Ein „Prinz“ zu Besuch auf Schalke

Henri Schmidt strahlt beim Schalke-Training mit der Sonne um die Wette. | Foto: Gerd Kaemper
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  • Henri Schmidt strahlt beim Schalke-Training mit der Sonne um die Wette.
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Gerade erst ist der eine „Prince“ dabei verkauft zu werden, da steht der nächste schon auf dem Platz: Henri Schmidt von „Die Prinzen“ ist nur für einen Kurztrip ins königsblaue Reich gekommen, um seinem Klub beim Training zuzuschauen.

Vielleicht würde er heute noch Fußball spielen, wenn er nicht damit aufgehört hätte, als die Zeit der „Prinzen“ begann. Dafür ist der Leipziger heute ein umso größerer Fan und kommt nicht für ein Bundesliga-Spiel nach Schalke, nein, alleine für ein Training der Königsblauen!

Als Fan des früheren Chemie Leipzig und späteren FC Sachsen Leipzig, der heute aber auch nicht mehr existiert, ist Henri Schmidt erst seit 2011 zu 100 Prozent Fan von Schalke 04: „Eigentlich hatte ich mir gesagt, ich kann ja nicht von heute auf morgen die Farben wechseln.“

Doch sein Bruder, der als Torwarttrainer arbeitet, unter anderem auch bei Schalke 04, hatte 2011 eine Karte für Schalke gegen Hannover 96 übrig. Da war es um ihn geschehen. „Ich habe beim Einlaufen der Spieler ins Stadion Gänsehaut vom Halswirbel bis zum Knöchel bekommen und beschlossen: Das muss mein neuer Verein werden“, sagte sich der 48-Jährige.

Den DDR-Meister von 1964, Chemie Leipzig, lernte der kleine Henri im zarten Alter von vier Jahren kennen, als sein Vater ihn zum Spiel mitnahm. „Das war wie Schalke im Kleinen, da wurde die Liebe zum Club in der Familie weitervererbt“, erinnert sich Henri Schmidt. Von 1995 bis 1997 war der Musiker sogar Vizepräsident des FC Sachsen Leipzig, der aber 2010 ein Insolvenzverfahren nicht überlebte, weil der übermächtige RW Leipzig als Global Player gehandelt wurde.
Sein sportliches Highlight sei 2011 das Champions-League-Halbfinale gegen Manchester United gewesen, das habe Henri Schmidt bis heute nicht vergessen.Um an genau solche Karten heranzukommen, ist der Leipziger seit Februar 2011 Schalke-Mitglied.

„Als Khedira bei Schalke im Gespräch war, hab ich gedacht: Bloß nicht! Der ist doch dauernd verletzt.“
Henri Schmidt von „Die Prinzen“

Aber auch weniger spannende Spiele begeistern ihn sehr, wie man schon allein durch den Trainings-Besuch annehmen kann. Doch der Fußballfan schaut sich auch andere Spiele an, wenn sich die Gelegenheit ergibt. „Ich war mit meinem Sohn am Sonntag beim Spiel von St. Pauli gegen Greuther Fürth. Das Stadion war fast voll und es herrschte eine tolle Atmosphäre. Nicht ein Polizist war vor Ort, weder im noch vor dem Stadion. Und als dann die Fürther nach einer 2:3-Niederlage für den Spielertunnel an der Haupttribüne vorbei mussten, da standen alle auf. Das fand ich toll!“

Henri Schmidt nimmt einiges auf sich, wenn er seinen Club sehen will. Damit versetzt er auch schon mal andere Fans in Erstaunen: „Als ich mit meinem Leipziger Kennzeichen und dem Raul-Trikot zum Spiel kam, staunten die anderen Fans nicht schlecht: Kommst du echt aus Leipzig?“
Und weil Berlin für ihn schneller zu erreichen ist, verpasst er kein Spiel der U19, wann immer Norbert Elgert es schafft mit seinen Jungs ins Finale um die Deutsche Meisterschaft zu kicken. „Das ist immer wieder erstaunlich was Norbert Elgert mit seinen Jungs schafft! Und besonders toll ist, die Durchlässigkeit von der Jugend zu den Profis bei den Königsblauen“, strahlt Schmidt.

Diesem „Prinzen“ braucht man in Sachen Sport auch nur ein Stichwort zu geben und schon gerät er ins Schwärmen. „Handball? Klar, SC DHfK Leipzig spielt in der neuen Saison in der 1. Bundesliga. Stefan Kretzschmar ist im Vorstand. Das kann spannend werden, auch wenn die sich nicht an der Spitze tummeln werden.“

Auf Anraten seines Arztes hat sich Henri Schmidt ein Fahrrad gegönnt, das er bei Robert Förster, der früher im Team Milram gestartet ist, gekauft hat. „Robert hat in Leipzig zwei Läden und ich habe mir bei ihm ein Rad gekauft. Aber Robert war hart, weil er zwei Leute kennt, die ohne Helm nicht mehr leben würden, und hat mir das Rad nur mit Helm verkauft“, erzählt Henri Schmidt und gelobt, wenn er zwischen Kirchenkonzerten, DVD- und CD-Aufnahmen, der 25-Jahre-Prinzen-Tour und Fußballterminen die Zeit findet, nur mit Helm Rad zu fahren.

Über die aktuelle Bundesliga-Saison wollte „der Prinz“ noch nichts sagen, „dafür ist es noch zu früh.“ Hoffnungsvoll stimmt ihn aber die Tatsache, dass die Verletztenliste nicht vergleichbar ist mit der der Vorsaison: „Selbst ein ungern in den Mund genommener Verein aus dem Süden hätte bei sieben bis acht verletzten Stammspielern Probleme bekommen.“

Doch über das schöne Wetter und den „1-A-Rasen“ freute er sich sehr und auch das Veltins schmeckte am Vorabend im Hotel noch gut.

KIRCHENKONZERT:
► Im Rahmen ihrer Kirchentour sind „Die Prinzen“ am Dienstag, 15. September, ab 20 Uhr, Einlass ab 19.04 Uhr, zu Gast in der Evangelischen Altstadtkirche, Heinrich-König-Platz.
► Dort werden die alten und neuen Prinzen-Songs ohne Mikro quasi unter dem Kreuz dargebracht.
► Wer den Schalke-Fan Henri Schmidt und seine Prinzen-Kollegen live erleben möchte, sollte sich in der Stadt- und Tourist-Info im Hans-Sachs-Haus, Ebertstraße 11, Konzertkarten sichern.

Henri Schmidt strahlt beim Schalke-Training mit der Sonne um die Wette. | Foto: Gerd Kaemper
Unauffällig dazwischen gemischt: Henri Schmidt schaut sich in aller Seelenruhe das Schalke-Training an. | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Janina R. aus Gelsenkirchen

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