Anna-Maria Zimmermann: „Meine Gesundheit geht jetzt vor“

Die bunte Runde der Promi-Treffler mit ganz jungen und auch schon älteren Fans der Schlagersängerin Anna-Maria Zimmermann. Foto: Gerd Kaemper
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„Das ist ja wieder ein genauso mieses Wetter wie im letzten Jahr. Da haben wir auch einen ganz schön nassen Po bekommen“, lachte Anna-Maria Zimmermann gewohnt gut drauf bei der Begrüßung der Stadtspiegel-Leser, die den Promi-Treff mit ihr gewonnen hatten. Aber seit ihrem schweren Unfall im Herbst letzten Jahres ist Anna-Maria auch stiller und nachdenklicher geworden.
Von Silke Sobotta

GE. Die Promi-Treffler-Runde hätte kaum gemischter ausfallen können, denn das Alter der Teilnehmer ging von vier bis zu geschätzten 70 Jahren. Die kleine Lea hatte gerade mal einen Tag zuvor ihren vierten Geburtstag gefeiert und gehört wohl zu den jüngsten und eifrigsten Fans der Sängerin.
Lea war es dann auch, der Anna-Maria ihre erste Aufmerksamkeit zuwandte. Denn die sympathische Sängerin hatte vor ihrem schweren Unfall ja auch Kinderprogramm und CDs mit Kinderliedern im Repertoire.
Die wohlinformierten Stadtspiegel-Leser fragten die Sängerin nach ihrem Befinden und erfuhren frank und frei heraus einiges über den derzeitigen Gesundheitszustand der jungen Frau. „Mit steht im August eine weitere Operation hervor, dabei sollen Nerven aus meinen Beinen in meine Schulter verpflanzt werden, damit ich meinen linken Arm wenigsten ein wenig benutzen kann. Aber es ist klar, dass er nie wieder so zu gebrauchen sein wird, wie vor dem Unfall“, schilderte die Sängerin ohne Umschweife.
Diese Operation macht eine gesundheitliche Auszeit nötig, von denen es immer wieder welche geben wird, wie sie schildert.
„Früher habe ich zwei bis drei Jobs am Tag gemacht, heute will ich einfach nur die Bühne genießen und langsam mal wieder in einen normalen Alltag hineinschnuppern. So wird man ein wenig abgelenkt“, weiß die junge Frau, die sich darüber freut, dass ihre Fans ihre Problematik verstehen und ihr durchweg positive Feedbacks geben.
Marcel Nüßen hat Anna-Maria Zimmermann schon auf Mallorca live erlebt und fragte nun, ob sie dort wieder auftreten wird? „Klar, da war ich letzte Woche und der Bierkönig ist auseinander gebrochen. Morgen fliege ich auch wieder hin“, strahlte die Sängerin.
Aber Anna-Maria musste auch gestehen, dass sie keine Kinderprogramme mehr absolvieren kann, weil sie dazu zu viel herumtoben müsste, was ihr Gesundheitszustand nicht zu lässt. Dafür schreibt sie viele neue Lieder und hofft auf die Zukunft: „Es muss jetzt piano gehen, aber es macht mir viel Spaß. Ich muss halt immer abwarten, wie es weiter geht.“
Nicole Stricker interessierte, ob Anna-Maria direkt nach ihrem Unfall wieder zurück auf die Bühne wollte?
„Nein, da habe ich gesagt, dass ich so lange mein Arm nicht funktioniert, keine Bühne betreten werde. Meine Mutter sagte dazu, dass ich erst mal abwarten solle und sie behielt Recht. Inzwischen ist mein Arm Alltag geworden, ich habe mein Leben einfach umgestellt. Jetzt kaufe ich Schuhe mit Reißverschluss statt Schnürsenkeln und die Hosen größer, damit ich sie mit einer Hand zu bekomme.“
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, fragte Ingrid Neumann. „Es war ein Pilotenfehler. Er hat versucht mit Rückenwind zu laden, was definitiv unmöglich ist. Außerdem hat der Pilot eine 180 Grad Drehung gemacht, die man nicht hätte machen dürfen. Aber ich kann mich nicht mehr an den Tag erinnern, er ist komplett ausgeblendet. Als ich nach 18 Tagen aus dem Koma erwachte, wusste ich nichts mehr davon und es ist auch nicht sicher, dass die Erinnerung jemals wiederkommen wird“, schilderte die junge Frau.
Henry Tilp fragte, ob man nach einer solchen Erfahrung bewusster lebt?
„Auf jeden Fall. Ich höre heute sehr viel mehr auf mein Bauchgefühl und lasse mich nicht mehr von außen lenken, wie das in dem Job ja eigentlich üblich ist. Ich sage, wie es wo und wann lang geht. Aber ich bin auch noch die Alte, wenn es um meine Musik geht. Fakt ist, dass ich nie wieder in einen Helikopter oder eine viersitzige Maschine steigen werde. Große Flugzeuge, wie die nach Mallorca sind kein Problem, kleine werden es bleiben“, ist sich Anna-Maria Zimmermann sicher.
Und ehe sie auf die Bühne ging, um die anderen auf sie wartenden Fans zu erfreuen, schreibt sie schnell noch jede Menge Autogrammkarten, veredelt T-Shirts durch ihre Unterschrift und steht für Fotos mit allen Lesern zur Verfügung.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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