6. Charity-Golfcup des Schalker Golfkreis: Wieder ein Erfolg!
Der Charity-Golfcup des Schalker Golfkreises präsentierte sich auch in der sechsten Auflage als eine große Familienfeier unter Freunden, die die Liebe zum Golf verbindet, aber auch der Spaß am Guten Tun. Denn wieder einmal fanden viele Prominente und Interessierte den Weg in die Veltins-Arena und zum Golfclub Haus Leythe, um benachteiligte Kinder in Gelsenkirchen zu unterstützen.
Von Silke Sobotta
GE. Und wie immer gab es eine Menge Spaß, der manchmal auch auf Kosten der Anwesenden ging. Doch das stellt bei diesem „Familientreffen“ kein Problem dar, denn man weiß ja, wer es sagt und der bekommt dann eben auch mal „sein Fett weg“. Diese Erfahrung musste in diesem Jahr auch Sportmoderator Jörg Wontorra machen, der in gewohnt lockerer Art und Weise durch das Programm des Get together am Vorabend des Golfturnieres im Glückauf-Club der Arena führte.
Elmar Brand, der Mann, der schon den Kanzler verulkte, eröffnete das Abendprogramm, indem er den Moderator präsentierte: „Der Mann, der auf deutschen Standesämtern per Handschlag begrüßt wird. Der Autor des Bestsellers ‚Gott schuf mich und wurde neidisch‘, Ihr Moderator des heutigen Abends; Jörg Wontorra!“
Der so, ob seiner jüngsten Eheschließung eingeführte Wontorra gelobte, dass er an diesem Abend keine Prominenten vernatzen wolle, weil „Lothar Matthäus kommt schon nicht mehr in Doppelpass“. Trotzdem gingen von Zeit zu Zeit wieder einmal die Pferde mit ihm durch, zum Beispiel beim Hinweis auf die Tormbola für den guten Zweck, wozu er anmerkte, dass dieser ein Neubauvorhaben von Erwin Kremers sei.
Nur gut, dass „Wonti“ bekannt ist für seine losen Sprüche und alle Anwesenden den Zweck des Abends sehr wohl kannten. Und zu dem switchte der Moderator auch um, als er erklärte, dass durch die bisherigen fünf Charity-Golfcups des Schalker Golfkreises 407.200 Euro für den guten Zweck zusammengekommen sind. „Das ist einer der Gründe warum ich mich sehr wohl fühle als Teil der Schalker-Golf-Familie. Ich hoffe, dass wir morgen Abend nach dem Turnier verkünden können, dass die halbe Million geknackt ist“, war die leise Hoffnung des Moderators.
Gastgeber Erwin Kremers, der Präsident des Schalker Golfkreises, hieß die Gäste willkommen „zur großen Familienfeier des Schalker Golfkreises“ und gratulierte Jörg Wontorra zu seiner erst kürzlich erfolgten Hochzeit: „Der Herr der Ringe heiratet wieder, könnte man sagen. Dabei ist Wonti genauso lange verheiratet wie Otto Rehagel, nur mit wechselnden Frauen.“
Und weil sonst Wonti kein Blatt vor den Mund nimmt, zeigte sich Erwin Kremers auch mal von der locker-flockigen Seite und verglich Jörg Wontorra mit Tiger Woods: „Tiger war der beste Golfer überhaupt und hatte in jeder Stadt eine Frau. Ein Arzt hat ihm dann Sexsucht bescheinigt und er ließ sich therapieren. Wonti spielt ja auch Golf und er ist was Tiger in Amerika war, in Europa und zwar flächendeckend. Die gute Nachricht ist, dass Woods wieder große Turniere gewinnt. Die schlechte lautet: Wonti hat noch nie und wird auch nie ein Golfturnier gewinnen. Und er hat sich im Gegensatz zu Woods auch nicht behandeln lassen.“
Dafür waren Kremers die Lacher der Anwesenden sicher. Der so Gescholtene reagierte mit der Bemerkung, dass die Rede wohl von Elmar Brandt geschrieben worden war, „deshalb war Erwin Kremers so lustig“. Selbst wenn es so war, es war die Sache wert!
Peter Neururer, der sonst Stammgast der Veranstaltung war, aber durch seinen Herzinfarkt derzeit außer Gefecht gesetzt ist, schickte Grüße und ließ durch Kremers verkünden, dass es ihm besser gehe. Er ließ durch Kremers übermitteln: „Ich gebe Euch einen guten Rat: Kippt alle die Kippen weg!“
Ihm zu Ehren zitierte der Präsident des Schalker Golfkreises den Westernhagen-Song „Ich bin wieder hier in meinem Revier. War niemals ganz weg, habe mich nur versteckt.“
Es gab auch Dankesworte des Präsidenten, die sich an die Anwesenden richteten für ihre Unterstützung der guten Idee, an den Organisator des Turniers Manfred Rogall und an seine Töchter Nana und Fabienne, die viel Geduld für ihren Vater aufgebracht haben und ihn bei den Vorbereitungen und auch am Veranstaltungsabend fleißig unterstützten. An die Politik richtete Kremers die Worte: „Bei aller immer wieder diskutierten Bildungspolitik fehlt die Herzensbildung. Die hier Anwesenden verfügen über diese Herzensbildung und darum sind wir heute hier versammelt.“
Wie immer gab es ein Stell-Dich-Ein der großen Namen des deutschen Sports, der Politk und des Show-Biz, die von Jörg Wontorra vorgestellt und mit lockeren Sprüchen bedacht wurden.
So stellte Wonti Olaf Malolepski vor, der 40 Jahre lang der Chef der „Flippers“ war und in dieser Zeit 46 Millionen Schallplatten verkauft hat. „Jetzt ist Olaf als Einzelinterpret unterwegs. Was aber die wenigsten wissen: Olaf war deutscher Mannschafts-Vizemeister im Tennis mit dem Karlsruhrer TV.“
Als Österreicher und begnadeter Golfer wurde Max Schautzer vorgestellt, wobei das mit dem Golfer eher ironisch gemeint gewesen war, wie Wontis Erklärung verriet: „Wenn Max am 1. Loch mit dem Driver 80 m weit kommt und am 2. Loch 90m, dann sagt er: Heute läuft‘s.“ Vielleicht kam da ein wenig der Rivale durch, denn Schautzer hatte mit „Immer wieder sonntags“ die gleiche Sendezeit wie Wontis „Doppelpass“.
Der Velberter Koch Walter Stemberg wurde als Mann präsentiert, dem gut schmeckt, was er kocht.
„Noch mit 48 als Torwart aktiv. Eine Lichtgestalt des deutschen Fußballs, die Franz Beckenbauer als Kaspar bezeichnete. Ich begrüße Uli Stein“, verkündete Wontorra.
„Worldcup Willi“ nannte er den aus Gelsenkirchen stammenden und als Jugendlichen für Union Günnigfeld spielenden späteren HSV Libero Willi Schulz, der 66 Länderspiele absolvierte.
Wontis „Lieblingskapitän und Mittelfeldspieler der Nation“ hat 475 Bundesligaspiele für Schalke, Köln und Bochum absolviert und das Tor des Jahrhunderts per Fallrückzieher gegen die Schweiz geschossen. Gemeint war natürlich Klaus Fischer, der 1977 Schalke zur Vizemeisterschaft verhalf, als er mit vier Toren beteiligt war am 7:0 gegen Bayern München.
„Der große Schwatte mit den weißen Schuhen“ ist Wontis Torwartheld und seiner Ansicht nach „der“ Schalker schlechthin im Tor. Doch Norbert Nigbur wurde auch als „erster Popstar des deutschen Fußballs“ liebevoll verhöhnt, indem Wonti seinen Hit „Wenn Schalke 04 nicht wär, wär das Parkstadion immer leer“ zitierte.
Der Sir unter den Fußballern war ebenfalls unter den Gästen: Sir Erich Ribbeck.
„Unser Stammgast aus der Politik ist auch wieder dabei, obwohl er sich aus der Politik zurückgezogen hat, weil er mehr Zeit für sein sechstes Kind mit der siebten Frau haben wollte. Er war Angies Hirn als CDU-Generalsekretär“, natürlich war die Rede von Laurenz Meyer, der aber erst in zweiter Ehe verheiratet ist und fünf Kinder hat.
Das Gelsenkirchener Stadtoberhaupt, Oberbürgermeister Frank Baranowski begrüßte Wonti mit: „Mein alter Freund, dem ich seit 1958 rate, einen Meisterbalkon anzubauen.“
Seppo Eichkorn ist nach Wontis Meinung der Mann, der sein Herz für Schalke entdeckt hat nachdem er schon überall war. Jetzt ist er bei Huub Stevens.
„Mein Bombenleger ist wieder da. Er kommt aus Dortmund, hat 25 Lose gekauft, aber nur gelbe und 400 mal für den BVB in der Bundesliga gespielt. Dann war er bei Galatasaray Istanbul als Spieler und später als Co-Trainer. Hier ist Erdal Keser“, lautete die Begrüßung für den Fußballer mit dem türkischen Namen, der nach Wontorras Aussage kein Wort türkisch spricht.
Und auch Wontis Radsportlegende Rudi Altig, der drei Mal Weltmeister auf der Bahn wurde, acht Mal das gelbe Trikot bei der Tour de France trug und von Wonti als „die rollende Apotheke“ tituliert wurde.
Bei Olaf Thon ließ sich der Moderator nicht nehmen, auf dessen Münchener Vergangenheit und die ebensolche Bettwäsche des jungen Thon herumzureiten.
„Container“ Willi Reimann musste ein Spiel seines Clubs nach einer Sperre vom Baucontainer aus beobachten, weil das Stadion eine Baustelle war.
Man könnte meinen als kleine Revanche für die saloppe Begrüßung erinnerte Wontorra an Erwin Kremers-Nichtteilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 1974. Im letzten Ligaspiel vor der WM zweifelte Kremers eine Entscheidung des Schiedsrichters an und fragte: „Würden Sie Ihr Urteil wieder revidieren?“ Als der Schiedsrichter dies verneinte, schimpfte Kremers: „Du blöde Sau!“ und auf Nachfrage des Schiris, was er da gerade von sich gegeben habe, setzte er noch eins drauf mit den Worten: „Für Doofe noch mal: Du blöde Sau!“. Dafür gab es die rote Karte und die Sperre für die Fußballweltmeisterschaft 1974.
Der Comedian des Abends war Wolfgang Trepper über den Wonti verriet, dass er bei Radio Duisburg gearbeitet, später die Handballer von Duisburg- Rheinhausen als Manager in die Bundesliga geführt habe und nun als Comedian die Helden des deutschen Schlagers entlarven würde. Und er hatte nicht zu viel versprochen.
Trepper erinnerte an die gute alte Zeit der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck und das „Hecksche Demokratieverständnis; Drei mal dabei gewesen, kann nicht wiedergewählt werden.“
„Bei einem Auftritt in Ost-Berlin auf dem Alexanderplatz sang Karel Gott „einmal um die ganze Welt“, da müssen sich doch die Ossis verulkt gefühlt haben. Und dann sang er noch „Und die Taschen voller Geld“, der schreckte auch vor nichts zurück“, meinte Trepper, der nur Weltstars in der Hitparade erlebte.
Dabei gab er sich selbst erschüttert darüber, dass er selbst die ganzen alten Gassenhauer noch auswendig mitsingen kann. Roland Kaiser sagte er ein Schiffschaukelbremsergesicht nach und Christian Anders kommentierte er mit den Worten: „Der lebt noch. Das ist keine Leihgabe von Körperwelten“.
Besonders augenfällig und amüsant waren die Vergleiche des Comedians zwischen alten und aktuellen Schlagersongs. „In neuen deutschen Schlagern ist ganz oft Scheiß-Wetter. Denken sie nur an Silbermond und ‚unendlich‘. Das wär früher ganz anders. Da sang man ‚Barfuß im Regen...und wir tanzen und tanzen und tanzen‘.“
Trepper verglich Oberhausen mit dem Buerschen Friedhof und kam zu dem Schluss, dass Oberhausen nur halb so groß wie der Friedhof sei, dafür aber doppelt so tot. Über den Friedhof kam er zu Wolfgang Petry und unkte, dass er die Vision habe, wie an seinem offenen Grab 2.000 Fans schreien „Hölle, Hölle, Hölle“, während er daneben steht und skandiert: „Müll, Müll, Sondermüll“.
„Die Flippers sind zusammen 200 Jahre alt oder wie man auch sagt eindreiviertel Heesters“, und während er seine Flippers-Sammlung durchging stieß er immer wieder auf „Weine nicht kleine Eva“ und „Die rote Sonne von Barbados“, die auf jedem Silberling verewigt waren. Um noch eins drauf zu setzen, hatte Olaf Malolepski genau letzteres Lied für seinen geplanten Solo-Auftritt bei der Abendveranstaltung vorbereitet.
Damit rundete sich auch dieses Programm ab, wie es ein Fußball nicht besser hätte bewerkstelligen können.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.