Abschluss-Konzert des Klezmer-Workshops
Wie es sich für eine richtige Session gehört, marschierten die Musiker und Sänger des Klezmer- Workshops bei der Hulyanke-Session zum Abschluss des Workshops in die Glashalle des Schloss Horst ein. Durch das Programm der Session führte der Workshopleiter Andreas Schmittges, der natürlich auch selbst musikalisch dazu beitrug.
Schmittges erläuterte, dass der diesjährige Workshop der erste seiner Art war, der sich dem intergenerellen Musizieren widmete, während sonst nur Kinder und Jugendliche beteiligt waren. Man könnte sagen, das Konzept jung und alt, die 33 Teilnehmer waren zwischen sieben und 60 Jahren alt, ist aufgegangen bei den klezmer. welten 2015. Schmittges selbst musizierte unter anderem bei einem „Zupfer-Ensemble“ bestehend aus einer Konzertgitarre, einer Westerngitarre und der Mandoline. Insgesamt wurde improvisierte traditionelle Klezmermusik geboten und das Publikum zeigte sich begeistert davon. Zum Einsatz kamen Gitarren, Klarinetten, Cellos, Akkordeons, Geigen, das Klavier, ein Mini-Schlagzeug, eine Tuba.... Die Workshopwoche hinterließ einen bleibenden Eindruck „Es war ein großes Vergnügen für mich, diese Woche mit den jungen Menschen zu arbeiten“, freute sich Alan Bern, der Amerikaner, der in Deutschland lebt und auch als Mr. Klezmer bekannt ist. Für einen wahren Beifallssturm sorgte das Wiegenlied, das von vier der jungen Mädchen vorgetragen wurde. Auf jiddisch sangen die Mädchen und begleiteten sich selbst dabei vierhändig auf dem Klavier, der Geige und, man lese und staune, einer Blockflöte! Kursleiter Merlin Shepard fand die passenden Worte: „Ich bin begeistert über die Breitschaft der Teilnehmer die jüdische Musik zu erlernen.“
Und das mit so tollen Ergebnissen, dass ein junger Saxophonspieler für sein Solo einen Extra- Applaus erhielt, der ihm glatt ein wenig Farbe auf die Wangen trieb. Aber er hatte ihn sich redlich verdient!
Eine „Bigband“ und Sänger musizieren gemeinsam ohne Noten Das Erstaunlichste ist und bleibt aber an der Session, dass alle Beteiligten, egal ob Musiker oder Sänger vollkommen ohne Noten agierten. Wie Andreas Schmittges im Vorfeld dem
Stadtspiegel mitteilte, waren Notenkenntnisse nicht erforderlich, weil es keine gab, sondern darum ging, mit den Ohren die Musik aufzunehmen. Bei der Session bestätigte er die Vorgehensweise und erklärte: „Wer die Musik mit den Ohren aufnimmt, der bekält die Töne ganz anders und kann sie sich dadurch sehr viel besser merken.“
Eine Aufforderung zum Tanz Zur Erinnerung: Wir reden hier über 33 Workshop-Teilnehmer unterschiedlichen Alters und sieben Kursleiter aus den USA, Großbritannien, Lettland und Russland, die miteinander musizierten, ohne dabei auf Noten blicken zu können und die sich im Vorfeld auf englisch oder auch mit Händen und Füßen miteinander verständigten! Auf ein Wiedersehen im Jahr 2017!
Als die Musiker und Sänger beim Finale eine Klezmermelodie spielten, die als Aufforderung zum Tanzen zu verstehen war, gab es wohl niemanden im Publikum, der nicht hoffte, dass es in zwei Jahren eine Neuauflage der Hulyanke-Session geben wird!
Autor:Gerd Kaemper aus Gelsenkirchen |
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