Der neue Propst in Buer: Markus Pottbäcker
Noch ist Markus Pottbäcker Pastor seiner Gemeinde in Steele-Horst, doch er kommt schon regelmäßig nach Buer, um sich auf sein neues Amt vorzubereiten: Ab 1. September ist er der neue Propst in St. Urbanus. Der Stadtspiegel traf den Theologen am Urbanuskirchplatz.
Sagen Sie drei Sachen, die Ihnen zu Gelsenkirchen einfallen: „Schalke, Buer (kleine Pause, Zwischenfrage: Wirklich drei Sachen? Dann ein Lächeln) und genau: Zoom.“ Gar nicht so schlecht für einen gebürtigen Obermeidericher, der zurzeit in Steele-Horst wohnt und erst ab September Bueraner ist.
Dann tritt er seinen Dienst als neuer Propst der Großgemeinde St. Urbanus an. „Ich gucke mit Respekt auf die Sache“, erklärt er unumwunden. „Es hat mich natürlich gefreut, dass der Bischof mich berufen hat. Es ist ja ein Vertrauensbeweis und bedeutet große Anerkennung für mich, aber auch das Zutrauen in mich.“ Hätte er eigentlich auch nein sagen können? „Aus meinem Selbstverständnis heraus, kann man nicht nein sagen, denn mit der Priesterweihe habe ich auch Gehorsam gelobt, gesagt, dass ich mich in den Dienst der Menschen stelle. Ein „Nein“ würde bedeuten, ich gehe nicht zu den Menschen, das kommt für mich nicht in Frage“, erklärt Pastor Pottbäcker, der in den letzten 20 Jahren sieben Mal versetzt wurde. „Damit kann ich gut leben, zudem ist das Bistum Essen ja klein.“
"Ich bin total gern katholisch"
Unter anderem war der 48-Jährige jahrelang Jugendseelsorger der Stadt in Essen, nicht nur deshalb eilt ihm der Ruf voraus, ein Fürsprecher der Jugend zu sein. „Das bin ich sicher und das bleibe ich auch“, verspricht er. Auch wenn die Aufgaben des Propstes in Buer mehr Verwaltungsaufgaben und weniger direkte Seelsorge mit sich bringen werden. „Trotzdem bleibt die Seelsorge Teil meiner Aufgaben, das geht ja gar nicht anders“, ist der sympathische Katholik sicher.
Wieso wird man eigentlich Priester?
Wieso wird man eigentlich Priester? „Ich bin total gern katholisch.“ Das sind viele... „Und in einem katholischen Haushalt aufgewachsen, Kirche wurde bei uns einfach gelebt. Das war wohl der Nährboden“, führt er aus. Ja, aber Priester zu werden mit Zölibat und allem, das ist doch noch etwas anderes, oder? „Tja, ich habe früh darüber nachgedacht, etwas „in Kirche“ zu machen. Jugendarbeit etwa. Dann kam der Gedanke, Priester zu werden und der blieb - und bleibt.“ So einfach ist das? Da war doch bestimmt eine Frau im Spiel, die ihn tief enttäuscht hat??? Markus Pottbäcker lacht laut: „Genau!“, sagt er und lacht weiter, weil es eine so schöne Erklärung ist, wenn auch nicht seine...
Der Schritt vom einfachen Pastor in Steele-Horst mit 6.000 Gemeindemitgliedern zum Propst in Buer mit 38.600 Katholiken ist groß. Ein Karriereschritt? „Sicher.“ Wohin soll das noch führen? Wieder lacht der Mann. „Zum Papst-Amt natürlich.“ So kriegt man eben die Antworten, die man verdient.
"Das Christentum hat auf alles Antworten"
Dabei bleibt bei aller guter Laune der Eindruck von einem Priester, der sich für seinen Glauben begeistert einsetzt. „Die Frage nach Gott und dem Sinn des Lebens ist doch von den Menschen nicht zu trennen - genausowenig wie die Sehnsucht nach Hoffnung“, führt er aus. „Das Christentum hat auf alles Antworten.“ Da sei es auch nicht schlimm, manchmal als unmodern und antiquiert angesehen zu werden. „Was ist schon modern? Das, was in fünf Jahren out ist.Wenn wir diesen Dingen hinterherlaufen, kann es nur peinlich und schlecht werden“, ist er sicher. „Wichtig ist es, unsere Werte in eine zugängliche Sprache zu kleiden und authentisch zu sein.“ Genau das wird Markus Pottbäcker ab September von seinem neuen Dienstsitz am Urbanuskirchplatz aus tun.
Autor:Silke Heidenblut aus Essen |
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