Einblicke erwünscht
Am Samstag (2.) begann für die Gelsenkirchener Künstlerin Claudia Lüke so etwas wie eine neue „Ära“. Denn an diesem Tag bat sie zum ersten „Offenen Atelier“ in ihr brandneues Domizil an der Luitpoldstraße 50.
Bisher war Lüke bildlich gesehen eher in der zweiten Reihe zu finden, da sich ihr bisheriges Atelier in einem Hinterhof befand, nun rückt sie räumlich in den direkten Blick und damit im direkten Kontakt zu ihrem Umfeld.
Wie zuvor schon das Nebenhaus, in dem das Schalker Stadtteilbüro beheimatet ist, gibt sich auch Lükes Atelier im wahrsten Sinne „gläsern“. Denn über zwei Etagen greifend befindet sich an der Hausfront ein neuer Glasvorbau, der nicht nur für viel Licht im Atelier sorgt, sondern auch jede Menge Einblicke in das dortige Geschehen.
„So wie sich das Atelier nach außen gibt, so soll es auch belebt werden: als offener Arbeitsraum, der hilft, Hemmschwellen zu überwinden und einfach mal reinzuschaun. In meiner Kernarbeitszeit von 10 bis 18 Uhr können mich Interessierte gern bei meiner Arbeit besuchen, ansonsten plane ich aber auch verschiedene Veranstaltungen. Die erste Abendveranstaltung wird im Anschluss an ein Symposium im MiR zur Internet-Oper stattfinden“, freut sich Claudia Lüke.
Bei den Planungen für die Zukunft sind bei Lüke wie immer keine Grenzen gesetzt. So soll es im Innenhof des Gebäudekomplexes in Kooperation mit dem Stadtteilbüro Schalke Projekte mit Kindern und Menschen aus dem Stadtteil geben. Und auch vor dem Atelier wird sich einiges ändern, denn im Vorgarten möchte die Künstlerin einen Färbergarten anlegen, den sie dann gleich für ihre Arbeit nutzen kann.
Das neue zwei Etagen übergreifende Atelier bietet der Künstlerin nun auch endlich die Chance, viele ihrer Werke zeigen zu können und trotzdem noch genügend Platz für neue Arbeiten zu haben. Und Claudia Lüke machte beim Umzug auch gleich eine interessante Entdeckung: „Beim Aufräumen vor dem Umzug habe ich vieles wiederentdeckt, das ich irgendwann einmal begonnen, aber nicht zu Ende gebracht hatte. Über diese Fundstücke bin ich jetzt begeistert, weil dabei das ein oder andere echt Interessante wieder auftauchte, das sich lohnt, weiterzuverfolgen.“
Und zu sehen gibt es schon jetzt vielerlei bei der Gelsenkirchenerin: Bilder, Installationen, „Fahnen“ aus Seidenkokon und sehr interessante Prototypen für eine Glasinstallation, die derzeit aber erst einmal aus Plexi-Glas erstellt den Eingangsbereich ziert.
Zur Eröffnung des neuen Ateliers fanden sich zahlreiche Künstler ein, die auch nicht immer dem Bereich der bildenden Künste zuzuordnen waren. Denn Lükes Anliegen bleibt auch weiterhin der „direkte Austausch und die Vernetzung mit Interessierten sowie Künstlerkollegen verschiedener Sparten. Ich werde hier meine Projekte mit Schulen und Bildungseinrichtungen fortsetzen, aber genauso auch die Kooperation mit Künstlerkollegen. Jetzt aber verbunden mit der Möglichkeit, meinen Arbeitsraum für interessierte Menschen zu öffnen.“
Claudia Lüke freut sich schon auf viele Interessierte, die ihr gern einmal bei der Arbeit über die Schulter schauen möchten. Also nur keine Angst, und einfach mal vorbeischauen!
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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