7. Charity-Cup des Schalker Golfkreis

Gute Freunde unter sich. Der Besuch von Frank Elstner beim Schalker Golfkreis Charity-Cup war Erwin Kremers schon lange eine Herzensangelegenheit. Nun ging sein Wunsch in Erfüllung. | Foto: Klaus Wieschus
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  • Gute Freunde unter sich. Der Besuch von Frank Elstner beim Schalker Golfkreis Charity-Cup war Erwin Kremers schon lange eine Herzensangelegenheit. Nun ging sein Wunsch in Erfüllung.
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Wenn der Schalker Golfkreis mit seinen Freunden beim Charity-Golfcup zusammenfindet, dann ist es wirklich wie ein Treffen der Familie. Denn die Gäste verbindet eine langjährige Freundschaft, die Liebe zum Golfsport und das Interesse daran, denen zu helfen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. In diesem Fall den Kindern in Gelsenkirchen, die aus finanziell benachteiligten Familien stammen.

Mehr als 300 Gäste bei der Gala und 150 Golfer beim Cup

So ist es denn auch kein Wunder, dass wieder mehr als 300 Gäste den Weg zur Charity Gala in die Veltins-Arena fanden und rund 150 von ihnen auch am Golf-Cup im Golfclub Haus Leythe teilnahmen. Dabei konnten sie ihre Wiedersehensfreude mit der guten Tat verbinden und hatten auf diese Weise doppelt viel Spaß.
Und um den Spaß geht es auch bei der Abendveranstaltung mit einem kleinen, aber feinen Showprogramm, der Verleihung des Schalker Golfkreis-Award und einem exquisiten Buffet.

Sodom und Wontorra sorgt für Spaß auf Kosten Anderer

Dabei ist es eine Tradition, dass Elmar Brandt, der Stimmenimitator und Erfinder der Gerd-Show als Erster das Wort ergreift. In diesem Jahr nutzte Brandt die Gunst der Stunde um den Moderator des Abends anzukündigen: „Der Mann, dem die Frauen auf den Hintern schauen. Und zwar weil dort das Portemonnaie sitzt. Erleben Sie hier und heute Sodom und Wontorra. Den Bushido von Sat1.“
Als Jörg Wontorra sich beim anwesenden nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Garrelt Duin entschuldigte, erklärte er, dass die Sodom-Zeiten schon lange hinter ihm liegen würden und erntete noch mehr Lacher und Applaus.

Der Golfplatz Haus Leythe ist über jede Kritik erhaben

Um jeder Kritik der Golfer vorwegzugreifen, die vielleicht beim Turnier nicht so abschneiden, wie sie es sich wünschen würden, gab Wonti eine Anekdote zum Besten. „Ich traf im letzten Jahr nach dem Turnier im Golfclub Haus Leythe auf einen Senioren mit seinem Enkel. Der alte Herr war außer sich und beklagte die Rasenverhältnisse und ließ nicht locker. Darauf meinte sein Enkelsohn ganz trocken: Opa sei froh, dass du den Rasen noch von dieser Seite betrachten kannst.“

Erwin Kremers sieht eine Kerbe und schlägt rein

Für seinen Fauxpas, dass er zum 6. statt zum 7. Charity Cup des Schalker Golfkreises begrüßt hatte, erntete Wonti direkt einen Rüffel des Gastgebers Erwin Kremers: „Toll vorbereitet bist du wieder, Wonti!“

Das schwarze Schaf der Familie: Es kann nur einen geben...

Und weil Kremers die Gäste zur Familienfeier begrüßte, gestand er auch, dass es selbst in dieser Familie ein schwarzes Schaf gibt: „Meinen Bruder Helmut“. Der trug es mit Fassung, er wusste ja noch nicht, dass Jörg Wontorra noch eins draufsetzen würde.
Erwin Kremers, der Präsident des Schalker Golfkreises entschuldigte bei den Anwesenden dafür, dass es ihm auch in diesem Jahr wieder nicht gelungen war, dass alle Gäste in der ersten Reihe sitzen können. Aber er versprach gemeinsam mit dem Gelsenkirchener Oberbürgermeister daran zu arbeiten: „Wir haben zusammen eine Festhalle geplant. Die ist dann 500 Meter lang und zwei Meter Breit, dann sitzt garantiert Jeder in der ersten Reihe.“
„Ich freue micht schon darauf, wenn Wonti in seiner manchmal unsensiblen Art gleich wieder die prominenten Gäste vorstellen wird. Denn Schadenfreude ist doch die größte Freude“, strahlte Erwin Kremers in der freudigen Erwartung Wonti in Aktion zu sehen.

Landesmutter Hannelore Kraft wäre ein gern gesehener Ehrengast

Bei der Vorstellung des diesjährigen Nutznießers des Erlöses der Veranstaltung, des Projektes „Gelsenkirchen bewegt seine Kinder“, bediente sich Kremers der Worte der Landesmutter, der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, und sagte: „Wir setzen uns dafür ein, dass in Gelsenkirchen kein bedürftiges Kind zurückgelassen wird.“ Er verband damit auch gleich einen Wunsch, den er an Minister Duin richtete, dass seine Chefin die Veranstaltung auch einmal beehren wird.

Fußballspieler sind wahre Dichter und Denker

Und weil Erwin Kremers viel Spaß versteht und vielleicht Wontorras loses Mundwerk langsam abfärbt, verulkte er gleich auch ein paar seiner Gäste: „Fußballer werden oft verkannt. Dabei haben sie mehr als nur ihre sportliche Seite zu bieten. Sie sind auch wahrhaft Intellektuelle und Philosophen. Lassen Sie mich ein paar Beispiele nennen. Norbert Dickel sagte einmal über seinen Kollegen Frank Mill: Der ist mit allen Abwassern gewaschen. Olaf Thon erklärte: Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert. Als bei seinem Abschiedsspiel beim 1. FC Köln die Flutlichtanlage nicht funktionierte, kommentierte Toni Schumacher es mit den Worten: Das darf in der Türkei passieren, aber nicht in der zivilisierten Welt. Unser Schalker Idol Stan Libuda meinte mal über meinen Bruder und mich: Das ist ein Trio. Sebastian Kehl meinte mal über Oliver Kahn: Es ist immer ein schönes Gefühl, den Olli hinten drin zu haben. Und Helmut Schön sagte einmal: Da gehe ich mit Ihnen ganz Chloroform.“

Wonti schlägt auf Alles, was irgendwie prominent ist

Jörg Wontorra stellte dann wieder in gewohnt charmant-frivoler Art die prominenten Gäste vor. Dabei erklärte er über den Switch-Reloaded-Comedian und Grimme-Preisträger Peter Nottmeier: „Er ist Comedian und kommt aus Wanne-Eickel. Eigentlich schließt sich das ja aus.“ Da hat Nottmeier wohl Glück gehabt.
Wie das Leben so spielt, zeigte die Vita von Mathias Schipper, der 189 Spiele für den FC Schalke 04 bestritt und dabei Vizemeister wurde. Andererseits ist er aber auch zweimal mit den Knappen aus der ersten Liga abgestiegen.
Als Gast aus dem Feindesland begrüßte Wonti Siggi Held, der als Trainer dem FC Schalke 04 einst zum Wiederaufstieg in die erste Liga verhalf. Der Weltmeister auf Bahn und Straße und spätere Bundestrainer der Radfahrer Rudi Altig wurde als „rollende Apotheke“ bezeichnet. Olaf Ludwig, das Pendant zu Altig auf ostdeutscher Seite gewann zweimal die Friedensfahrt, die Wontorra als die Tour de France für Ossis bezeichnete.

Mr. Silberlocke Frank Elstner

„Mr. Silberlocke“ Frank Elstner bedurfte nicht vieler Worte, denn er ist durch seine vielen Fernsehshows bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund.„Weil er zu faul zum Laufen war, wurde er Torhüter. Begrüßen Sie mit mir Harald Anton Schumacher,“ bat Wontorra und stellte die sportlichen Erfolge des Toni Schumacher vor.

Der weiße Hai Klaus Fischer

„Früher war er einmal pech-schwarz. Jetzt ist er eher der Weiße Hai“ erzählte er über Klaus Fischer, den „Fallrückzieher von hohen Gnaden“. Als noch kopfballstärker als Klaus Fischer bezeichnete Wontorra die Fußball-Legende Uwe Seeler: „Er ist nur 168 Zentimeter groß, aber wenn er zum Kopfball ansetzte, war er locker 1,92.“ Wontorra erinnerte an das Traumtor, das Seeler nur wenige Monate nach seiner Achillessehenverletzung beim 2:1-Sieg über Schweden zur WM-Endrunde 1966 nach England schoss.
„Helmut Schön war damals so überglücklick über den Sieg, dass er in die Kabine kam und zu mir sagte: Heute Abend trinken wir zusammen einen Whiskey. Darauf meinte ich: Herr Schön, ich habe noch nie Alkohol getrunken, geschweigedenn Whiskey. Aber am Abend habe ich dann einen und er gleich mehrere getrunken und es wurde ein lustiger Abend“, erinnerte sich „Uns Uwe“.

Warum wird das Gelsenkirchener Rathaus nicht für Meisterfeiern genutzt?

An seinen „Freund“ den Oberbürgermeister richtete sich Wontorra mit der Frage: „Ihr habt echt ein Rathaus? Warum nutzt ihr das denn dann nicht für Meisterfeiern und so was?“
Aus dem Nähkästchen plauderte Wontorra über das schwarze Schaf der Schalker Golfkreis-Familie: „Erwin bestand mit 18 die Führerscheinprüfung und zwar grandios. Helmut wollte nicht. Ein paar Jahre später hatte er immer noch keinen Führerschein und kam auf die Idee, Erwin hin zu schicken, weil die beiden ja gleich aussahen. Erwin ist ja der Jüngere der Beiden und fügte sich. Er ging zu Prüfung und ist durchgefallen!“

Wie einst die Mauer will Berlin auch keinen weiteren Flughafen

Wontorra nutzte nicht die Chance, sich bei Elmar Brandt zu revanchieren, sondern erläuterte nur dessen aktuelles Projekt. Denn Brandt legt dem Regierenden Berliner Bürgermeister Wolfgang Wowereit inzwischen das abgewandelte Ulbricht-Zitat „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen“ in den Mund mit dem Worten „Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu bauen.“
Über den ehemaligen BVB-Manager Michael Meier meinte Wontorra: „Das ist eigentlich kein Name, sondern ein Sammelbegriff.“

Der Kampftrinker-Tisch

Am „Kampftrinker-Tisch“ stellte er die Gäste vor „in der Reihe des Alkoholkonsums“. Über den ehemaligen Handball-Nationalspieler Stefan Kretschmar meinte er: „Er hat 29 Tatoos und sagt, dass er zu 28 davon steht.“ Erdal Keser ist für Wonti „der Bombenwerfer aus der Türkei“, obwohl er in Deutschland aufgewachsen ist.

Als Manni Kreuz gegen Uwe Seeler gewann

Natürlich konnte sich Wontorra nicht verkneifen zu erwähnen, dass der Schalker Meister-Spieler Manfred Kreuz unter den Gästen war. Der hatte nämlich im Endspiel um die letzte Deutsche Meisterschaft des FC Schalke 04 gegen den HSV und Uwe Seeler gewonnen.
Wirklich erfreut war der Moderator darüber, dass er mit Peter Neururer den Mann, der schon fast jeden Bundesliga-Club trainiert hat, begrüßen konnte. Neururer hatte vor zwei Jahren einen Herzinfarkt erlitten und war auf dem Golfplatz zusammengebrochen, allerdings nicht beim Turnier des Schalker Golfkreises. Nun macht er wieder von sich reden als Retter des VfL Bochum und Wonti bezeichnete ihn als den Feuerwehrmann.
Über Horst Köppel erzählte er, dass er als frührer Trainer des BVB heute stolz ist und denkt: Endlich ist die Saat aufgegangen, die ich gesät habe. „Er war die Nummer 1 des FC Schalke 04 und hat später bei Hertha BSC die längste Null-Serie in der Bundesliga mit 555 Minuten ohne Gegentor verbucht. Heute ist Norbert Nigbur Züchter edler Trabrennpferde“, schilderte Wonti.

Der Bundesliga-Schiedsrichter unter den Gästen

Als erster Schiedsrichter unter den Gästen des Schalker Golfkreises hatte Bundesliga- und Fifa-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer aus Herne die Ehre dabei zu sein. „Und weil er aus der Nachbarstadt kommt, darf er nie die Schalker pfeifen. Er hat ein Handicap von 11,3 und man sagt ja, dass das eine Aussage auf die Wochenarbeitszeit gibt.“

Frabnk Elstner und Uwe Seeler sind zum ersten Mal dabei

Erwin Kremers zeigte sich in diesem Jahr besonders stolz, weil es ihm gelungen war, zwei sehr langjährige Freunde endlich einmal auf Schalke begrüßen zu können. Das waren Frank Elstner und Uwe Seeler. Letzterer war auch Preisträger des Schalker Golfkreis Award für sein Lebenswerk, denn er hat Deutschland fußballtechnisch nie verlassen und zeitlebens nur für den HSV gespielt.
Für die von ihm ins Leben gerufene Stiftung für Menschen in Not hat Uwe Seeler in 17 Jahren fast 4 Millionen Euro eingenommen. Er ist einer von vier Ehrenspielführern der Deutschen Nationalmannschaft und wenn man ihn so erlebt die Bescheidenheit in Person.

Der Schalker Golfkreis-Award für Gerald Asamoah

Der Geehrte erklärte in seiner Dankesrede: „Ich bin ganz erstaunt. Ich komme als Gerald hierher und sehe nur Legenden, außer vielleicht Peter Neururer.“ Und weil er den Award auch für sein Engagement für herzkranke Kinder erhalten hat, erläuterte Gerald Asamoah sein Tun. „Als ich 1998 am Herzen erkrankte, habe ich beschlossen, dass ich etwas zurückgeben möchte, wenn es mir wieder besser geht. Darum habe ich die Stiftung gegründet, weil es ganz toll ist, wenn man Kindern, die herzkrank sind, beim Lachen zusehen kann.“ Außerdem engagiert er sich als UNESCO-Botschafter für Kinder.

Echte Freunde und wahre Männerfreundschaften

„Uns Uwe“ dankte ebenfalls für den Award: „Ich freue mich, dass es endlich mal geklappt hat und ich hier sein kann, weil es auf Schalke immer so schön ist. Und was glauben Sie wohl, wer mich am Flughafen abgeholt hat? Erwin Kremers persönlich. Und dann hatte mein Flieger eine Stunde Verspätung und als ich aus dem Terminal komme, steht da mit einem Lächeln mein Freund Erwin. Und jetzt bekomme ich auch noch einen Preis. Früher haben wir uns auf dem Platz gefetzt und waren anschließend trotzdem Freunde. Das ist sportliche Fairness. Was mir derzeit am Fußball Sorgen macht, ist, wenn man schon vorher angibt, dass man Meister wird. Da sollte man lieber tief stapeln und sich umso mehr freuen, wenn es doch klappt.“

Wolfgang Tepper strapaziert die Bauchmuskeln durch Lachen

Comedian Wolfgang Tepper schlug im vergangenen Jahr mit seinen bösen Entlarvungen in Sachen deutscher Schlager ein wie eine Bombe bei den Gästen. Da war Bauchmuskelkater vorprogrammiert, als er das altbekannte Liedgut auf den Prüfstand stellte.
In diesem Jahr stellte er die Jugend bloß, die er als dämlich wie Schifferscheiße und fett bezeichnete. „Einer muss ja dem Kind mal die Wahrheit sagen“, erklärte er und kannte keine Scheu, sich selbst zum bösen Onkel zu machen.
Zum Vergleich erinnerte er an die früheren Fernsehzeiten mit Daktari, der Sportschau, Dalli Dalli, ZDF-Hitparade und mehr sowie die festgelegten Rituale, die dazu gehörten wie Telebar-Knabbermischung und Erdnüsse. Und wie sollte es auch anders sein: Es reichte ein kurzes Ansummen oder Ansagen und das Publikum konnte einspringen bei Hänschen Rosenthals „Das war Spitze“ oder Dieter Thomas Hecks Ansage „Der Titel war dreimal dabei, bitte nicht mehr wieder wählen.“ Letztere ging übrigens per Postkarte oder wie Tepper für die Jugend erklärte: ausgedruckte SMS.
Und auch diesmal ließ Tepper nichts aus und sorgte für viel Spaß und Lacher. Den krönenden Abschluss des Abends bildete der Auftritt des RockOrchesterRuhrgebeat.

Schieri schießt Showmaster ab

Das Golfturnier am Tag danach werden zwei der Prominenten nicht so schnell vergessen: Thorsten Kinhöfer traf unfreiwillig, aber trotzdem schmerzhaft, die Schulter von Max Schautzer.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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