"Bildung ist ein Muss für dieses Land"

Foto: Gerd Kaemper

Bis vor kurzem war Pfarrer Venjakob, Evangelische Trinitatis Kirche- Buer, noch zu Besuch im ca. 8000 Kilometer entfernten Tansania und nun ist er wieder heil in Gelsenkirchen angekommen.

Von Kim Hackenfort

Buer. Für eine Woche hat er zusammen mit Superintendent Rüdiger Höcker den Kirchendistrikt Morogoro besucht, der seit mehr als einem Vierteljahrhundert patnerschaftlich mit dem Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid verbunden ist.
Zusammen besuchten sie dort Pfarrer Yordan Matandika, der von 2003 bis 2009 als Pfarrer in Buer mitgearbeitet hat und der nach seiner Rückkehr schwer erkrankt ist.

Freundschaft ist mehr als nur etwas zu spenden

Die Woche nutzten alle Beteiligten für anregende Gespräche und um zu erfahren, wie es dem anderen so ergeht. „Freundschaft bezieht sich nicht auf Materialien, sondern bedeutet füreinander beten, die Sorgen des anderen zu kennen und die Lasten des anderen zu tragen“, so Pfarrer Venjakob.
So wurde kurzerhand entschieden, dass sie Yordan Matandika mit Hilfe von Spenden einen Teilzeit-Fahrer ermöglichen wollen, der es dem Geistlichen möglich macht weiterhin in seiner Gemeinde aktiv zu sein.
Morogoro liegt knapp 200 Kilometer westlich von Dar- es-Salam und hat ca. 400.000 Einwohner. Der Kirchenkreis dort ist Teil der Evangelisch- Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT).
Der Bereich wird von 15 Pfarrern und 19 Seelsorgern betreut. Eine Gemeinde umfasst dabei einen Radius von 80 Kilometer und die größte Gemeinde hat 1.300 Mitglieder. Somit ist es für die Gemeindemitglieder ein weiter und teilweise sehr beschwerlicher Weg um den Gottesdienst zu besuchen.
Obwohl Tansania aus 40 Prozent Chisten, 40 Prozent Muslimen und 20 Prozent Anhängern von Naturreligionen besteht, ist die Lage in Tansania sehr friedlich „an dem Sonntagsgottesdienst war ein Mitglied einer muslimischen Gemeinde dabei und er hatte zu den anderen Gottesdienstmitgliedern eine freundschaftliche und vertraute Beziehung“ so Venjakob weiter.
Deweiteren wurde über das Stipendienprogramm der Evangelischen Kirche an die Schüler der weiterführenden Schule gesprochen. In Tansania ist nur die Unterstufe kostenlos, der weitere Schulbesuch muss von den Eltern bezahlt werden. „Bildung ist ein Muss für das Land“ ergänzt Venjakob.
Aus diesem Grund gibt es ein Förderprogramm der Kress- Stiftung, das Waisenkindern den weiteren Schulbesuch ermöglicht. Dabei belaufen sich die Kosten pro Kind und Schuljahr auf 900 Euro. Bisher konnten zehn Jugendliche ein Stipendium erhalten.
Während ihres Besuches haben Pfarrer Venjakob und Superintentand Rüdiger Höcker auch zwei Schulen besuchen und so den Kontakt zu den Stipendiaten herstellen können. Auch Kinder von kirchlichen Mitarbeitern erhalten, sofern sie die Secondary School besuchen, einen Ausbildungszuschuss.

Spenden sind erwünscht für die Stipendiaten

Aufgrunddessen werden Spenden sowohl für das Fahrprogramm für Matandika als auch für das Stipendium- Programm gerne entgegengenommen. Wer finanzielle Hilfe leisten will, kann dies über die Sparkasse Gelsenkirchen (BLZ: 42050001, Kontonummer: 101 077 238 und Stichwort: Partnerschaft) tun.

Autor:

Kim Hackenfort aus Gelsenkirchen

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