Ein Mexikaner in Gelsenkirchen - Austauschschüler am Bueraner Leibniz-Gymnasium
Sechs Monate fern der Heimat verbringt der Mexikaner Naim Nájera Nácer in Gelsenkirchen. Am Leibnitz-Gymnasium in Gelsenkirchen-Buer hat der Austauschschüler jedoch schnell Anschluss gefunden und fühlt sich auch sonst wohl mitten im Ruhrpott.
Lediglich durch sein Mexiko-Trikot sticht der dreizehn-jährige Naim zwischen seinen Klassenkameraden hervor. Ansonsten ist er kaum zu erkennen zwischen seinen Mitschülern der in Klasse 8A am Leibnitz-Gymnasium in Gelsenkirchen-Buer. Er hat sich gut eingelebt, ist voll integriert im Klassenverband.
Vieles ist anders hier in Deutschland; allen voran das Klima, wie Naim grinsend bemerkt. Die anfängliche Schüchternheit des Schülers aus Puebla, Mexiko, verfliegt im Nu während er von seiner Heimat und den Unterschieden zu Deutschland erzählt. „Am meisten fehlt mir das Essen,“ gibt Naim zu, „In der mexikanischen Küche wird sehr viel mit Chili gekocht, hier in Deutschland dafür mehr mit Kartoffeln“.
Der Jugendliche wohnt in Essen-Karnap bei Bachi Urslan, einer alleinerziehenden Friseurin mit türkischem Migrationshintergrund, die laut Auskunft eines Bekannten der Familie für einen sehr guten Start in Naims Leben hier gesorgt hat.
In der Heimat besucht Naim das Colegio Humboldt in Puebla. Die Schule ist, wie der Name bereits suggeriert, eine zum Teil deutsche Schule. Der dreizehn-Jährige besucht dort den integrativen Kurs, in dem einige Fächer (insbesondere die Naturwissenschaften) auf deutsch unterrichtet werden. So war der Grundstein für seinen Aufenthalt hier gelegt. Auslandsaufenthalte werden von der Schule unterstützt, sind jedoch keine Pflicht. Die Schüler haben die Wahl, ob sie drei oder sechs Monate im deutschsprachigen Ausland verbringen wollen.
„Er ist ein sehr angenehmer Schüler, der hervorragend mit seinen Mitschülern klar kommt. Außerdem ist er höflich und hat gute Manieren“, lobt Wilfried Specht, Naims Klassenlehrer am Leibnitz-Gymnasium.
Deutschland gefällt ihm sehr, besonders die typische Satteldach-Architektur findet er interessant, sind die Häuser in Mexiko doch meist quadratisch. Mit seiner Gastfamilie und seiner Klasse hat er auch schon Einiges von der Region gesehen: Köln, Düsseldorf, Dortmund - und natürlich die Zeche Zollverein in Essen. Am Ende des Schuljahres möchte die Klasse noch einen Ausflug machen - das Ziel ist jedoch noch unbekannt.
Mit Familie und Freunden bleibt Naim über skype und Email in Kontakt; trotzdem vermisst er sie natürlich. Doch bisher hat er nur positive Erfahrungen gemacht mit jenen Deutschen, die wussten, dass er aus Mexiko kommt „Sie sind alle sehr freundlich zu mir und immer hilfsbereit“ lächelt der Schüler.
Am Ende des Schuljahres organisiert die Klasse ein Abschiedsfest für den Mexikaner, zu dem auch seine Gastfamilie eingeladen ist ,in der Schule. „Dann klappt es vielleicht auch mit dem mexikanischen Essen“ lacht Wilfried Specht.
Autor:Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen |
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