkehrsunfall mit sich bringt“, sagte Innenminister Jäger, wobei vor allem der lokale Bezug sehr gut ankam. „Ich finde es sehr gut, dass hier lokale Beispiele aus Gelsenkirchen gezeigt wurden. Das macht die Gefahr für die Schüler noch greifbarer und realer“, lobte Kraft. „Ich finde es beeindruckend, wie viele Schulen das Angebot der Polizei annehmen und ihren Schülerinnen und Schülern die Teil­nahme an dem didaktisch gut vorbereiteten Präventionsprogramm ermöglichen.“

Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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