25 Jahre Kreuzbund - Stadtverband Gelsenkirchen

Oberbürgermeister Frank Baranowski
5Bilder
  • Oberbürgermeister Frank Baranowski
  • hochgeladen von Uwe Müller

Am Sonntag, dem 16. Dezember 2012, fand im Mehrzwecksaal des St. Josef Hospitals, in Gelsenkirchen-Horst, die Feier zum Anlass des 25jährigen Bestehens des Kreuzbund – Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige - Stadtverbands Gelsenkirchen statt.
Nach der Begrüßung der zahlreichen Kreuzbundmitglieder und Ehrengäste durch die Stadtverbandssprecher, Peter Kampkötter und Rita Kräft, hielt Oberbürgermeister Frank Baranowski die Eröffnungsrede und betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit der Einrichtungen in der Suchtselbsthilfe. Das man ihm das abnehmen kann, ist, dass die Anzahl der Weggefährtinnen und Weggefährten – wie sich die Menschen im Kreuzbund nennen – im Verhältnis zu den Menschen, die riskanten Konsum (ca. 9,5 Mio.) betreiben oder bei denen die Krankheit Alkoholismus diagnostiziert wurde (ca.1,3Mio.), recht klein ist. So gibt es in Gelsenkirchen zurzeit acht Gruppen mit ca. 1oo Betroffen und Angehörige, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind.

Informationen über den Kreuzbund

• Der Kreuzbund ist der zahlenmäßig größte Sucht-Selbsthilfeverband in Deutschland
•Im gesamten Bundesgebiet gibt es ca. 1500 Gruppen, die von 28000 Menschen besucht werden
• Bindeglied im System der Suchthilfe
• 80% derer, die regelmäßig eine Selbsthilfegruppe besuchen leben dauerhaft abstinent
• Ein Drittel der suchtkranken Gruppenmitglieder haben ihren Weg aus der Sucht ohne ambulante oder stationäre Therapie gefunden, allein durch die Unterstützung der Selbsthilfegemeinschaft
• 3500 Mitglieder sind in der Gruppenarbeit oder auf Vorstandsebene ehrenamtlich tätig
• Neben der Gruppenarbeit treffen sich Mitglieder zu den verschiedensten Freizeitaktivitäten
• Fortbildung in Form von Schulungen und Seminaren auf regionaler und überregionaler Ebene
• Teilnahme an themenorientierten Multiplikatoren-Veranstaltungen
• Mitarbeit in Fachgremien
• Interne und Externe Information durch Internet, sowie Printmedien „Weggefährte“ (Bund), „Gemeinsam“ (Diözesanverband Essen) und „Stadtverbandszeitschrift Gelsenkirchen“
• Weitere Informationen www.kreuzbund.de / www.kreuzbund-dv-essen.de / www.kreuzbund-gelsenkirchen.de

Natürlich könnten, oder besser noch müssten es mehr sein, jedoch findet der größte Teil derer, die krank sind, nicht den Weg in fachliche Suchthilfe und Suchtselbsthilfe. Mangelnde Krankheitseinsicht oder Selbstüberschätzung, aber auch die Angst und Scham vor der Stigmatisierung, weil in unserer Gesellschaft immer noch das Bild derer vor Augen ist, bei denen sich das hässliche Gesicht der Sucht an öffentlichen Plätzen zeigt, mag da ausschlaggebend sein. Doch dass die Krankheit Alkoholismus in allen sozialen Schichten vorzufinden ist, sollte an dieser Stelle nicht vorenthalten werden. Aber auch, dass es einem als Einzelkämpfer gegen die Sucht genau so ergeht, wie Don Quichotte in seinem Kampf gegen Windmühlen. Dass die Gemeinschaft hier hilfreich ist und einen zufrieden, vom Suchtmittel abstinenten Alltag erlaubt, können diese Menschen in den Gruppen nur bestätigen.
In seiner Laudatio ließ Klaus Nickel, vom Kreuzbund Diözesanverband Essen e.V., die Jahre von der Gründung 1987 bis heute Revue passieren und gratulierte dem Stadtverband zu seinem Jubiläum. Ein weiterer Festredner war Peter Spannenkrebs, Direktor der Caritas Gelsenkirchen, der die gute Zusammenarbeit mit dem Kreuzbund, der ja unter dem Dach der Caritas beheimatet ist (Fachverband des Deutschen Caritasverbandes), betonte. Marlies Dropmann, die als städtische Suchtberaterin den Kreuzbund 20 Jahre lang begleitet hatte, konnte einige Episoden, im wahrsten Sinn des Wortes, aus dem Nähkästchen erzählen.
Natürlich sind 25 Jahre eine lange Zeit und auch im Kreuzbund haben einige Veränderungen stattgefunden. Man öffnet sich langsam für andere Süchte, hat den Fokus auf jüngere Abhängige (DjMiK – Die jungen Menschen im Kreuzbund), aber auch auf Senioren gerichtet. Man sollte aber nicht vergessen, die Präventionsarbeit zu erwähnen, die authentisch, durch die eigene Krankheitsgeschichte, an Erwachsene und Jugendliche geleistet wird. So gibt es Informationen im St. Elisabeth Hospital in Gelsenkirchen-Erle, im Job-Café der Caritas auf der Bochumer Straße. Ebenfalls waren Mitglieder des Kreuzbund bei der Aktion 100% (er)leben dabei.
Ihre Sitzungen haben die Gruppenleiter im St. Josef Hospital in Gelsenkirchen-Horst, wo sich auch jeden Donnerstag eine Kreuzbund Gruppe trifft.

Autor:

Uwe Müller aus Gelsenkirchen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.