Der "Autoflüsterer": Josef Stratmanns Benz hat über 500.000 Kilometer auf dem Tacho
Was für jeden anderen Autofahrer eine Besonderheit wäre, ist für Josef Stratmann fast schon eine Selbstverständlichkeit: Sein Mercedes 250 D hat am Montag die unglaubliche 500.000 Kilometer-Marke geknackt – so wie seine drei Vorgänger, die ebenfalls aus dem Haus mit dem Stern stammten.
„Ich war beruflich immer sehr viel unterwegs und fahre in der Freizeit regelmäßig nach Holland. Da kommen dann etliche Kilometer zusammen“, erzählt der Gelsenkirchener, der seinen aktuellen Mercedes vor 24 Jahren in Stuttgart von einem Werksmitarbeiter gekauft hat. „Damals hatte er 8.000 Kilometer auf dem Tacho und war ein Jahr alt. 40.000 Mark habe ich dafür bezahlt, und das war eine wirklich gute Investition. Denn schließlich hat mich das Auto nie im Stich gelassen und bisher auch noch keine größeren Reparaturen benötigt.“
Warum seine letzten vier Autos so unglaublich viele Kilometer schafften (der Vorgänger hatte 545.000 Kilometer auf dem Tacho), dafür hat Josef Stratmann eine einfache Erklärung: „Ich gehe behutsam mit meinen Autos um. Das gilt fürs Fahren wie fürs Bremsen. Ich habe zum Beispiel noch gelernt, mit dem Motor zu bremsen anstatt jedes Mal aufs Bremspedal zu steigen“, erzählt der 77-Jährige, der regelmäßig angesprochen wird, ob er sein altes Schätzchen nicht verkaufen möchte. „Das kommt für mich aber nicht in Frage. Denn die neuen Modelle haben alle so viel elektronische Spielereien, die man gar nicht benötigt, die dafür aber anfällig für Reparaturen sind. Aber ich gehe davon aus, dass ich meinen Mercedes noch lange fahren kann. Bevor der auf den Schrott muss, gebe eher ich den Geist auf“, schmunzelt Stratmann und ergänzt: „Ich sage immer, dass ich meinen Wagen erst verkaufe, wenn der Aschenbecher voll ist.“ Und das dürfte bei dem bekennenden Nichtraucher noch recht lange dauern.
Autor:Markus Tillmann aus Essen-Kettwig |
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